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Fünf Fragen an Finanzvorstand Timotheus Höttges zum Aktienrückkauf.

Herr Höttges, was bezwecken Sie mit dem Aktienrückkauf?
Timotheus Höttges: Der Aktienrückkauf ist fester Bestandteil unserer neuen Ausschüttungspolitik. Diese sieht für die Geschäftsjahre 2010 bis 2012 eine Dividendenzahlung von mindestens 70 Cent je Aktie vor. Zusätzlich sollen über diese drei Jahre Aktienrückkäufe erfolgen. In der Summe sollen Dividende und Aktienrückkäufe zu einer unveränderten Ausschüttung an die Aktionäre von 3,4 Milliarden Euro pro Jahr führen. Sie sehen, mit dem Aktienrückkauf beginnen wir mit der Umsetzung der Ausschüttungspolitik, die wir im Februar 2010 kommuniziert haben. Im Übrigen sind Aktienrückkäufe ein gängiges Instrument großer DAX-Unternehmen, um zum Beispiel Kapitalstrukturen zu verbessern. Aber auch als Form der Ausschüttung werden Aktienrückkäufe in den kommenden Jahren immer mehr an Bedeutung gewinnen.

Bedeutet der Aktienrückkauf, dass die Aktionäre für 2010 nur eine Dividende von 70 Cent je Aktie bekommen werden?
Timotheus Höttges: Ja. Nach dem abgeschlossenen Aktienrückkauf schlagen wir zusammen mit dem Aufsichtsrat der Hauptversammlung am 12. Mai den Aktionären vor, die Dividendenausschüttung für das laufende Geschäftsjahr auf 70 Cent je Aktie festzusetzen. Damit bleibt die Ausschüttungssumme - also die Addition aus Aktienrückkäufen und Dividende – mit rund 3,4 Mrd. Euro so hoch wie im Vorjahr.

Herr Höttges, die Deutsche Telekom ist Vorreiter im DAX mit einer Dividendenaussage für die kommenden drei Jahre sowie gleichzeitig angekündigten Aktienrückkäufen. Warum haben Sie sich dazu entschlossen?
Timotheus Höttges: Es ist ein starkes Signal an die Investoren. Zehn Milliarden Euro planen wir als Ausschüttung an die Aktionäre in den kommenden drei Jahren über Dividenden und Aktienrückkäufe. Das bedeutet: Wir gehen zuversichtlich in die Zukunft und werden die Anleger angemessen am Unternehmenserfolg beteiligen. Das schafft Sicherheit in unsicheren Zeiten. Gleichzeitig sind unsere Investitionen für die Weiterentwicklung des Unternehmens im Rahmen der Finanzstrategie nachhaltig gesichert. Und wir besitzen weiterhin den uneingeschränkten Zugang zum Fremdkapitalmarkt. Die Deutsche Telekom bekennt sich also klar dazu, auch künftig die Interessen aller Anspruchsgruppen - Investoren, Gläubiger, Unternehmer im Unternehmen und Mitarbeiter - zu berücksichtigen.

In den Medien wurde spekuliert, ob sich die Telekom auch nach dem Verkauf von T-Mobile USA noch eine Dividende leisten kann…
Timotheus Höttges: An unserer mittelfristigen Ausschüttungspolitik wird sich nichts ändern. Richtig ist, dass unser Unternehmen mit dem Verkauf von T-Mobile USA kleiner wird, künftig also weniger Free Cashflow generiert, aus dem wir die Dividende bestreiten. Deshalb kaufen wir Aktien zurück, denn das heißt, dass wir in Zukunft auch für weniger Aktien Dividende zahlen. Dieses Programm läuft über mehrere Jahre. Auch damit geben wir den Investoren Planungssicherheit für die nächsten Jahre. Das ist in unsicheren Zeiten ein wichtiges Maß.

Warum?
Timotheus Höttges: Bei unseren Anlegern handelt es sich überwiegend um sogenannte Wertinvestoren. Das sind Investoren, die zum Beispiel Pensionsgelder für Lehrer anlegen. Diese Investoren legen Wert auf Nachhaltigkeit ihrer Anlage. Ihnen kommt es vor allem auf sichere Renditen an, auf Verlässlichkeit und Planungssicherheit. Vor diesem Hintergrund sind Werte von Versorgungs- oder Telekommunikationsunternehmen sehr attraktiv. Heute wachsen Telekommunikationsunternehmen nur geringfügig. Sollte sich das in ein paar Jahren ändern, könnte der Fokus wieder mehr auf dem Aktienkurs liegen. Aktuell ist aber die Dividendenrendite von hoher Bedeutung für Wertinvestoren. Und wir können uns die Dividende gut leisten.

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