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Nicole Schmidt

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Die digitale Revolution in der Hosentasche – zehn Jahre Smartphone

Diskutierten über zehn Jahre Smartphone (v.l.): Dörthe Eickelberg, Sebastian Schnieder, Nadine Schön und Christoph Räthke.

Diskutierten über zehn Jahre Smartphone (v.l.): Dörthe Eickelberg, Sebastian Schnieder, Nadine Schön und Christoph Räthke.

Vor zehn Jahren sind Smartphones in unser Leben getreten. Die einen würden sagen „erst“, die anderen „schon“. Sicher ist dabei eines: In dieser Zeitspanne haben sie einen festen Platz im menschlichen Leben erobert. Bei den allermeisten ist es der Platz in der Hand- oder Hosentasche, bei manchen ist es aber auch ein Platz direkt im Herzen. Tatsächlich hat sich das Smartphone zum treuen Rundumbegleiter entwickelt. Ein verlorenes Smartphone würde vermutlich mehr schmerzen als ein verlorenes Portemonnaie. Und was bedeutet das für unser Leben?

Zur Klärung dieser Frage haben sich beim jüngsten telegraphen_lunch in Berlin unter der leichthändigen Moderation von Dörthe Eickelberg drei aussagestarke Diskutanten versammelt. Nadine Schön, Vize-Fraktionsvorsitzende der CDU/CSU-Bundestagsfraktion, benannte klar die zwei Seiten der Medaille: „Wir alle wissen, an welcher Stelle Smartphones ein Fluch sind. Wir alle wissen aber auch, wo sie ein Segen sind.“ Sie beobachtet eine Änderung im Lernverhältnis der Generationen. Früher hätten die Jüngeren von den Älteren gelernt, heute sei es auf dem digitalen Feld genau umgekehrt. 

"Fundiertes Wissen über IT ist wichtig" 

Im Alltag sieht sie die Schwierigkeit, mit der Flut von Informationen umzugehen und zu gewichten: Ist das jetzt wichtig oder nicht? Mit Leidenschaft sprach sie sich auch für die frühzeitige Vermittlung von Digitalkompetenz schon in der Schule aus. „Fundiertes Wissen, wie Technik und IT funktionieren, ist wichtig. Und damit meine ich nicht, ein Youtube-Video in den Unterricht zu integrieren.“

Christoph Räthke, Director of Education am German Tech Entrepreneurship Center, vertrat die Ansicht, dass Smartphones nur ein Zwischenschritt zum nächsten Technologieträger sind. „Wenn wir für das, was das Smartphone kann, bessere Zugänge gefunden haben, wird das Smartphone verschwinden. Aber das, was es kann, wird nicht mehr verschwinden.“ Kulturpessimistische Anflüge nahm er entspannt. „Alle Vorwürfe, die das Smartphone heute ertragen muss, hat früher das Fernsehen abbekommen.“ Seiner Ansicht nach werden die kleinen digitalen Alleskönner die Gesellschaft in Kunst & Kultur und Wirtschaft deutlich weiterbefördern.

"Ohne Smartphone hat man meist ein großes Problem"

Den wissenschaftlichen Blick steuerte Prof. Sebastian Schnieder, Psychophysiologe und CEO des Institute of Experimental Psychophysiology, bei. Den Erfolg von Smartphones sah er darin begründet, dass sie in ihrer Vielseitigkeit unterschiedlichste individuelle Bedürfnisse bedienen können. Für ihn als Wissenschaftler seien Smartphones interessante Diagnoseinstrumente für die emotionalen Zustände von Menschen, wie etwa dem rechtzeitigen Erkennen von Depressionen. Schnieder ordnete Smartphones ganz pragmatisch als Wegbegleiter ein, die viele Funktionen im Alltag erleichtern. „Man möchte sich deshalb immer versichern, dass es parat ist. Denn: Hat man kein Mobiltelefon, hat man meist ein großes Problem“, so Schnieders alltagsweise Bilanz.

Wer die komplette Diskussion nachvollziehen möchte, dem sei die Aufzeichnung des Livestreams ans Herz gelegt. Dort lässt sich auch erfahren, warum Christoph Räthke in der Matrix leben möchte. Für eine schnelle Kurz-Revue der Veranstaltung sei der twitter-Hashtag #tlunch empfohlen. Die nächste Folge der Netzgeschichten wird unsere Diskutanten noch einmal pointiert in Bild und Ton zum Thema präsentieren.

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Luisa Vollmar

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