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Konzern

Benachteiligte Jugendliche nutzen Chance

Dank des Programms "Meine Chance – ich starte durch." haben 50 schwer vermittelbare Jugendliche die Chance einer Berufsausbildung bei der Deutschen Telekom erfolgreich genutzt.

"Ich bin stolz, dass ich das geschafft habe. Und meine Familie auch", erklärt der Münchner Emre Ergenekon. Der dreifache Vater startet Anfang September in sein zweites Ausbildungsjahr zum IT-Systemelektroniker beim Technischen Kundenservice (DTTS). 2002 zwang ihn die Geburt seines ersten Sohnes, die Fachoberschule für Wirtschaft abzubrechen. 50 von 61 Kandidaten erhalten einen Ausbildungsplatz Ergenekon ist einer von insgesamt 61 benachteiligten Jugendlichen, die im August 2009 das einjährige Praktikum zur Einstiegsqualifizierung (EQJ) bei der Telekom begonnen haben. In diesem Herbst erhalten 50 von ihnen einen festen Ausbildungsvertrag. 42 dürfen sogar direkt ins zweite Ausbildungsjahr zum IT-Systemelektroniker, zu Kaufleuten für Bürokommunikation oder zum Einzelhandelskaufmann einsteigen. Hauptförderkriterium zum EQJ ist, dass die jungen Leute aus einem Hartz IV Haushalt kommen. Viele haben ihre Ausbildung abgebrochen, keinen Schulabschluss, andere Haupt- oder Realschulabschlüsse. Knapp zwei Drittel sind junge Männer, ungefähr die Hälfte hat einen Migrationhintergrund. Unentdeckte Talente fördern Die Initiatoren des auf vier Jahre angelegten Pilotprojekts, Telekom Personalvorstand Thomas Sattelberger und Heinrich Alt, Vorstandsmitglied der Bundesagentur für Arbeit, ziehen eine positive Bilanz des ersten Jahres. "Heute zeigt sich, dass es sich lohnt, gerade den auf den ersten Blick nicht sichtbaren Talenten eine Chance zu geben", erklärt Thomas Sattelberger. Langfristig könne es sich kein Arbeitgeber mehr leisten, die Arbeitskraft und Fähigkeit junger Menschen brach liegen zu lassen. Gerade vor dem Hintergrund des demografischen Wandels und dem drohenden Fachkräftemangel sei es unerlässlich, dass Unternehmen ihre bisherigen Auswahl- und Karrierewege verändern und modernisieren. Themen wie die Frauenquote, die Beschäftigung älterer, erfahrener Experten und eben auch die Förderung junger, unentdeckter Talente seien für die Zukunft entscheidend. "Unser Beispiel muss Schule machen", sagt Sattelberger. "Hartz IV zu den Akten legen" Auch Nora Hübner hat das EQJ mit Bravour gemeistert und steigt im September ebenso wie Ergenekon direkt ins zweite Ausbildungsjahr ein. Die gebürtige Görlitzerin musste ihre erste, privat finanzierte Ausbildung zur Diätassistentin wegen steigenden Schulgeldes und erhöhter Miete für ihre Wohnung abbrechen. Nach unzähligen, bundesweiten Bewerbungen entdeckte sie schließlich das Praktikum der Telekom. Hübner arbeitet zur Zeit im Telekom Shop in Essen.

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