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Diana Schnetgöke

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5 Tipps und vieles mehr gegen Hatespeech

Laut einer Forsa-Studie haben 98 Prozent der 14- bis 24-Jährigen schon Hatespeech im Internet gesehen. Hass im Netz ist weit verbreitet und zeigt sich unter anderem in Postings und Kommentaren auf Social Media. Aber was genau ist Hatespeech eigentlich, was macht es mit Betroffenen und wie geht man am besten dagegen vor? Wir als Telekom wollen  aufklären und ermutigen, sensibel zu sein, sich zu ärgern, zusammenzuschließen und aktiv zu werden. Und wir wollen dazulernen und verstehen. Viele "Gegen Hass im Netz" Initiativen findest du hier. Darüber hinaus haben wir zu diesem Thema auch interessante Podcasts im Angebot.

Was ist Hatespeech?

Unter Hatespeech (Englisch für „Hassrede“) versteht man Hasspostings oder Hasskommentare, in denen Beleidigungen, Falschaussagen oder Vorurteile auftauchen. Der Hass richtet sich dabei gegen bestimmte Personen und Gruppen und basiert häufig auf deren Herkunft, Religion oder sexueller Orientierung. Aufgrund dieser Zugehörigkeiten werden sie durch Hatespeech beleidigt, verurteilt und ausgegrenzt.  Dahinter steckt oft Sexismus, Rassismus oder Homophobie. Sogar Spitzensportler sind betroffen. Hier ruft die Telekom gemeinsam mit dem FC Bayern auf, dass Feld nicht den Hatern zu überlassen und sich aktiv zu wehren.

Hatespeech wird meist über Social Media verbreitet. Teilweise werden die Aussagen mit Humor oder Meinungsfreiheit gerechtfertigt („Das war doch nur Spaß“, „Ich darf doch wohl meine Meinung sagen“). Doch es handelt sich hierbei um Hass, der im schlimmsten Fall zu Gewalttaten führen kann. Oft wird Hatespeech auch im Zusammenhang mit Cybermobbing genannt, jedoch richtet sich Letzteres eher gegen einzelne Personen. Auch viele Influencer sind von Hasskommentaren betroffen. 

Hatespeech, Hass, Hater

Hatespeech kann krank machen. Wehrt euch dagegen!

Warum machen Menschen so etwas?

Wieso Menschen anderen Hass entgegenbringen, kann verschiedene Ursachen haben, doch meist hat es weniger mit den Angegriffenen als mit den verbalen Angreifern selbst zu tun. Oft ist Hass in Form von Ausländerfeindlichkeit oder Sexismus im Grunde Angst vor etwas Unbekanntem oder dem Verlust eigener Vorteile. Manchmal führen auch Fake News oder Verschwörungstheorien zu Vorurteilen anderen gegenüber.

Hatespeech kann auch entstehen, wenn Menschen mit sich selbst extrem unzufrieden sind und das Gefühl brauchen, über anderen zu stehen.

Hassrede gibt es selbstverständlich (und leider) nicht nur online, sondern auch offline. Jedoch ist es im Internet einfacher, seinen Hass auszudrücken. Wer es darauf anlegt, kann gleich mehrere anonyme Profile erstellen und in Sekundenschnelle Hatespeech verbreiten. Im realen Leben würde vielleicht jemand eingreifen, doch im Internet erfolgt die Kommunikation asynchron, weswegen Reaktionen später oder gar nicht folgen. Ein Hasskommentar ist schnell getippt und Hater werden durch die Anonymität enthemmt.

Was sind die Folgen von Hatespeech?

Auch wenn sich Hatespeech im Internet schneller und einfacher verbreiten lässt, sind die Folgen für die Personen ähnlich wie im realen Leben. Die Betroffenen können sich ausgegrenzt fühlen und Angstzustände, Schlafstörungen und Depressionen entwickeln. Außerdem entsteht ein falsches Bild, wenn viele Hasskommentare im Netz landen. Es scheint, als wäre die Meinung der Hater verbreitet, obwohl sich andere, nettere Menschen lediglich zurückhalten. Wie sehen meist nur die, die am lautesten schreien, doch diese sind nicht die Mehrheit.

Hasskommentare oder Postings können auch für Täter schwerwiegende Folgen haben, wenn ihre Taten zur Anzeige gebracht werden. Hatespeech wird oft als freie Meinungsäußerung gerechtfertigt, doch das ist sie nicht. Hatespeech ist zwar nicht direkt eine Straftat, doch je nach Aussage kann sie als Beleidigung, üble Nachrede, Verleumdung oder Volksverhetzung zur Anzeige gebracht werden. 

5 Tipps gegen Hatespeech

  1. Nicht wegschauen, sondern Haltung zeigen: Wenn sich alle sagen „Die anderen werden schon eingreifen”, wird niemand etwas tun. Zeigt Initiative!
  2. Hasskommentare melden: Das ist entweder direkt beim Plattformanbieter wie Instagram möglich oder bei Meldestellen wie der internet-beschwerdestelle.de. Eine weitere Option ist, bei der Polizei Anzeige zu erstatten.
  3. Gegenrede betreiben: Mit sogenannter „Counterspeech“ könnt ihr gegen Hass kontern. Dabei geht es nicht darum, die Hater zu überzeugen, sondern ein Statement für die mitlesenden zu setzen.  
  4. Mit Love Speech Haltung zeigen: Hierbei geht es um eine generelle positive und wertschätzende Sprache. Auf diese Weise kann man sich überall im Netz selbstbestimmt und proaktiv in die Diskussion einbringen.
  5. Betroffenen den Rücken stärken: Fehlende Hilfsbereitschaft und Solidarität schmerzen mindestens genauso wie der Hass selbst. Also zeigt den Betroffenen, dass ihr auf ihrer Seite seid!

Wir unterstützen aktiv Schulen mit entsprechendem Know how, wie Kinder z.B. debatieren, oder fair streiten Lernen. Wenn ihr selbst betroffen seid, solltet ihr die Hasskommentare ebenfalls löschen, melden und zur Anzeige bringen. Das kann schwierig und belastend sein und es ist vollkommen okay, den ein oder anderen fiesen Kommentar nur zu ignorieren, doch die Hater sollten Konsequenzen spüren. Dafür solltet ihr euch Hilfe suchen, indem ihr zum Beispiel mit anderen Betroffenen sprecht und euch Freunden und Familie anvertraut. Sollte es euch sehr schlecht gehen, scheut euch nicht, mit einer psychologischen Beratungsstelle in Kontakt zu treten. Hilfe gibt es zum Beispiel bei Juuuport, der Nummer gegen Kummer oder über ein Meldeformular und mehr rechtliche Infos bei Anwalt.org. Alle unsere Partner findest du hier.

Gebt Hatespeech keine Chance!
 

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