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Stefanie Halle

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So geht's: Eine Bürgerinitiative und die Telekom bringen schnelles Internet

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Die Vorstände der BIL und Thomas Krieger, Leiter Technik Nord, drücken auf den Knopf. Ab sofort sind für über 900 weitere Haushalte in Lamspringe bis zu 100 MBit/s buchbar.

Über 900 weitere Haushalte in Lamspringe im Landkreis Hildesheim können ab sofort schnelles Internet mit Geschwindigkeiten von bis zu 100 MBit/s nutzen. Diese Nachricht wäre eigentlich im Zuge des gewaltigen Breitbandausbaus der Telekom keine besondere Meldung. Wie dieser Ausbau zustande gekommen ist aber schon. Ein Blick auf ein kleines Leuchtturmprojekt im Landkreis Hildesheim.

Es ist Montag später Nachmittag Ende Februar und das Café Petri im südniedersächsischen Lamspringe platzt aus allen Nähten. Knapp 70 Bürgerinnen und Bürger drängen sich in dem ländlichen Gasthof an den Stehtischen. Darauf, Kaffee, Limonade aber auch schon mal das ein oder andere Bierchen oder ein Gläschen Prosecco. An der Seite wartet ein Buffet mit belegten Brötchen.

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Volles Haus im Café Petri in Lamspringe: Die Mitglieder der Bürgerinitiative feiern die Einschaltung von bis zu 100MBit/s.

Kein Wunder, heute haben sie hier allen Grund zu feiern: Gemeinsam geben Vertreter der Bürgerinitiative Lamspringe (BIL), Bürgermeister sowie die Telekom den Startschuss für das schnelle Internet. Ab sofort steht über 900 weiteren Haushalten schnelles Internet mit Geschwindigkeiten von bis zu 100 MBit/s zur Verfügung.

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Lamspringes Bürgermeister Andreas Humbert dankt der BIL und der Telekom für ihren Einsatz für die digitale Zukunft der Gemeinde.

"Langsam war gestern, ab heute sind wir in Lamspringe flächendeckend schnell unterwegs auf der Datenautobahn", verkündet Bürgermeister Andreas Humbert stolz, als er nach vorne tritt für den gemeinsamen symbolischen Knopfdruck auf dem magentafarbenen Buzzer. "Mit der digitalen Infrastruktur wird das Leben und Arbeiten auch im nordwestlichen Lamspringe, sowie in Sehlem, Harbarnsen, Netze, Hornsen, Neuhof, Wöllersheim und Glashütte noch attraktiver. Und das verdanken wir dem unermüdlichen Einsatz der BIL sowie der Telekom."

Herausragende Kooperation schafft Bandbreiten bis zu 100 MBit/s

Die Telekom hatte bereits 2017 rund 850 Haushalte in Lamspringe über ihren Eigenausbau ans schnelle Internet angeschlossen. Ein weiterer Ausbau wäre aus wirtschaftlichen Gründen für das Unternehmen einfach nicht machbar gewesen. Das konnten und wollten die Bürgerinnen und Bürger in Lamspringe so nicht hinnehmen. Fest entschlossen möglichst alle Haushalte in der Gemeinde ans schnelle Netz zu bringen, gründeten sie die Bürgerinitiative BIL.

"Ziel war es, Synergien in vorhandenen Strukturen zu finden, um einen Ausbau wirtschaftlich zu gestalten - ohne Steuermittel. Mit diesem Konzept sind wir auf die Telekom zugegangen - mit überragendem Erfolg. Bereits im ersten Meeting waren die Techniker sowie die Vertriebsverantwortlichen der Telekom überzeugt von den Lamspringer Plänen und eine Welle der Begeisterung beflügelte die weiteren Planungen der BIL", beschreibt Geerd Ebeling, Vorstandsmitglied der BIL und einer der Hauptinitiatoren mit leuchtenden Augen die Startphase der BIL.

