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Joseph Williams

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Commerzbank und T-Systems setzen auf automatisierte Finanzdienstleistungen entlang von Lieferketten

  • Partnerschaft vernetzt physische und finanzielle Lieferketten
  • Ziel sind durchgängig automatisierte Lieferketten mit integrierten Finanzlösungen auf Basis von IoT-Sensoren und anderen Datensystemen 
  • Nagel-Group erster Pilotkunde, Markteinführung für Ende des Jahres geplant
Commerzbank und T-Systems automatisieren Lieferketten-Finanzdienstleistungen

Commerzbank und T-Systems automatisieren Lieferketten-Finanzdienstleistungen © Deutsche Telekom AG

T-Systems und die Commerzbank haben einen Kooperationsvertrag für die Zusammenarbeit im Industriesektor unterzeichnet. Gemeinsam entwickeln die beiden Unternehmen eine Lösung für voll automatisierte Lieferketten mit integrierten Finanzdienstleistungen. Die Telekom-Tochter und die Frankfurter Bank setzen dabei auf Technologien wie 5G-Campus-Netze, Cloud, künstliche Intelligenz, das Internet der Dinge (IoT), Sensorik sowie die Blockchain-/Distributed-Ledger-Technologien (DLT). Ziel der gemeinsamen Lösung ist es, durch die ereignisbasierte Automatisierung von Zahlungsströmen entlang von Lieferketten manuelle Abrechnungsprozesse signifikant zu reduzieren und die Grundlage für weitere vernetze Finanzservices zu bilden (zum Beispiel Supply Chain Finance). Die Lösung wird zunächst bei dem Logistikunternehmen Nagel-Group als Pilotkunde angewendet und soll bis Ende 2023 auf dem Markt eingeführt werden. 

Die automatisierte Finanzlösung unterstützt Hersteller, Lieferanten und Logistikunternehmen bei der Abrechnung und Finanzierung ihrer Warenströme. Die IoT-Sensoren und die Integrationsplattform von T-Systems lösen Bestellungen und Zahlungen aus, die die Commerzbank dann vollautomatisch ausführt. Der Wegfall manueller Prozesse in der Logistik und Abrechnung soll Fehler deutlich reduzieren und damit zu hohen Einsparungen bei den Kunden führen.

Der Kooperationsvertrag folgt auf die Absichtserklärung, die beide Unternehmen im Juli 2022 unterzeichnet hatten. In den darauffolgenden sechs Monaten fand ein erweiterter Konzeptnachweis (Proof of Value) im Werner-von-Siemens-Centre in Berlin statt. Dort betreibt T-Systems ein Forschungs- und Entwicklungszentrum für Branchenlösungen. 

In dieser Phase wurden mehrere Anwendungsszenarien betrachtet und Ende-zu-Ende getestet. Dadurch konnten wertvolle Erkenntnisse über die Verbesserung von Effizienz und Geschwindigkeit durch automatisierte Finanztransaktionen gewonnen werden. Beispielsweise wurden Warenflüsse in der Lagerlogistik mit IoT-Sensorik nachverfolgt und auf Basis von Trigger-Ereignissen wie dem digitalen Lieferschein Zahlungen automatisiert ausgelöst.

Stärkung der Widerstandsfähigkeit der Lieferkette

Die Jahre seit dem Ausbruch der Corona-Pandemie haben gezeigt, dass Prozesse entlang von Lieferketten ineffizient sind. Insbesondere die verarbeitende Industrie ist durch die unzureichende Vernetzung von physischen Lieferkettenprozessen mit begleiteten Finanzströmen anfällig für Fehler. Die automatisierte Finanzierungslösung digitalisiert Prozesse wie die Verwaltung von Beständen, Bestellungen und Rechnungen und führt somit zu effizienteren und widerstandsfähigeren Lieferketten. Möglich wird dies durch die Erfassung von Datenpunkten entlang von Warenflüssen durch den Einsatz von Sensorik und anderen Quellsystemen. 

Technologiestandards und Referenzarchitekturen garantieren den sicheren und effizienten Datenaustausch zwischen allen Beteiligten über die Datenmanagement-Plattform von T-Systems. Finanzielle Transaktionen werden auf Basis der Blockchain-/DLT-Technologie abgewickelt. Die Grundlage bilden sogenannte „Smart Contracts“. Diese Verträge regeln, welche Finanztransaktionen mit welchen vordefinierten Bedingungen, sogenannten Triggern, ausgelöst werden.

„Wir freuen uns sehr über den erfolgreichen Abschluss unserer Proof-of-Value-Phase“, erklärte Urs M. Krämer, Chief Commercial Officer bei T-Systems. „Wir haben schnell gelernt, wie 5G, IoT und die Cloud orchestriert werden können, um Lieferketten für unsere Kunden effizienter und widerstandsfähiger zu machen. Mit der Commerzbank verbindet uns eine spannende Partnerschaft, die die Welten von Technologie und Finanzen zusammenbringt.“ 

„Lieferketten verändern sich rasant aufgrund von digitaler Vernetzung und integrierten Finanzlösungen“, sagte Dr. Jörg Oliveri del Castillo-Schulz, Chief Operating Officer der Commerzbank. „Im Rahmen der Kooperation mit T-Systems entwickeln wir skalierbare Lösungen, damit unsere Kunden ihre komplexen Lieferketten effizienter, resilienter und produktiver gestalten können.“

Bei der Entwicklung von IoT-basierten Finanzdienstleistungen wird die Commerzbank im Rahmen ihrer Kooperation mit dem Fraunhofer-Institut für Materialfluss und Logistik IML durch die DLT-Experten aus der Wissenschaft unterstützt. Der Kern dieser Kooperation beruht auf der Verknüpfung von physischen und finanziellen Strömen innerhalb internationaler Wertschöpfungsketten und der Digitalisierung und Automatisierung kostenintensiver Finanzprozesse.

Die Kooperation mit T-Systems setzt bewusst auf ein offenes Ökosystem, um die Integration in Open-Source-Infrastrukturen, wie die Silicon Economy des IML, die International Data Spaces Association und die europäischen Projekte Gaia-X und Catena-X, zu erleichtern. 

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