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Claudia Nemat

Weitsicht mit Schmalband

Ein Beitrag von Claudia Nemat, Vorstand Technologie und Innovation, Deutsche Telekom.

Ganz im Gegensatz zu der "schmalen" Bandbreite, die Narrowband-IoT (NB-IoT) ihren Namen gibt, bietet diese neue Technologie ein enorm breites Anwendungsspektrum. Narrowband-IoT hat als sogenannte Low Power Wide Area (LPWA) das Potenzial, unsere immer stärker digitalisierte Welt zu revolutionieren.

Claudia Nemat, Vorstandsmitglied Deutsche Telekom AG, Technologie und Innovation

Claudia Nemat, Vorstandsmitglied Technologie & Innovation der Deutschen Telekom AG.

​​​​​​​Für uns stellt diese entscheidende technische Innovation einen Wegbereiter für Anwendungen für das Internet der Dinge (IoT) der nächsten Generation dar und ist ein wichtiger Baustein für die Entwicklung hin zu 5G, dem zukünftigen Kommunikationsstandard. 

Narrowband-IoT hilft uns bei der Entwicklung effektiver Lösungen für eine Vielzahl von Herausforderungen in einer Welt, die durch rasantes Wachstum geprägt ist: verbesserte Mobilität, Senkung des Energieverbrauchs und eine sauberere Umwelt. Die Schmalbandtechnologie bietet ein umfangreiches Anwendungsspektrum für zahlreiche Branchen, von intelligenten Park- und Beleuchtungslösungen für unsere Städte über modernes Wasser-, Abfall- und Energiemanagement bis hin zu innovativen Nischenlösungen, beispielsweise zur Überwachung von Bienenvölkern oder zur Unterstützung im Pflegebereich.

Narrowband-IoT eröffnet eine drahtlose Zukunft mit sicherer, stabiler und robuster Konnektivität, die praktisch überall funktioniert. Die wichtigsten Vorteile: geringe Kosten, leistungsstarke Abdeckung in Gebäuden und extrem lange Akkulaufzeiten der vernetzten Geräte bis zu zehn Jahren. Eher unspektakulär? Ganz und gar nicht – denn es ist ein wichtiger Schritt hin zu 5G. Neben der enormen Bandbreite und den schnellen Reaktionszeiten ist der massive Ausbau des Internet der Dinge einer der drei Treiber für den zukünftigen Kommunikationsstandard. 

Wir haben in den letzten zwei Jahren mit der Entwicklung der Narrowband-IoT-Technologie und dem Aufbau des entsprechenden Ökosystems die Weichen gestellt - und das in sehr kurzer Zeit. Wir haben auf die richtigen Partner gesetzt, um bei  Standardisierung und Spektrum die geeigneten Rahmenbedingungen zu schaffen. Damit haben wir eine zukunftsfähige Technologie entwickelt. 

Das zahlt jetzt sich aus: Der Narrowband-IoT Ausbau der Telekom in acht Ländern ist in Vorbereitung. In Deutschland gibt es bereits die ersten NB-IoT Servicepakete. In den Niederlanden haben wir den weltweit ersten landesweiten technischen Rollout  früher als vorgesehen schon im Mai abgeschlossen. Und in anderen Märkten wie Österreich, Kroatien, Griechenland, Ungarn, Polen und der Slowakei bauen wir Narrowband-IoT in weiteren Städten aus. 

Bald werden wir die ersten kommerziellen Lösungen auf den Markt bringen, wie beispielsweise ein intelligentes Parksystem mit Park-App, mit dem bis zu 11.000 Parkplätze in Hamburg vernetzt werden können. Oder intelligente Rauchmelder und ein smartes Energiemanagementsystem in Kooperation mit unserem Partner ista. Dabei wird der Energieverbrauch über batteriebetriebene Messgeräte wie Wasser- und Heizzähler intelligent aufgezeichnet, visualisiert und abgerechnet.

Das Spannendste beim Narrowband-IoT-Ausbau sind die unendlichen Möglichkeiten in so vielen Bereichen, von denen wir heute viele noch gar nicht erahnen. Aber alle haben den Mehrwert für den Kunden im Visier. Und das verleiht einer Aussage von Professor Clayton Christensen von der Harvard Business School für mich großes Gewicht: „Eine Innovation setzt sich nur dann durch, wenn sie den Menschen hilft, das, was sie ohnehin tun, besser und einfacher zu machen.“ 

Dieses Zitat drückt meine tiefe Überzeugung aus, dass genau diese Art Innovation – die das Leben der Menschen verbessert – immer im Zentrum unseres Handelns stehen muss. Technologie muss für den Menschen sein.

Claudia Nemat

Claudia Nemat

Vorstandsmitglied Technologie und Innovation

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