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Mit der Industrial AI Cloud bietet die Telekom ab dem kommenden Jahr massive Rechenleistung und volle Datenhoheit für europäische Unternehmen. Damit erhält Deutschland seine erste KI-Fabrik und ist bereit, seine digitale Zukunft selbst in die Hand zu nehmen.

In einem Münchener Rechenzentrum  der Deutschen Telekom werden dafür zehntausend moderne KI-Chips (GPUs) von NVIDIA installiert – und das tief unter der Erde. Anders als herkömmliche CPUs, die Aufgaben nacheinander berechnen, können GPUs viele Aufgaben gleichzeitig erledigen und sind daher besonders gut für Grafik- und KI-Berechnungen. Sie stellen Rechenleistung bereit, die weit über das hinausgeht, was klassische IT-Infrastrukturen leisten können. So lassen sich große Sprachmodelle, Bild- und Video-KI, Simulationen oder Robotik-Anwendungen entwickeln und betreiben. Die GPUs der Industrial AI Cloud sind so leistungsstark wie 2,3 Mio. handelsübliche Computer. Kunden müssen selbst keine eigene Supercomputer-Umgebung aufbauen, sondern können die KI-Power der Telekom nutzen.

Grafik eines Computerchip und einem Hirn

Die Industrial AI Cloud ist eine „KI-Fabrik“. Das ist ein hochspezialisiertes Rechenzentrum. © Deutsche Telekom

Die Industrial AI Cloud richtet sich vor allem an Industrieunternehmen, Mittelstand, Start-ups sowie Behörden und Forschungseinrichtungen. Typische Einsatzfelder sind etwa Qualitätssicherung in der Fertigung, vorausschauende Wartung von Maschinen, digitale Zwillinge und 3D-Simulationen, automatisierte Logistik oder branchenspezifische KI-Assistenten. Die benötigte Rechenleistung können Kunden flexibel als Cloud-Service nutzen – je nach Projekt, Datenmenge und Komplexität der Anwendung. 

Weitere Schritt in Richtung digitale Souveränität

Die Daten werden in einem Rechenzentrum in Deutschland verarbeitet, nach deutschem und europäischem Recht. Partner wie SAP und Siemens integrieren ihre Plattformen und Anwendungen, sodass sich KI-Lösungen einfacher in bestehende Geschäftsprozesse einbinden lassen. So entsteht ein „Deutschland-Stack“ für industrielle KI mit hohen Standards bei Datenschutz, Sicherheit und Compliance. 

Die Industrial AI Cloud wird ab dem ersten Quartal 2026 für Kunden zur Nutzung bereitstehen. Mit ihr steigt die verfügbare KI-Rechenleistung in Deutschland schlagartig um 50 Prozent an. Sie ist ein wichtiger Baustein, damit Europa bei industrieller KI wettbewerbsfähig bleibt und eigene, souveräne Angebote weiter aufbauen kann.

GlossarCPUs: Eine CPU (Central Processing Unit) ist die zentrale Verarbeitungseinheit eines Computers. Als Hauptprozessor ruft sie Befehle aus dem Speicher ab, dekodiert und führt sie aus. Darüber hinaus steuert sie den Datenfluss zwischen Hardwarekomponenten.

GPUs: Eine GPU (Graphics Processing Unit) ist ein spezialisierter Grafikprozessor. Er wurde für die schnelle Parallelverarbeitung von Grafikdaten, Bildern, Videos und rechenintensiven Aufgaben wie KI-Training entwickelt.

Stack: Als Stack wird im IT-Umfeld eine hierarchische Grundstruktur bezeichnet, bei der mehrere einzelne Funktionskomponenten logisch übereinandergestapelt sind. Die Stacks bestehen aus unterschiedlichen Softwareelementen wie Betriebssystemen, Serversoftware, Datenbanken, Laufzeitumgebungen oder Programmiersprachen, die jeweils spezifische Aufgaben zur Bereitstellung einer Lösung erfüllen.

Deutschland-Stack: Das ist eine nationale Initiative der deutschen Regierung einen souveränen Tech-Baukasten mit offenen Standards zu schaffen, um Behörden-IT unabhängig von ausländischen Anbietern zu digitalisieren und Interoperabilität zwischen Bund, Ländern und Kommunen zu gewährleisten .
 

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