Konzern

Lena Maasewerd

17 Kommentare

Glasfaser-Kooperationen beim Netzausbau

Deutschland braucht eine schnelle, stabile und zukunftssichere Digitalinfrastruktur. Das gilt für die Industrie, für die öffentliche Verwaltung und für Privathaushalte gleichermaßen. Anschlüsse auf Basis der Glasfasertechnik sind im Festnetz dafür die richtige Wahl. Gemeinsam mit Wettbewerbern will die Telekom dafür sorgen, dass jeder Haushalt und jedes Unternehmen in Deutschland bis 2030 einen Glasfaseranschluss (FTTH, Fiber to the home) bekommen kann. Dieser bietet stabile Gigabit-Bandbreiten und ermöglicht damit Teilhabe an der Digitalisierung.

Glasfaser-Kooperationen

Glasfaser-Kooperationen sind Teil des Selbstverständnisses bei der Telekom. © Deutsche Telekom

Dies ist eine Generationenaufgabe. Ein Infrastrukturprojekt, das kein Netzbetreiber im Alleingang bewältigen kann. Deshalb kooperiert die Telekom mit anderen Unternehmen, um mehr Glasfaseranschlüsse entstehen zu lassen. Diese Partnerschaften leisten einen essenziellen Beitrag zur Digitalisierung Deutschlands. Die Logik hinter jeder Glasfaser-Kooperation: Partner können von den Stärken des anderen profitieren, Synergien ihr ganzes Potential entfalten. Der Ausbau verläuft effizienter. Jede Kooperation ist damit ein Schritt zu mehr Glasfaser für Deutschland. Vereinfacht gesagt: Bei Netzkooperationen zum Glasfaserausbau ergibt eins plus eins mehr als zwei. 

Die Ausbaustrategie der Telekom

Beim Ausbau des Glasfasernetzes in Deutschland setzt die Telekom auf drei Säulen: 

  • Eigenfinanzierter Ausbau
  • Geförderter Ausbau
  • Ausbau in Kooperationen

Dass Kooperationen ein wichtiger Teil der Ausbaustrategie sind, zeigen mehr als 20 geschlossene Partnerschaften aus allen Teilen Deutschlands. Jeder vierte ausgebaute Haushalt entstand im Jahr 2023 bereits durch Kooperationen. 

Ausbaukooperation meint in diesem Zusammenhang: Die Telekom baut und/oder betreibt regional begrenzte Teile ihres Breitbandnetzes gemeinsam mit Partnern. Das kann ein großes Unternehmen genauso wie ein lokal operierendes Stadtwerk sein. Von diesen Kooperationen profitieren alle Seiten. Die Kooperationspartner durch eine höhere Auslastung ihres Netzes, die Telekom durch eine größere Reichweite. Allen voran profitieren aber die Kundinnen und Kunden: Sie erhalten Zugriff auf eine breitere Glasfaser-Produktpalette. 

Jede Kooperation ist einzigartig

Kolleginnen und Kollegen aus dem Breitband-Kooperationsteam freuen sich über eine weitere Partnerschaft.

Kolleginnen und Kollegen aus dem Breitband-Kooperationsteam freuen sich über eine weitere Partnerschaft. © Bernd Schoelzchen, Städtische Werke Netz + Service GmbH

Kooperationen gibt es viele. Und entsprechend verschieden sind diese. Denn es werden bei jeder Partnerschaft die regionalen Gegebenheiten in Betracht gezogen und verhandelt (Kontakt zum Breitband-Kooperationsteam der Telekom). Ganz wichtig sind dabei gemeinsame Ziele und eine Zusammenarbeit auf Augenhöhe.  

Trotz der lokalen Unterschiede lassen sich Kooperationen in verschiedene Modelle einordnen. Besonders häufig kommen die sogenannten Fiber Plattformen vor. Hierbei kooperiert die Telekom mit lokalen Versorgern und Unternehmen. Die Partner bauen das passive Netz, die Telekom betreibt es dann aktiv. Es ist ebenfalls möglich, dass das Netz neben der Telekom von weiteren, lokalen Telekommunikationsanbieter betrieben wird. Dann spricht man von einer Fiber Plattform mit mehreren aktiven Netzbetreibern. Auch auf geförderten Betreibermodellen ist eine Partnerschaft möglich.

In Public-Private-Partnerships kooperiert die Telekom mit einem ganzen Regionalverbund. Das ist beispielsweise in der Gigabit Region Stuttgart mit 179 Städten und Gemeinden der Fall. Hier baut die Telekom selber aus und kooperiert außerdem mit Stadtwerken. Dadurch haben alle beteiligten Kommunen einen Partner für eine flächendeckende Versorgung. 

