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Artenschutz: Digitaler Start in den Frühling

Telekom Chef Tim Höttges präsentierte Kanzlerin Angela Merkel, Japans Premier Shinzo Abe und Bundesbildungsministerin Johanna Wanka eine ungewöhnliche Lösung aus dem  Internet der Dinge. Im Mittelpunkt: Der Kampf gegen das Bienensterben.

CeBIT-Klanzerin-Rundgang

Hightech im Bienenstock – von links: Telekom Chef Tim Höttges, Bundeskanzlerin Angela Merkel und Japans Premier Shinzo Abe.

In jedem Jahr ist der Rundgang der Bundeskanzlerin ein Höhepunkt der CeBIT. Am Montagmorgen wurde Angela Merkel unter anderem von Japans Premier Shinzo Abe (Japan ist Partnerland der diesjährigen CeBIT), und Bundesbildungsministerin Johanna Wanka begleitet. Timotheus Höttges begrüßte die Gäste passend mit den Worten: "Heute ist Frühlingsanfang. Die Kirschen blühen, die Bienen haben viel zu tun. Auch im diesjährigen CeBIT-Partnerland Japan wird Fleiß und Ausdauer großgeschrieben. Wir haben viel gemeinsam."

So wird das Internet massentauglich

Die Telekom ist der größte Investor der Infrastruktur für die Gigabit-Gesellschaft in Deutschland. "Und längst gibt es nicht mehr das eine Netz für alles. Speziell für das Internet der Dinge rollen wir als Erster in acht europäischen Ländern eine neue Funktechnologie auf dem Schmalband aus: Narrow Band IoT."  Das Internet der Dinge muss gigantische Mengen funkender Geräte - bis 2020 sollen 30 Milliarden Geräte vernetzt sein - vertragen, es muss kleinste Datensätze sicher transportieren. Energieverbrauch und Kosten müssen minimal sein und die Funkwellen bis weit in ein Gebäude reichen. Erst damit werde, so Höttges, das Internet der Dinge massentauglich und "wir werden Tausende neuer Geschäftsmodelle sehen."

Attraktives „Internet der Dinge-Starterpaket“ für kleine Unternehmen

Als anschauliches Beispiel für die Vernetzung zeigte der Telekom-Chef einen Bienenstock auf der Bühne. In dieser kleinsten Industrieanlage der Welt arbeiten 40.000 Bienen auf einen Quadrameter. Diese sind aber stark bedroht. Ein digitaler Beitrag zur Arterhaltung könnte die Zustandsüberwachung der Bienenstöcke sein. "'Condition Monitoring' und 'Predictive Maintenance' – vorausschauende Wartung – sind Top-Themen bei Industrie 4.0. Warum nicht auch hier?", fragte Höttges. Held im Bienenstock ist ein kleiner Sensor, den das Telekom-Partner-Startup "BeeAndMe" entwickelt hat. Dieser misst Temperatur, Luftfeuchtigkeit, Luftdruck, Gewicht und die Aktivität der Bienen, um den Imker bei Bedarf zu alarmieren.

Starterpaket im zweiten Quartal

Das funktioniert nicht nur bei Bienen, sondern auch in vielen anderen Industriebereichen. "Damit der Einstieg in das Internet der Dinge auch für kleinere Unternehmen besonders einfach ist, haben wir ein Starterpaket entwickelt. Mit der Hardware aus dem Starterpaket lässt sich der Zustand von Dingen in der ganzen Welt in Echtzeit überwachen. Die Sensoren können zum Beispiel Beschleunigung, Temperatur, Vibration und Stöße, oder die Luftfeuchtigkeit messen", erklärte Höttges. Der Marktstart soll im zweiten Quartal erfolgen.

Echtzeit-Informationen aus der Powerplattform

"Alle Sensordaten fließen in die neue Plattform für das Internet der Dinge, die wir im Rechenzentrum in Biere aufgebaut haben und das wir vor einem Jahr hier in Hannover vorgestellt haben. Wir können so Sensordaten und Informationen aus anderen Quellen kombinieren und damit Echtzeitinformationen liefern, mit denen sich beispielsweise der Versand von Medizin-Produkten verfolgen lässt. Künftig sollen nach diesem Prinzip auf unserer Plattform ganze Industrieanlagen überwacht werden", so der Telekom Chef.

Kanzlerin mit Kirschbaumzweig

Angela Merkel zeigte sich angetan von der Technik und fragte nach, auf welcher Frequenz die Daten übermittelt werden. Die Daten werden auf dem 900 Megahertz Band übermittelt, Narrow Band IoT ist in der Lage, auch tief in Gebäude einzudringen. Zum Abschluss der Standvisite überreichte Tim Höttges der Kanzlerin einen blühenden Kirschbaumzweig, der auf seinem Weg von Bonn nach Hannover mittels Sensor rund 2.500 Informationen übermittelt hat. Timotheus Höttges bedankte sich bei der Kanzlerin für ihren Besuch mit den Worten: „Das war Ihr zwölfter Besuch bei uns und in der Zeit haben wir fleißig in den Ausbau der Netze in Deutschland investiert - und zwar 50 Milliarden Euro."

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