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Niels Hafenrichter

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Telekom gibt Starthilfe für neuen Notruf im Auto

  • Netz der Deutschen Telekom ist fit für Next Generation eCall 
  • Pilotprojekt mit Qualcomm und cetecom advanced gestartet 
  • Testangebot für Anbieter von Bordelektronik, Fahrzeughersteller und Betreiber von Notrufzentralen
Das Bild zeigt die Kommunikation zwischen Unfall-Fahrzeug und Notrufzentrale. Ein Rettungswagen wird zum Unfallort geschickt.

Bei einem NG eCall kann das Netz auch Multimedia-Daten transportieren. So lassen sich Rettungsmaßnahmen bereits auf dem Weg zum Unfallort vorbereiten. © Deutsche Telekom AG

Deutsche Telekom, Qualcomm Technologies, Inc. und cetecom advanced bereiten das Mobilfunknetz für die nächste Generation der automatischen Notrufsysteme in Kraftfahrzeugen vor. Seit April 2018 ist für alle neuen Fahrzeugmodelle ein sogenanntes eCall-System Pflicht. Das von der Europäischen Union vorgeschriebene automatische Notrufsystem ist technisch mittlerweile veraltet. Mit dem Next Generation Emergency Call (NG eCall) bekommt es ein zukunftsfähiges Update. 

Das Pilotprojekt ist das erste seiner Art. Die Kommunikation der Notrufzentrale mit den Menschen in Not läuft über die Fest- und Mobilfunknetze der Telekom.

NG eCall überträgt die Daten über LTE und stellt auch eine Sprechverbindung zum Fahrzeug über das kommerzielle 4G-Netz her. LTE ist in Europa sehr stark verbreitet und bietet eine große Netzabdeckung. 

Fahrzeughersteller und Betreiber von Notrufzentralen können das neue Notrufsystem ab sofort im Netz der Telekom deutschlandweit testen. 

Vorteile von NG eCall

Die Einführung von NG eCall bietet eine Reihe von Verbesserungen. Der Rufaufbau zu den Fahrzeuginsassen erfolgt deutlich schneller. Auch die bisherigen Einschränkungen bei der Übertragung von Daten fallen weg. Während das bisherige System über 2G nur minimale Datenmengen übertragen kann, sind in Zukunft sogar Livebilder aus dem Fahrzeug denkbar. So könnten die Notrufzentralen bei einem Unfall auf Onboard-Kameras zugreifen und die Situation am Unfallort direkt selbst einschätzen. Wenn die Insassen damit einverstanden sind, könnten optional sogar Gesundheitsdaten der Insassen über die schnellen Datenverbindungen an die Rettungsdienste übertragen werden. So ließen sich Rettungsmaßnahmen bereits auf dem Weg zum Unfallort vorbereiten.

Das Pilotprojekt zeigt: Die Anforderungen an ein leistungsfähiges Notrufsystem mit dem NG eCall sind bereits heute erfüllt. 

Die Aktualisierung der EU-eCall-Verordnungen wird seit langem erwartet und ist dringend erforderlich. Bis heute sind Fahrzeughersteller noch immer zum Einbau der technisch veralteten 2G-Technik (GSM) oder 3G (UMTS) verpflichtet, die zum Teil in vielen Länder bereits abgeschaltet wurde. Hintergrund für die Vorgabe war die damals im Vergleich zu 4G/LTE besonders gute Netzabdeckung. Durch den rasanten Ausbau neuer Mobilfunknetze ist die Aktualisierung der Vorgaben jedoch sinnvoll und zwingend nötig. So können die Vorteile der modernen Technologie endlich auch in Notfallsituationen dazu beitragen, den Unfallopfern schneller und effektiver zu helfen.

Hintergrund und Technische Details

Für das Pilotprojekt arbeitet die Telekom mit Qualcomm Technologies und cetecom advanced zusammen. Qualcomm Technologies, ein Hauptakteur in der Automobilindustrie, stellt den Prototypen der Bordelektronik (In-Vehicle System, IVS) zur Verfügung. Der Dienstanbieter cetecom advanced steuert die Testversion der Notrufzentrale (Public Safety Answering Point, PSAP) bei. 

Die Technologie ist im gesamten Netz der Telekom Deutschland verfügbar. Bei Bedarf wird sie regional für Tests aktiviert. 
In den Testregionen sendet das Netz dann den sogenannten NG eCall Broadcast-Indikator. Er informiert die Bordelektronik des Fahrzeugs über die Fähigkeiten des Netzes. So weiß das Fahrzeug, dass der NG eCall bereitsteht.

Bei einem Unfall startet die Bordelektronik dann einen NG eCall mit IMS-basierter Notrufsignalisierung. So lassen sich auch Multimedia-Daten über die Netze transportieren. Mobilfunk- und Festnetz leiten den NG eCall an die Test-Notrufzentrale bei cetecom advanced weiter. Weitere Anforderungen werden in den kommenden Tests verifiziert. Dazu gehört beispielsweise die Übergabe von Notrufen zwischen neuer und alter Technologie, während eines laufenden eCalls, damit die Kontinuität eines eCalls insbesondere in der Übergangszeit von alter Technologie zu neuer Technologie gesichert ist.

Anbieter von Bordelektronik, Fahrzeughersteller und Betreiber von Notrufzentralen können den NG eCall-Piloten für Tests nutzen. So können sie ihre NG eCall-Lösungen im öffentlichen Telekom-Netz überprüfen.

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