Telekom bekräftigt Willen zum Wandel
Telekom-Chef René Obermann hat in seiner Rede vor den Aktionären erläutert, wie er den Konzern in eine erfolgreiche Zukunft führen will. Kern ist die Strategie „Konzentrieren und gezielt wachsen“. Mit dem Personalumbau sollen Arbeitsplätze und der Handlungsspielraum gesichert werden. Als Zeichen der Solidarität leistet der Vorstand Gehaltsverzicht.
„Wir werden den Konzern weiter reformieren müssen, um Erfolg zu haben“, betonte René Obermann zum Auftakt der Hauptversammlung in Köln. Mit der vom Vorstand eingeschlagenen Strategie, die unter dem Motto „Konzentrieren und gezielt wachsen“ steht, sieht Obermann das Unternehmen auf dem richtigen Weg.
„Wir wollen uns durch den Einsatz effizienter Technologien im Festnetz und im Mobilfunkbereich als führender Breitbandanbieter positionieren.“
Personalumbau verantwortungsvoll gestalten Wie Obermann erklärte, sei der Vorstand sich seiner besonderen Verantwortung gegenüber den Mitarbeitern bewusst. Mit den aktuell diskutierten neuen Servicegesellschaften wolle er einen Weg einschlagen, der Arbeitsplätze im Konzern erhält und Produktivitätsnachteile ausgleicht. „Viele Unternehmen würden angesichts solcher Zahlen, die entsprechenden Betriebszweige schließen und verlagern. Das wollen wir nicht“, so Obermann. „Unser Ziel ist es, diese Arbeitsplätze im Konzern Deutsche Telekom wirtschaftlicher zu machen und möglichst zu erhalten.“ Die Mitglieder des Vorstands der Deutschen Telekom haben sich zudem dazu entschlossen, auf jeweils ein Monatsgehalt zu verzichten. René Obermann als Vorstandsvorsitzender verzichtet auf zwei Monatsgehälter. „Wir sind uns der schwierigen Lage in Bezug auf unsere Mitarbeiter sehr bewusst und wollen unsere Solidarität zum Ausdruck bringen“, erklärte der Telekom-Chef. Auch betonte er, dass die Tür für Verhandlungen mit Ver.di weiterhin offen stehe. Sollten die Verhandlungen allerdings scheitern, müsse der Konzern über Alternativen nachdenken – etwa einen möglichen Verkauf der Servicegesellschaften an Dritte. „Genau das wollen wir nicht und genau das würden wir auch weiterhin gern vermeiden.“
Erste Transaktionen realisiert Die Deutsche Telekom hat damit begonnen, Bereiche außerhalb des strategischen Kerngeschäfts zu veräußern. Bei Teilen des Immobiliengeschäfts und Gesellschaften im Ausland wie beispielsweise Club Internet in Frankreich sei dieser Prozess bereits fortgeschritten. Für die genannten Transaktionen – inklusive Club Internet auf Basis des aktuellen Verhandlungsstands – gab Obermann ein Volumen im oberen dreistelligen Millionenbereich an. Rückblick und Dividende 2006 Im Rückblick auf 2006 bewertete René Obermann das abgelaufene Geschäftsjahr als schwierig: „Der Wettbewerb hat im Jahresverlauf insbesondere bei den Preisen im Festnetzgeschäft eine Intensität erreicht, die auch Branchenexperten so nicht vorhergesehen hatten.“ Angesichts eines bereinigten Konzernüberschusses von 3,9 Milliarden Euro ist die Deutsche Telekom in der Lage, an der ursprünglichen Dividendenplanung von 72 Cent je Aktie festzuhalten. „Nicht nur die Mitarbeiter, auch der Kapitalmarkt hat Forderungen an uns, denen wir gerecht werden müssen. Am Kapitalmarkt müssen wir uns mit den Renditeperspektiven anderer Unternehmen unserer Branche vergleichen lassen“, erkärte der Vorstandsvorsitzende in der Kölnarena.