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Blog.Telekom

Andreas Kadelke

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Das intelligente Netz für die Energiewende

Ausschnitt einer Steckdose

Reden wir doch mal über die Energiewende. Nach der Reaktorkatastrophe von Fukushima hat die deutsche Politik den vollständigen Ausstieg aus der Atomenergie beschlossen. Erneuerbare Energien sollen im Wesentlichen die Lücke schließen, die die Atomkraft hinterlässt. Das allerdings wird nicht ganz so einfach. Ein Problem: Strom, der aus Wind oder Sonne erzeugt wird, fällt nicht immer gleichmäßig an und muss trotzdem bei den Verbrauchern ankommen, wenn die ihn brauchen. Ein anderes Problem: Statt einiger großer Kraftwerke werden hunderttausende Klein- und Kleinstkraftwerke – Windräder, Photovoltaikanlagen auf den Dächern oder kleine Blockheizkraftwerke in den Kellern – Energie erzeugen. Diese Energie muss zuverlässig ins Netz eingespeist und verteilt werden. Eine ziemliche Herausforderung, wenn man bedenkt, dass die heutigen Stromnetze – vereinfacht gesagt – darauf ausgelegt sind, den Strom, den wenige Kraftwerke produzieren, zu den Kunden zu transportieren.

Die Lösung für diese (und andere) Probleme bei der dezentralen Energieerzeugung soll das so genannte Smart Grid liefern, das intelligente Netz also. Dieses hoch komplexe Netz wird mit Hilfe von Informationstechnologie (IT) gesteuert. Das soll sicherstellen, dass die Netzbetreiber wissen, wo wie viel Strom ins Netz eingespeist oder verbraucht wird. So können sie die Stromverteilung flexibel managen und das Gleichgewicht zwischen den zahllosen Stromverbrauchern, -erzeugern und -speichern sichern. Wie das genau funktioniert, zeigt diese Grafik.

Dieser gewaltige Netzumbau wird allerdings nicht über Nacht funktionieren. Der Ausbau werde viele Jahre in Anspruch nehmen und sukzessive erfolgen, sagt E.ON-Energie-Vorstand Dierk Paskert. Laut Paskert wird die Intelligenz zunächst dort ins Netz Einzug halten, wo die Energie dezentral erzeugt wird, und von dort „ausschwärmen“. Der Umbau zum intelligenten Netz wird nicht nur Jahre dauern, er wird auch enorme Investitionen erfordern. Deutsche Bank Research prognostiziert in einer Analyse, dass europaweit rund 600 Milliarden Euro in die intelligenten Netze investiert werden müssen.

Der Umbau der Stromnetze zum intelligenten Netz erfordert also immense Anstrengungen – und zwar nicht nur finanziell, sondern auch in Bezug auf Fachkräfte, Know-how und Infrastruktur. Und an dieser Stelle kommen wir ins Spiel. Denn allein werden die Energieversorger den Umbau nicht hinkriegen, dazu sind Partnerschaften gefragt. Und die Telekom hat in Sachen Know-how und Infrastruktur  einiges zu bieten: ein hochwertiges Kommunikationsnetz, zahlreiche Rechenzentren, IT-Know-how. Basis für das intelligente Stromnetz der Zukunft werden so genannte Smart Meter sein, intelligente Stromzähler also. Diese Geräte in den Haushalten liefern den Stromversorgern in kurzen Abständen alle Verbrauchsdaten, die sie für eine Steuerung des Netzes benötigen. Und den Kunden bieten sie zum Beispiel Hinweise auf Stromfresser im Haushalt.

Übrigens: Dass das Ganze keine Zukunftsmusik mehr ist, zeigt die Telekom in der T-City Friedrichshafen. Dort erhalten bereits mehr als 1.600 Haushalte ihre aktuellen Verbrauchswerte von der Telekom auf den Rechner oder das Handy.

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