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Andreas Schmidt

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Rinspeed-Studie XChangE: Wie die Telekom das selbstfahrende Auto vernetzt

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Dass David Hasselhoff ein TV-Star ist, beruht im Grunde auf einer Reihe von Missverständnissen: In „Baywatch“ haben uns doch vor allem die roten Badeanzüge von Erika Eleniak interessiert. 

Und bei „Knight Rider“ war der Held ohne Zweifel K.I.T.T – das etwas altklug daher redende Roboter-Auto, das ganz alleine fahren konnte. 1982 war das noch pure Vision. Heute haben autonome Fahrzeuge von Herstellern wie Daimler, Audi oder Toyota – aber auch von Internet-Gigant Google – längst die abgesperrten Teststrecken verlassen und sind versuchsweise auf öffentlichen Straßen unterwegs. Noch in diesem Jahrzehnt sollen solche vollautomatisierten Modelle in Serie gehen. Das kündigte Daimlers Technik-Vorstand Thomas Weber kürzlich im Gespräch mit der Autogazette an. Bis dahin sind noch einige Hürden zu nehmen. So hat Auto-Blogger Don Dahlmann zuletzt in einem Beitrag die notwendigen gesetzgeberischen Voraussetzungen und die Datenschutzthematik diskutiert. Aber gleichzeitig stellt sich die Frage: Was machen die Insassen eigentlich in Zukunft während einer langen Autofahrt, wenn sie am Steuer keine Funktion mehr haben?

Genau das haben wir auf der Telekom Facebook-Seite gefragt – und spannende Antworten von Euch erhalten: Klaus Mayer freut sich, dass er sich dann die Führerscheinprüfung sparen kann. Christopher Schmidt wünscht sich, dass bald das Beamen erfunden wird - und man sich dann die Reisezeit ganz sparen kann. Einige möchten gar nicht aufs Selberfahren verzichten, weil sie das Autofahren so mögen. Doch die meisten würden die freie Zeit genießen und für andere Dinge nutzen - zum Schlafen, Unterhalten, Lesen.

Dazu passt, was Autovisionär Frank Rinderknecht in diesem Jahr beim Internationalen Auto Salon in Genf präsentiert. Unter dem Namen Rinspeed entwickelt der Schweizer schon seit 35 Jahren Konzeptstudien. Sein neuestes Werk ist die Reiselimousine XchangE, die jetzt erstmals der Öffentlichkeit gezeigt wird. IT-Partner ist die Telekom. Rinderknechts Fokus lag bei der Entwicklung der Studie vor allem auf der Gestaltung eines völlig neuartigen Innenraums. Sein Ansatz: Das autonome Fahren schenkt den Menschen Zeit, die sie ganz für sich nutzen können: zum Arbeiten, Musik hören, im Internet surfen oder um Filme zu schauen. Dazu braucht es einerseits intuitive Bedienelemente und bequeme Sitze – die auch nicht mehr notwendigerweise alle in Fahrtrichtung angeordnet sein müssen. Dazu braucht es aber vor allem auch eine intelligente Vernetzung des Fahrzeugs mit seinem Umfeld und eine schnelle und sichere Datenanbindung an die Cloud.

Digital Car

Das Telekom Geschäftsfeld Connected Car hat dazu einen offenen Industrie-Standard entwickelt: die so genannte Business2Car-Platform, die eine Vernetzung von Serviceanbietern und Fahrzeugen ermöglicht. Auf diese Plattform können sich alle Geschäftspartner mit ihren Diensten aufschalten und neue digitale Geschäftsmodelle entwickeln. Zum Beispiel für mehr Sicherheit und Fahrkomfort. Über das Mobilfunknetz werden beispielsweise Tausende von Sensormeldungen vorausfahrender Autos erfasst und in Echtzeit mit weiteren Datenquellen aus der Cloud verknüpft. So warnt das System in Sekundenschnelle vor nahenden Gefahren – etwa wenn auf der geplanten Strecke Blitzeis auftritt oder sich hinter der nächsten Kurve ein Stau bildet.

Damit aber auch Online-Spiele oder Video-on-Demand-Dienste während der Fahrt funktionieren, ist im XchangE ein eigener Hotspot eingebaut, der mit dem schnellen LTE-Netz der Telekom verbunden ist – so wie beim Pilotprojekt mit BMW und Sixt, über das wir ebenfalls schon berichtet haben.

Wie der Rinspeed im Detail aussieht, wie sich das Fahren in der Studie anfühlt, davon bekommt Ihr in unserem Film einen Eindruck. Zwei Dinge scheinen festzustehen: Das Autofahren wird sich in den kommenden Jahren radikal verändern. Und K.I.T.T. sieht dann ganz schön alt aus.

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