Vier Fragen an Investor Relations
1. Auf der HV hat Herr Höttges bestätigt, dass Sie erwägen, T-Online zu verkaufen. Wo stehen Sie da zur Zeit?
In Zeiten von Social Media, Google Search und anderen Webseiten, hat ein Zugang zum Web eine andere Bedeutung, als das früher der Fall war, als es sozusagen um den ersten Zugang zu den E-Mail-Diensten ging. Das ist heute ein reines Portalgeschäft ohne werthaltige Endkundenbeziehung. Auch der finanzielle Beitrag zu den Unternehmenszahlen ist vergleichsweise gering. Wir führen Gespräche mit möglichen Partnern.
2. Hat sich Ihre Einstellung in Bezug auf Ihre TMUS Beteiligung nach den guten Zahlen der vergangenen Quartale geändert?
Wie wir schon an unserem Kapitalmarkttag gesagt haben, sehen wir uns in den USA mit T-Mobile US weiterhin sehr gut positioniert und die sich kontinuierlich verbessernden Zahlen zeigen den werthaltigen Business Case auch auf Einzelunternehmensbetrachtung. Das trägt positiv zur Gruppe bei, und wird auch von den Investoren honoriert. Wir haben aber auch gesagt, dass wir offen sind gegenüber wertverbessernden Vorschlägen - möglicherweise durch geeignete Partnerschaften oder Kooperationen. Wir sehen uns hier aber angesichts der hervorragenden operativen Entwicklung von T-Mobile US unter keinerlei Zeitdruck, im Gegenteil.
3. Wie stehen Sie zum digitalen Binnenmarkt der Europäischen Union?
Die Deutsche Telekom begrüßt die Reformbemühungen der EU-Kommission, dies bietet der EU große Chancen für Wachstum, Arbeitsplätze und Innovationen. Die EU-Kommission verspricht, Einschränkungen bei elektronisch basierten, grenzüberschreitenden Diensten zu beenden. Die wichtigste Säule europäischen Digitalen Binnenmarkt sind leistungsstarke Netzinfrastrukturen. Die Deutsche Telekom investiert Rekordsummen in ihre deutschen Netze, um bis 2018 vier von fünf deutschen Haushalten mit ihrem Glasfasernetz zu verbinden. Regulatorische Hindernisse für einen Netzausbau müssen beseitigt werden. Over-the-top-Anbieter und infrastruktur-basierter Wettbewerb sind Realität. Daher müssen wir uns schrittweise von oft kontraproduktiver asymmetrischer Regulierung wegbewegen.
4. Würde die Deutsche Telekom den verbliebenen Staatsanteil an OTE von der griechischen Regierung übernehmen?
Die OTE und auch das griechische Geschäft ist profitabel, erwirtschaftet einen hohen Free Cashflow. OTE hat die eigene Finanzierung mit großem Erfolg sichergestellt. Dank ihres umsichtigen Managements verfügt OTE über umfangreiche Zahlungsmittelreserven, mit denen sie ihren Zahlungsverpflichtungen nachkommt. Wie jede Möglichkeit zuzukaufen, würden wir auch diese unter wirtschaftlichen Gesichtspunkten prüfen. Bitte beachten Sie aber, dass der Privatisierungsprozess in Griechenland noch abschließend zwischen dem griechischen Staat und seinen Gläubigern geklärt wird.