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Martina Morawietz

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Von Kaffee bis Smartphone: Unternehmen auf Menschenrechtsmission

Was hat das Lieferketten-Gesetz mit den Menschenrechten zu tun und wie kann die Telekom Unternehmen bei Nachhaltigkeitsthemen unterstützen?

Bei den Menschenrechten kommt Unternehmen eine besondere Rolle zu: Wir trinken Kaffee aus Afrika. Unsere Handys enthalten seltene Erden aus China. Unsere T-Shirts werden in Asien produziert. Lieferketten sind international und weit verzweigt. Gewinnung der Rohstoffe, Transporte, die Herstellung, die Lagerung: Das gehört alles dazu. Viele dieser Produkte entstehen dabei unter schlechten Arbeitsbedingungen, teilweise sogar mit Kinder- oder Zwangsarbeit. Umweltschäden werden in Kauf genommen. Unternehmen müssen Maßnahmen ergreifen, um sicherzustellen, dass menschenrechtliche Standards entlang der gesamten Lieferkette eingehalten werden. Dafür sorgt das Lieferketten-Gesetz, in Deutschland in Kraft seit 2023. Verschiedene Software-Lösungen der Telekom unterstützen Unternehmen darin, den neuen Anforderungen gerecht zu werden.

Positiv gestimmte Menschen stehen geeint in einer Reihe.

Schluss mit zu wenig Zeit für Menschenrechte: Wie die Telekom Unternehmen bei der Umsetzung des Lieferketten-Gesetzes unterstützt. © iStock / Prostock-Studio, ID 1329006223

Das Gesetz motiviert Unternehmen zur proaktiven Einhaltung der Menschenrechtsstandards: 

  • Zahlreiche Unternehmen haben bereits begonnen, ihre Lieferketten auf mögliche Menschenrechtsverstöße zu überprüfen und Maßnahmen zu implementieren, um den gesetzlichen Anforderungen gerecht zu werden. 
  • Einige suchen verstärkt den Dialog mit Interessengruppen, Nichtregierungsorganisationen (NGOs) und Regierungsbehörden, um bewährte Praktiken zu teilen und Unsicherheiten zu klären. 
  • Viele Unternehmen demonstrieren bereits ihr Engagement für Menschenrechtsstandards – im Netz sind viele Beispiele zu finden. 
  • Allerdings stellt sich für nicht wenige Unternehmen die Umsetzung des Gesetzes als schwierig dar. Dazu kommt: Wie sind die Anforderungen im Detail auszulegen?

Fakt ist, Verstöße oder Verdachtsfälle haben weitreichende Folgen: Der Ruf in der öffentlichen Wahrnehmung ist geschädigt. Maßnahmen zur Aufklärung und Korrektur sind aufwändig. Bei Verstößen gegen das Gesetz sind Bußgelder möglich und bis zu drei Jahre Ausschluss von öffentlichen Beschaffungen.

Fest steht daher auch: Das Gesetz bringt Unternehmen dazu zu handeln:

  • Ab 1. Januar 2024 sind Unternehmen ab 1.000 Beschäftigten in der Pflicht.
  • Berichte sind jährlich fällig, spätestens vier Monate nach Ende des Geschäftsjahres. Das Bundesamt für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle, BAFA, verantwortlich für die Durchsetzung des Gesetzes, wird erstmalig zum Stichtag 1. Juni 2024 das Vorliegen der Berichte sowie die vorgeschriebene Veröffentlichung nachprüfen.
  • Weitere, schärfere Regelungen sind „in Sicht" wie voraussichtlich ab 2025 mit dem EU Lieferketten-Gesetz für Unternehmen mit 500 Mitarbeitenden.
  • Daneben fordert die „Corporate Sustainability Reporting Directive“ (CSRD) schon ab Juli 2024 einen verbindlichen Nachhaltigkeitsbericht nach dem neuen europäischen Berichtsstandard, den sogenannten ESG-Bericht. Dieser umfasst die Dokumentation dreier Bereiche: Umwelt (Environment), Soziales (Social) und Unternehmensführung (Governance).

Unternehmen wollen ihre Sorgfaltspflichten erfüllen und die Einhaltung der Menschenrechte unterstützen. Allerdings binden die anspruchsvollen Formalien in den Betrieben viel Arbeitszeit: nicht nur bei anstehenden Berichten, auch unmittelbar bei Auffälligkeiten in der Lieferkette. Die Transparency Suite der Telekom minimiert den Aufwand. Dieser skalierbare Baukasten, eine auf ServiceNow basierte Software-Lösung, bedient die grundsätzlichen Anforderungen. Sie bietet eine automatische und tagesaktuelle Risiko-Analyse, bewertet Prozesse der Lieferkette und hilft bei der Planung von Korrekturmaßnahmen. Sie führt die Daten für den gesetzlich vorgeschriebenen Bericht zusammen und unterstützt bei etwaigen Beschwerden mit rechtskonformen Antworten. Die Lösung verknüpft interne und externe Informationsquellen und nutzt Künstliche Intelligenz. Perspektivisch lassen sich sogar Fragebögen basierend auf veröffentlichten Daten für Lieferanten vorbereiten – das hilft allen Partnern in der Lieferkette Zeit zu sparen. 

Auch der Nachhaltigkeitsbericht stellt Unternehmen vor Herausforderungen. Hier unterstützt die Telekom mit Kenntnissen über den Lösungsanbietermarkt. Der „Telekom Nachhaltigkeitsmanager“ ist eine von der Telekom vorkonfigurierte Software-as-a-Service Lösung. Sie ermöglicht Unternehmen nach einem Baukasten-Prinzip aus verschiedenen Modulen zu wählen: ESG-Reporting, Klima-Management und Maßnahmenfinder. Weitere Beispiele sind die Salesforce Net Zero Cloud, der SAP Sustainability Control Tower sowie von ServiceNow das ESF Management & Reporting Modul. Mit diesen Lösungen können Unternehmen ihre Emissionsdaten erheben, visualisieren und gegen die geplanten Reduktionsziele messen sowie berichten.
 
Fazit: Nachhaltigkeit und Digitalisierung zählen zu den Schlüsseltrends in der Geschäftswelt und sie gehen Hand in Hand mit Wirtschaftlichkeit. Gute Arbeitsbedingungen sorgen per se für weniger Fehler und damit geringere Produktionskosten. In transparenten Lieferketten werden solche Kostenfresser sofort sichtbar. Kunden wählen Anbieter zunehmend nach Nachhaltigkeitskriterien aus. Unternehmen mit nachgewiesener Nachhaltigkeit haben die Nase vorn bei Ausschreibungen. Auch Banken belohnen diese mit besseren Kredit-Konditionen. So wird Nachhaltigkeit und Transparenz zum Wettbewerbsvorteil.

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