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Gerade für Telekommunikationsunternehmen, die mit vielen Kundendaten umgehen, ist die sichere Anonymisierung entscheidend. Dafür hat ein Telekom Mitarbeiter jetzt ein neues Verfahren entwickelt, das deutlich mehr kann.

Bei Telekommunikationsunternehmen fallen täglich tausende Daten an: Jedes Telefonat verursacht mindestens zwei Datensätze. Und ein Unternehmen wie die Telekom hat zig Millionen Kunden, die täglich kommunizieren und dabei Daten produzieren. Entscheidend ist, dass diese Informationen so geschützt werden, wie es das Gesetz und interne Vorgaben verlangen. Ein wichtiges Instrument dafür ist die Anonymisierung von Daten.

Neues Verfahren entwickelt Verfahren zur Anonymisierung gibt es viele. "Das Problem ist, dass bei vielen Techniken die Daten so verschlüsselt werden, dass sie für die Systeme nur noch eingeschränkt zu gebrauchen sind“, erklärt Jens Kroder, der im Bereich Datenschutz bei der Telekom arbeitet. Der Physiker hat sich deshalb selbst daran gemacht, ein leistungsfähigeres System zu entwickeln. Nach rund sechs Monaten ist das System fertig. Derzeit wird geprüft, ob Kroders Entwicklung zum Patent angemeldet werden kann.

Zwei Schritte zur Anonymisierung Anonymisierung funktioniert grundsätzlich in zwei Schritten: Zunächst werden die Daten in andere Zeichen übersetzt. Das nennt sich Pseudonymisierung, weil der ursprüngliche Datensatz mit Hilfe eines Schlüssels noch rekonstruierbar ist. Wird dieser Schlüssel vernichtet oder sicher verschlossen, ist der ursprüngliche Datensatz nicht mehr zu rekonstruieren: Die Daten sind anonymisiert.

Digitale Verarbeitung mit Schwierigkeiten Die erforderliche Übersetzung der Daten stellt viele Systeme vor Schwierigkeiten, beispielsweise weil sie die häufig verwendeten Sonderzeichen nicht verarbeiten können oder die Übersetzungen eine andere Länge haben als die ursprünglichen Daten. Wenn aus der "Charles-Wimar Straße 53b" beispielsweise "UÔÔ┼Äñé ▀Oüu═]?¹|¬á║" wird, können Systeme damit teilweise nicht umgehen.

Datenschutz-Lösung der Telekom "Mit dem neuen System kann man selbst festlegen, welche Kriterien bei der Anonymisierung erfüllt werden müssen. Zum Beispiel, dass Ziffern auch Ziffern bleiben oder keine Sonderzeichen verwendet werden“, erläutert Kroder. Telekom-Intern wird das neue System bereits angewendet. "Wir können uns aber auch vorstellen, die Lösung zur besseren Anonymisierung extern zu verkaufen“, meint Kroder. „So können dann auch andere Unternehmen von Datenschutz-Lösungen der Telekom profitieren.

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