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Wie Technik uns im Alter hilft

Jeder Dritte Einwohner in Deutschland wird 2050 älter als 65 Jahre sein. Damit steht das Gesundheitswesen vor einer gewaltigen Herausforderung.

Wie lassen sich auf Dauer so viele ältere Menschen medizinisch betreuen und zu welchem Preis? In den vergangenen Jahren sind die Kosten des Gesundheitswesens auf mehr als 250 Milliarden Euro jährlich angestiegen. Davon entfielen 2007 allein ein Drittel auf pflegerisch-therapeutische Leistungen sowie Unterkunft und Verpflegung. Fest steht: In Zukunft lassen sich Pflege und medizinische Versorgung mit den heutigen Mitteln nicht mehr bewältigen. Daher entwickelt die Deutsche Telekom zusammen mit Wissenschaftlern, anderen Unternehmen und staatlichen Institutionen Technologien, die die drohende Kostenspirale ein Stück weit eindämmen könnten - beispielsweise indem alte Menschen möglichst lange in ihren eigenen vier Wänden leben oder chronisch Kranke anstrengende und teure Wege zu Ärzten und Therapeuten sparen. Diese Dienste lassen sich unter dem Begriff Ambient Assisted Living (AAL) zusammenfassen. Längst ist die Deutsche Telekom in diesem Feld mit zahlreichen Projekten unterwegs. Vernetztes Wohnen und gesund bleiben Im Forschungsprojekt SmartSenior, koordiniert von den Deutschen Telekom Laboratories, liegt ein besonderes Augenmerk auf der Vernetzung technischer Systeme wie Sensoren, Blutdruckmessgeräte oder Notrufeinrichtungen. So gilt es, Vitaldaten des Patienten direkt zum Hausarzt zu leiten oder den zuständigen Pflegedienst selbsttätig zu benachrichtigen. SmartSenior sorgt für mehr Sicherheit, Mobilität und Selbständigkeit und eine schnellere und gezieltere medizinische Versorgung. In Karlsruhe entwickeln zudem Telekom-Spezialisten mit dem kommunalen Wohnungsbauunternehmen Volkswohnung ein Mieterserviceportal. Kernstück sind Touchscreens in den Wohnungen, über die Mieter Unterstützung anfordern - etwa den Hausmeister, ein Medikament oder Essen auf Rädern. Technik sinnvoll verknüpft Auch im Duisburger intelligenten Haus 2 - inHaus2 – verknüpfen die Projektpartner – darunter T-Systems – Informations- und Kommunikationstechnologie mit Gebäudeautomation, Sensortechnologien und Robotik. In einigen Zimmern liegen Teppichböden mit Sensoren. Diese erkennen, wenn eine Person im Haushalt stürzt. Der Pflegedienst erhält dann automatisch eine Alarmmeldung und kann schnell reagieren. Ein ähnliches Projekt ist Anfang 2010 ebenfalls mit T-Systems in Meckenbeuren gestartet. Die Stiftung Liebenau stattet unter anderem Testwohnungen mit Sensoren aus. Durch computerverknüpfte Logiken sollen sie Gefahrensituationen erkennen und bei Bedarf Alarm auslösen. Die Erkenntnisse aus inHaus2 und dem Liebenau-Projekt helfen dementen oder körperlich beeinträchtigten Menschen ein Leben in den eigenen vier Wänden. EKG per Handy In einem Projekt der Charité mit T-Mobile wird eine Gruppe von Patienten mit chronischer Herzschwäche ergänzend zur Standardtherapie telemedizinisch betreut. Die mobile Technik erlaubt den Hochrisiko-Patienten, ein normales Leben zu führen. Dazu erhalten sie Messgeräte, die Werte wie EKG, Blutdruck, Gewicht oder Sauerstoffsättigung erfassen und über Mobilfunk in eine elektronische Patientenakte übertragen. In der Charité sowie am Stuttgarter Robert-Bosch-Krankenhaus überwachen Fachärzte und Pflegepersonal rund um die Uhr die eingehenden Messwerte. Sie passen bei Bedarf die Medikation an oder überweisen den Patienten an den Haus- oder Notarzt.

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