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Markus Jodl

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Miss Mobilfunk: Wie Katharina in NRW den Ausbau voranbringt

Deutschland und seine ausufernde Bürokratie sind ein leidiges Thema. Wenn hierzulande Behörden neue Stellen schaffen, um Dinge zu beschleunigen, steigen die Verantwortlichen oft genug eher aufs Bremspedal. Aber: Das ist nicht immer so. In Nordrhein-Westfalen sorgt ein vorbildliches Projekt jetzt tatsächlich dafür, dass es beim Mobilfunkausbau schneller vorangeht. Unser Blogbeitrag verrät, was Katharina Krimphoff als „Strippenzieherin von Borken“ damit zu tun hat.

NRW: Mehr Tempo, weniger Bürokratie

Das Land Nordrhein-Westfalen hatte 2021 eine richtig gute Idee. Es fördert seitdem sogenannte Mobilfunk-Koordinationsstellen. Das klingt kompliziert und bürokratisch, sorgt aber ganz im Gegenteil dafür, dass Funklöcher mit höherer Geschwindigkeit geschlossen und neue Standorte schneller gefunden werden. Ergebnis: Bürger und Wirtschaft profitieren von einem besseren und schnelleren Netz. Wenn Bürokratie und Entscheidungen der Politik nur immer so positive und segensreiche Auswirkungen hätten…

So wird der Mobilfunk koordiniert

In den letzten bald drei Jahren haben von den 54 Kreisen und kreisfreien Städten in Nordrhein-Westfalen bereits 38 Koordinatorinnen oder Koordinatoren für den Mobilfunk eingesetzt. Sie haben ein umfangreiches Aufgabengebiet. Die „Mobilfunk-Beschleuniger“ identifizieren Funklöcher und bieten Lösungen zu deren Schließung an. Sie unterstützen Netzbetreiber beim Thema Standortsuche für neue Mobilfunkanlagen und vermitteln zwischen den Interessen aller Beteiligten. Außerdem achten sie auf zügige Geschwindigkeit bei den Genehmigungsverfahren und sind die Kontaktstelle für Bürgerinnen und Bürger sowie für die Politik in allen Mobilfunkfragen. Nach einem langweilen Beamtenjob klingt das garantiert nicht.

Der Ansprechpartner bei der Telekom

Frank Weinbrenner wiederum ist der Ansprechpartner für die Koordinationsstellen auf Seiten der Deutschen Telekom. Er hält seit gut 20 Jahren als kommunaler Ansprechpartner den Kontakt zu den Städten und Gemeinden in NRW. Der erfahrene Mobilfunker verrät an einem beispielhaften Standort am Rande eines Gewerbegebiets in Vreden im Kreis Borken (Regierungsbezirk Münster), wie der Netzausbau ganz konkret von der Arbeit der Mobilfunk-Koordinatorinnen und Koordinatoren profitiert.

Auf den ersten Blick steht hier ein ganz normaler, 40 Meter hoher Funkmast ohne Auffälligkeiten – außer, dass die Technik in diesem Überschwemmungsgebiet sicherheitshalber auf Stelzen steht. Doch eine bemerkenswerte Eigenschaft hat dieser Mast dann doch, wie Frank Weinbrenner verrät: „Das ganz Besondere an diesem Standort ist eigentlich, dass er überhaupt da ist.“

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Frank Weinbrenner (l.) ist kommunaler Ansprechpartner für die Koordinationsstellen der Deutschen Telekom.

Die Mobilfunk-Überraschung im Gewerbegebiet

Wie es dazu kam, dass hier ein Funkmast steht, erklärt Experte Weinbrenner so: „Wir haben hier ein Gewerbegebiet, das stark gewachsen ist. Und wir haben nicht mitbekommen, dass wir hier auf einmal ein Defizit in unseren Netzen haben.“ Eigentlich bemerkt die Telekom solche Probleme in ihrem Netz durch dessen ständige Überwachung von selbst.

Aber wenn ein Gewerbegebiet regelrecht explodiert, wenn die Betriebe wie Pilze aus dem Boden schießen, kann es vorkommen, dass ein dadurch neu entstandenes Funkloch oder eine schlechte Abdeckung mit mangelnder Geschwindigkeit als Thema erst einmal unentdeckt bleiben. Frank Weinbrenner drückt das in Sachen Mobilfunkempfang so aus: „Dann ist hier auf einmal nichts mehr, oder wenig.“ Der Kreis Borken hat die Telekom dann auf die Versorgungslücke aufmerksam gemacht und von der Standortsuche bis zum Bau unterstützt. Hier kommt „Miss Mobilfunk“ Katharina Krimphoff als „Strippenzieherin von Borken“ ins Spiel.

Katharina macht’s möglich

Bei über 200 Kommunen in NRW, für die Frank Weinbrenner als Ansprechpartner fungiert, ist er dringend auf Vor-Ort-Informationen aus den Städten, Gemeinden und Kreisen angewiesen. Darum kümmert sich Katharina Krimphoff, seit 2021 Mobilfunk-Koordinatorin des Kreises Borken. Eines der erfolgreichen Projekte der Zusammenarbeit präsentiert sie quasi „live“ an der Berufsschule in Borken.

