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Hubertus Kischkewitz

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Mit Highspeed durch den Schwarzwald: Glasfaser-Ausbau bis zum Schluchsee

Mit dem Schwarzwald werden Jogi Löw, die Schwarzwaldklink, und der legendäre Professor Brinkmann aus der ZDF-Serie assoziiert. Aber Deutschlands höchstes Mittelgebirge hat noch viel mehr zu bieten. Und dazu gehört ab sofort auch noch schnelleres, noch zuverlässigeres Internet. Dafür sorgt eine neue 35 Kilometer lange Glasfaserstrecke von Waldshut bis an den Schluchsee.

Alle sechs Kilometer ist eine Durchgangsmuffe erforderlich

Der Schluchsee ist ein Ort, der Erinnerungen weckt. Denn hier ließen es die deutschen Fußballer vor der WM 1982 dermaßen feuchtfröhlich krachen, dass der Schluchsee bei Medien und Fans in „Schlucksee“ umgetauft wurde. Heute hätten die Fußballer im Trainingslager im Schwarzwald Besseres zu tun. Denn heute gibt es dort superschnelles Internet für Instagram und YouTube, oder fürs Online-Zocken von FIFA 19.

35 Kilometer Fernkabel mit 96 Glasfasern für den Schwarzwald

Die bisherige 12 Faser Leitung reicht nicht mehr aus und wird mit einer neuen 96 Faser Leitung verstärkt

Bereits Ende der 80er Jahre hat die damalige Deutsche Post im Südschwarzwald eine Glasfasertrasse zwischen Waldshut und dem Ort Schluchsee verlegt. Damals war das eine echte Pionierleistung. Gut 30 Jahre später genügt diese Leitung aber nicht mehr.

„Die zwölf Glasfasern, die damals verlegt wurden, sind heute von der Datenmenge her leider nicht mehr ausreichend. Und darum müssen wir dieses Kabel mit einem neuen verstärken“, erklärt Volkmar Baschnagel von der Technik der Telekom. Weitgehend auf der gleichen Trasse wurde deshalb jetzt ein neues Fernkabel mit 96 Fasern verlegt, und mit weiteren Leerrohren, um künftig bei Bedarf noch mehr Glasfaser einziehen zu können.

Die neue Leitung gehört zum Backbone, zum Fernverbindungsnetz der Telekom. Mit ihr sind drei Vermittlungsstellen verbunden, und damit die Einwohner und Touristen in der gesamten Region, mit ihrem Festnetz und ihrem Mobilfunk.

Wie kommen die Glasfaser in das Fernkabel?

Die Leitung führt in Schlangenlinien quer durch den Schwarzwald – nicht auf der kürzesten Strecke, denn das ist wegen der Topographie und vor allem wegen der Rücksicht auf die sensible Natur gar nicht möglich. Doch sie verläuft auf dem kürzesten Weg, der tatsächlich praktikabel ist.

Mit 16 bar Luftdruck werden die Glasfaser in das Fernkabel geschoben

Aber auch dieser Weg ist mit 35 Kilometern noch enorm lang. Um diese Strecke zu überbrücken, kommen an mehreren Knotenpunkten die „Glasbläser“ der Telekom zum Einsatz. Denn die hauchdünnen Glasfasern werden nicht einfach in die Leerrohre, in die so genannten Speednet-Röhrchen, geschoben.

Sie werden per Druckluft mit bis zu 16 bar eingeblasen. „Zuerst wird das Röhrchen mit einem Schwamm gereinigt und mit Gleitmittel geschmiert“, erklärt Thomas Roder vom Telekom-Partnerunternehmen Roder Kommunikationstechnik. 

„Anschließend können wir bis zu 2,5 Kilometer am Stück Glasfaser einblasen.“ Dabei schiebt zwar eine Maschine mit Riemenantrieb das Kabel ins Rohr. Aber, so Thomas Roder, „den Hauptteil macht die Luft, das Kabel sollte mit der Luft einschweben“. Deshalb sprechen Experten auch vom „Einjetten“.

Viel Hightech – und ein altes Bügelbrett 

35 Kilometer lang ist das neue Fernkabel im Schwarzwald

Das Einjetten ist nicht die einzige Maßnahme, die erforderlich ist, um die enorme Länge von 35 Kilometern zu bewältigen. Alle sechs Kilometer ist zudem eine Durchgangsmuffe erforderlich, an der die Glasfaserstränge miteinander verschweißt werden.

An jeder dieser Stellen brauchen Monteur Michael Schmidt und seine Kollegen rund zwei Tage, um die 96 Glasfasern miteinander zu verbinden. Er ist sozusagen der Professor Flink-Mann der Telekom – der das schnelle Netz in einer komplizierten Operation zusammenfügt. Dabei kommt jede Menge High-Tech zum Einsatz, und ein ganz besonderes Utensil.

„Mein altes Bügelbrett ist bestimmt sieben, acht Jahre alt“, verrät Michael Schmidt. Auf dem Brett werden die Glasfasern abgelegt, damit sie während der Arbeiten nicht auf die schmutzige Erde fallen. Ein weiser, älterer Physiker hat Telekom-Mann Schmidt diesen Tipp gegeben. Und eine bessere, praktischere Lösung als das antike Bügelbrett hat bisher noch niemand gefunden.

Kein Datenstau am Stausee

Dank des neuen Fernkabels durch den Schwarzwald wird der Schluchsee optimal mit LTE versorgt

Jeder Tourist sagt doch heutzutage, ich brauche schnelles Internet. Und die ganzen Firmen vor Ort nutzen ebenfalls den Glasfaseranschluss der Telekom“ – so erklärt Telekom-Regionalmanager Christopher Beußel die Bedeutung des Ausbaus. Durch die neue Trasse wird das Netz im Südschwarzwald nicht nur schneller, sondern auch noch zuverlässiger.

Denn die Vermittlungsstellen sind nun mehrfach mit Fernkabeln versorgt – beispielsweise die Vermittlungsstelle Brunnadern sowohl von Waldshut als auch von Schluchsee aus. Sollte es in einem der Fernkabel zu einer Störung kommen, bleiben die Kunden damit trotzdem am Netz, und sind nicht von der Internetversorgung abgeschnitten. So sorgt die Telekom dafür, dass es in dieser Region und rund um den Schluchsee, dem Stausee und größten See des Schwarzwalds, zu keinem Datenstau mehr kommt. 

Weitere Infos im Video: 

20181004_Schluchsee_Schwarzwald


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