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Geerd Ebeling, Vorstandsmitglied der Bürgerinitiative Lamspringe (BIL), und Jens Göppert, Regionalmanager der Deutschen Telekom, haben in dem Projekt eng zusammen gearbeitet.

Die BIL übernahm den Tiefbau sowie die gesamte Projektierung. Die Technik der Telekom in Hannover sowie der regionale Vertrieb planten Hand in Hand. Insgesamt wurden über 18 Kilometer Glasfaser eingezogen sowie fünf moderne Schaltverteiler zusätzlich aufgestellt. Die Telekom hat die Leerrohre von der BIL angemietet und eigene Glasfaserkabel eingezogen sowie wertvolles Know-how geliefert.

Der Zeitplan war ambitioniert: Der Breitbandausbau in der gesamten Gemeinde sollte bis zum Jahresende abgeschlossen sein. Mit dem rechtzeitigen Baubeginn und der pünktlichen Übergabe an die Telekom konnte die BIL die ehrgeizigen Ziele auch erreichen.

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Für Thomas Krieger, Leiter Technik Nord, ist die Zusammenarbeit in Lamspringe ein "regelrechtes kleines Leuchtturmprojekt".

"Die technischen und wirtschaftlichen Rahmenbedingungen passten auch für uns", erklärt Thomas Krieger, Leiter Technik Nord Deutsche Telekom. Und Jens Göppert, Regionalmanager der Deutschen Telekom ergänzt "Lamspringe ist ein gutes Beispiel für die enge und lösungsorientierte Zusammenarbeit zwischen Bürgern, Gemeinde und der Telekom. Das Modell kann auch in anderen Kommunen klappen."

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Landwirt Dr. Wilken Krending erklärt mir, wie wichtig schnelles Internet für die Landwirte ist: "Die Digitalisierung ist schon längst auf unseren Äckern und in unseren Ställen auf dem Vormarsch."

Dr. Wilken Krending spricht für die Landwirte in Lamspringe und Umgebung. Er selber ist verantwortlich für einen großen Ackerbaubetrieb und betont, wie wichtig eine gute Breitbandanbindung für Landwirte ist: "Von der termingenauen Bestellung von Düngemitteln oder Treibstoff über die Beobachtung der Agrarbörsen sowie das Hoch- und Herunterladen von Satellitenbildern und das permanente Abrufen der Wetterdienste - all das funktioniert nur mit einer schnellen Internetverbindung."

Um 17:40 Uhr ist es dann soweit: Gemeinsam und kraftvoll drücken die Projektverantwortlichen auf den Knopf. Begleitet von Jubelrufen und donnerndem Applaus. "Ziel erreicht", ruft Geerd Ebeling in den Saal. "Nach einer Gesamtbauzeit von nur zehn Monaten können wir heute einen Haken an das Projekt machen. Wir haben Anschluss an die digitale Zukunft und dürfen stolz sein auf das gemeinsam Erreichte. Ohne starke Partner hätten wir diese Aufgabe auch nicht bewältigen können."

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Thomas Krieger (links) und Jens Sandvoß (rechts), technischer Projektleiter der Telekom für das Projekt in Lamspringe, fachsimpeln über einen Mini MSAN (Multi Service Access Node). Sandvoß kommt aus Lamspringe und hat zusätzlich wertvolles regionales Know-how in die Zusammenarbeit eingebracht.

Schwer beeindruckt von so viel ehrenamtlichem Engagement, Zusammenhalt sowie Mut und Entschlossenheit setzen wir uns gegen 19:00 Uhr ins Auto und fahren zurück nach Hamburg. Im Café Petri wird an diesem Montagabend noch lange weitergefeiert.

Ein Techniker bei der Arbeit am Fernmeldeturm.

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Andreas Middel

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Fakten gegen Breitband-Legenden

Digitalisierung wird derzeit breit diskutiert. Und häufig wird Deutschland dabei als Entwicklungsland dargestellt. Die Fakten zum Breitbandausbau sprechen eine andere Sprache.

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