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Philipp Kornstädt

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GSMA und Telekom veröffentlichen White Paper zu High Altitude Platform Systems (HAPS)

  • HAPS sollen terrestrische Netze für eine bessere Konnektivität ergänzen 
  • Einsatzbeispiele: Mobilfunklücken, Katastrophen, Events, Internet der Dinge
  • Globale Zusammenarbeit in Telekommunikationsbranche entscheidend für HAPS-Entwicklung
Screenshot vom Whitepaper

So sieht das 36-seitige Whitepaper aus. Damit möchten Telekom und GSMA weitere Akteure in der Branche für eine schnellere HAPS-Entwicklung gewinnen.

Die GSMA hat zusammen mit der Deutschen Telekom und anderen Mobilfunk-Betreibern ein White Paper herausgegeben. Dieses soll die Nutzung von High Altitude Platform Systems (HAPS) fördern. Dabei handelt es sich um unbemannte Flugobjekte. Sie kreisen in einer Höhe von rund 20 Kilometern.

Viele Regionen ohne Mobilfunkversorgung sind aufgrund ihrer niedrigen Bevölkerungsdichte unwirtschaftlich für den Mobilfunkausbau. Oder sie sind mit terrestrischen Funknetzen nur schwer erreichbar. Langfristig streben Mobilfunk-Betreiber eine globale und lückenlose Versorgung mit ihren Diensten an. Diese würde helfen, die digitale Spaltung zu überwinden. Die Frage ist, wie das wirtschaftlich umsetzbar ist. HAPS könnten aus der Stratosphäre Konnektivität in bislang nicht versorgte Gebiete bringen.

Luftgestützte Lösungen könnten zukünftig den Mobilfunk bei Naturkatastrophen oder Großstörungen in den terrestrischen Netzen ausfallsicherer machen. Weitere Beispiele: Konnektivität für das Internet der Dinge (IoT) oder die zeitlich begrenzte Versorgung bei Großveranstaltungen. Außerdem Richtfunkverbindungen und die Anbindung an zentrale Netzknoten terrestrischer Mobilfunkstandorte. 

Flugzeug

Die Telekom hat die weltweit erste Datenverbindung über ein am Rand der Stratosphäre fliegendes Flugzeug in ein Mobilfunknetz hergestellt.

HAPS können Ballons und Luftschiffe in großer Höhe sein. Außerdem: Flugzeuge, solarbetrieben oder mit bordeigener Energiequelle. Alle Systeme bleiben für einen längeren Zeitraum in der Luft. Die HAPS befinden sich näher an der Erde als Satelliten, so dass die Daten eine geringere Strecke zurücklegen müssen und das Netz schneller reagiert. Sie versorgen mit speziellen Antennen gezielt räumlich begrenzte Gebiete. Das erhöht die Kapazität je Flächeneinheit. HAPS nutzen, dank der vergleichsweise niedrigen Höhe, niederfrequente, lizenzierte Frequenzbänder mit weniger als sechs Gigahertz. So kommunizieren sie direkt mit Standard-Mobilfunkgeräten. 

Das White Paper soll ein gemeinsames Verständnis unter den Mobilfunk-Betreibern schaffen und eine Grundlage für Regulierung und Standardisierung bilden. Auch soll es weitere Akteure in der Branche für eine schnellere HAPS-Entwicklung gewinnen. Die GSMA setzt auf das erfolgreiche Kooperationsmodell, das bereits Technologien wie 5G auf den Weg gebracht hat. Partner mit gemeinsamem Interesse an der Entwicklung von HAPS bündeln ihre Kräfte. Die Deutsche Telekom hat im Oktober 2020 weltweit die erste Datenverbindung mit HAPS in einem kommerziellen Mobilfunknetz durchgeführt. Daneben sind Orange, Telefónica und Vodafone an dem White Paper beteiligt. Weiterhin haben die Partner British Telecom, NTT DoCoMo und TIM unterzeichnet.

„Die Weiterentwicklung sowohl des Mobilfunks als auch der unbemannten Flugobjekte bietet neue Chancen für weitere Innovationen, die auf das Ziel der GSMA einzahlen, alle und alles zu verbinden – ‚Connecting Everyone and Everything‘. Das White Paper beleuchtet die HAPS und deren Potenzial sowie welche weiteren Innovationen erforderlich sind. Entscheidend ist, dass die Telekommmunikationsbranche zusammenarbeitet, um die technisch beste und eine langfristig tragfähige Lösung zu finden. Die GSMA übernimmt gern die Rolle, die Diskussion hierüber voranzutreiben“, erläutert Alex Sinclair, CTO GSMA.

„In einer globalisierten Welt muss sich die Entwicklung von Netzinnovationen auf globale Zusammenarbeit und gemeinsame Standards stützen. Das White Paper ist das Fundament für die weitere Entwicklung von HAPS. Wir freuen uns, zu dieser Technologie beitragen zu können. Mit HAPS können Netzbetreiber überall und jederzeit Konnektivität anbieten“, erklärt Bruno Jacobfeuerborn, bei der Deutschen Telekom verantwortlich für das HAPS-Projekt.

Das White Paper gibt es hier zum Herunterladen.

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