Hier in der Umgebung war die Telekom fast schon händeringend auf der Suche nach einem neuen Mobilfunkstandort. Doch das gestaltete sich schwierig – einerseits wegen eines benachbarten Neubaugebiets, und andererseits wegen des städtebaulichen Ensembles rund ums Rathaus, das nicht beeinträchtigt werden sollte. Doch mittlerweile steht die neue Mobilfunkanlage auf dem Schulgelände, und der Telekom-Verantwortliche Frank Weinbrenner lobt die erstklassige Kooperation mit dem Kreis: „Wir sind total glücklich, dass wir hier einen neuen Standort finden konnten.“

Katharina Krimphoff im Interview.

Katharina Krimphoff ist seit 2021 als Mobilfunk-Koordinatorin des Kreises Borken tätig. © Deutsche Telekom

Der gute Draht in die Rathäuser

Katharina Krimphoff verrät, wie sie in erstaunlich kurzer Zeit das Standortproblem gelöst hat: „Ich konnte das Projekt so unterstützen, dass ich ganz schnell meine Ansprechpartnerin in Bocholt angerufen habe, nachdem der Suchkreis der Telekom kam. Wir haben dann gemeinsam hier in der Umgebung geschaut, ob es kommunale Liegenschaften gibt, die für den Ausbau geeignet sein könnten.“ Die engagierten Frauen stießen bald auf das Berufskolleg – „und wir konnten sehr schnell grünes Licht geben. Das freut uns als Kreis natürlich sehr, dass wir in dieser Art und Weise unterstützen können.“

Eine der wichtigsten Qualitäten, die sie beim Mobilfunkausbau einbringen kann, beschreibt die gelernte Verwaltungsbeamtin so: „Mein großer Vorteil ist, dass ich einen sehr sehr guten Draht in unsere Rathäuser habe.“ Das Ergebnis sieht dann laut Katharina Krimphoff idealerweise so aus, „dass wir Rundum-Sorglos-Pakete für die Netzbetreiber schnüren können“.

Das sagt der Landrat

Borken war 2021 der erste Kreis in NRW, der eine Mobilfunk-Koordinatorin eingesetzt hat. Landrat Kai Zwicker ist überzeugt, dass sich dieses Engagement lohnt: „Als wirtschaftsstarker Kreis sind wir bemüht, die bestmögliche Infrastruktur zu bieten. Das gilt für Glasfaser, aber natürlich auch für Mobilfunk.“

Was ein Landkreis tun kann, um den Mobilfunk mit hoher Geschwindigkeit voranzutreiben – dazu hat Kai Zwicker hilfreiche Tipps für seine Kolleginnen und Kollegen überall in Deutschland: „Der Kreis kann als ganz aktiver Akteur fungieren. Er kann die Mobilfunk-Unternehmen mit den Städten und Gemeinden zusammenbringen. Er kann sich um Grundstücke kümmern. Er kann versuchen, technische Lösungen mit zu finden. Und er kann schauen, wo gibt es keinen Empfang?“

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Kai Zwicker ist der Landrat von Borken und möchte, dass die Fördergelder des Landes Nordrhein-Westfalen für Mobilfunk-Koordinationsstellen verlängert werden.

So geht es mit der Förderung in NRW weiter

Die Fördergelder des Landes Nordrhein-Westfalen für Mobilfunk-Koordinationsstellen sind zunächst einmal zeitlich begrenzt. Borkens Landrat Kai Zwicker plädiert dringend dafür, die Maßnahme zu verlängern: „Das Land hat mit dieser Fördermaßnahme wirklich etwas Gutes bewirkt. Wir konnten zahlreiche Funklöcher nicht nur feststellen, sondern auch tatsächlich schließen, und wir haben wirklich eine verbesserte Infrastruktur hinbekommen.“

Seinen Wunsch an Ministerpräsident und CDU-Parteifreund Hendrik Wüst in Düsseldorf drückt er so aus: „Das Land wäre wirklich gut beraten, das weiterlaufen zu lassen. Denn ich denke, dass man hier mit relativ wenig Aufwand eine enorme Wirkung mit positiven Effekten erzielt.“ Die Bilanz von Katharina Krimphoff und Frank Weinbrenner kann sich jedenfalls sehen lassen: Innerhalb der kurzen Zeit von nur zwei Jahren haben sie bereits rund 50 Standorte auf den Weg gebracht. Hier im Kreis geht der Ausbau jetzt deutlich schneller voran – beim Mobilfunk haben trödelige Borken-Schläfer keine Chance mehr.

Mehr zum Thema erfahrt ihr hier: 

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Hubertus Kischkewitz

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Glasfaser-Anschluss: schneller, leiser, bequemer, grüner

Die Telekom hat eine neue Technik für den Glasfaser-Ausbau entwickelt, die schneller, leiser, bequemer und umweltfreundlicher ist. Dabei wird die Glasfaser per Druckluft in das Leerrohr eingeblasen (gejettet). Das neue Verfahren ist leichter und benötigt weniger Energie. Die abgespeckte Ausstattung ermöglicht es den Telekom-Technikern, den Job des Einblasens selbst zu übernehmen.


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