Eine weitere Kooperationsform sind Joint Ventures. Hierbei gründet die Telekom mit einem Partner ein gemeinsames Ausbauunternehmen. Das gegründete Unternehmen agiert eigenständig und beschleunigt durch seine Aktivitäten den Glasfaserausbau. Die Telekom hat zwei Joint Ventures gegründet: Den Nordwesten Deutschlands erschließt die gemeinsam mit der EWE gegründete Glasfaser Nordwest mit dem Netz der Zukunft. Die mit dem australischen Investor IFM gegründete GlasfaserPlus baut bundesweit überwiegend in ländlichen Gebieten aus.

Ausbaupartnerschaften leisten einen bedeutenden Beitrag zu dem Ziel, alle Menschen in Deutschland bis 2030 mit High-Speed-Internet zu versorgen. In vielen Städten und Regionen kooperieren wir heute bereits.  

Die FTTH-Kooperationen der Telekom, Stand: 01.03.2024.

Die FTTH-Kooperationen der Telekom, Stand: 01.03.2024. © Deutsche Telekom

Die Fiber Plattform-Kooperationen der Telekom (Stand: 01.03.2024): 

1.    Münster 
2.    Kassel 
3.    Bochum 
4.    Chemnitz 
5.    Ludwigsburg-Kornwestheim 
6.    Garbsen 
7.    Coburg 
8.    Filderstadt 
9.    Sindelfingen 
10.    Bietigheim-Bissingen 
11.    Schweinfurt 
12.    Westerwald 
13.    Bayerisch Schwaben 
14.    Hückeswagen & Wipperfürth 
15.    Weilheim in Oberbayern 
16.    Weinstadt 
17.    Nürtingen
18.    Rügen
19.    Feuchtwangen  

Diskriminierungsfreier Zugang zum Netz durch Open Access 

Sowohl beim Eigenausbau als auch bei allen Kooperationen können neben der Telekom und ihrem jeweiligen Partnerunternehmen auch alle anderen Marktteilnehmer auf das Netz zugreifen und ihren Kundinnen und Kunden ihre Produkte anbieten; zu fairen und marktüblichen Konditionen. Das Prinzip nennt sich „Open Access“ und meint einen diskriminierungsfreien Zugang auch für Betreiber, die selbst nicht an der Errichtung des Netzes beteiligt sind. Dabei hilft das sogenannte Wholesale-Prinzip. Wettbewerber schließen mit der Telekom Verträge ab, in denen die Mitnutzung des Telekom-Netzes in einem bestimmten Gebiet ebenso geregelt ist wie der Einkauf von Netzdienstleistungen. So vergrößern Wettbewerber ihre Vermarktungsoberfläche und erreichen mehr Kundinnen und Kunden mit ihren Produkten. Auch die Telekom profitiert durch eine höhere Auslastung des Netzes. 

Wholesale-Partner können nationale Unternehmen wie Vodafone, Telefónica und 1&1, aber auch regionale Netzbetreiber wie NetCologne und etwa 30 weitere Carrier sein. Dieses Prinzip funktioniert auch in die andere Richtung, indem die Telekom Netzkapazitäten bei ihren Wettbewerbern einkauft, wenn diese ebenfalls ihr Netz nach dem Open Access Prinzip diskriminierungsfrei anbieten. Dies nennt sich Wholebuy. Für eine erfolgreiche Wholebuy-Kooperation müssen neben einer kommerziellen Einigung auch technische und prozessuale Faktoren passen. 

Glasfaser-Kooperationen als Ausbau-Zukunftsmodell

Wir sind überzeugt: Digitalisierung ist Teamsport. Niemand schafft das allein. Jede Kooperation beim Glasfaserausbau ist ein richtiger Schritt für mehr Teilhabe und ein Signal für die Digitalisierung Deutschlands. Für die Telekom gilt: Kooperationen müssen so gestaltet sein, dass Kundinnen und Kunden dauerhaft Netzzugang bekommen und alle Beteiligten zu fairen, diskriminierungsfreien Bedingungen einkaufen können. So sorgen die Partner gemeinsam dafür, dass noch mehr Menschen #dabei sein können.

Glasfasernetz der Telekom in Deutschland

Das Glasfasernetz der Telekom in Deutschland ist weit verzweigt. Das Kernnetz hat heute eine Länge von über 750.000 Kilometern und basiert komplett auf Glasfaser. Rund 8,4 Millionen Haushalte sind bereits mit FTTH, also Glasfaser bis in die Wohnung, versorgt. Mehr als 36 Millionen Haushalte können im Telekom-Netz heute Geschwindigkeiten von bis zu 100 Mbit/s oder mehr buchen. Reine Glasfaserleitungen (FTTH) mit Geschwindigkeiten von bis zu 1 Gbit/s bleiben die Zielstruktur für jeden Haushalt. Das nächste Etappenziel der Telekom ist es, bis Ende 2024 mehr als zehn Millionen FTTH-Anschlüsse zu ermöglichen.

210708-Glasfaser-Kooperationen -02

Glasfaser

Glasfaser hat eine besondere Bedeutung für den Ausbau von Netzen und die Digitalisierung in Deutschland.

FAQ