Konzern

Katja Kunicke

0 Kommentare

Die Telekom schließt jetzt bislang unterversorgte Adressen in Kirchheim unter Teck an ihr Glasfasernetz an. Auch der Flugplatz Hahnweide erhält eine Glasfaseranbindung. Damit kann der Flugbetrieb schon bald fast wörtlich von 0 auf 1.000 durchstarten. 

Bislang mussten der Verein „Fliegergruppe Wolf Hirth“ e.V. und die Motorflugschule mit kargen 6 Mbit/s auskommen. „Das hat hinten und vorne nicht gelangt“, erzählt Norman Baum, erster Vorsitzender der Fliegergruppe. Wir nutzen die Datenverbindung sowohl für den Flugbetrieb, die Vereinsverwaltung, als auch auf dem vereinseigenen Campingplatz. „Wir sind gesetzlich dazu verpflichtet, eine lückenlose Startliste zu führen. Außerdem führen wir jedes Jahr Segelflugwettbewerbe mit internationaler Beteiligung durch und alle paar Jahre die große Oldtimer-Flugshow.“ Um an mehr Bandbreite zu kommen, setzen Verein und Flugschule bislang noch auf Internet per Satellit. „Das funktioniert aber nicht immer zuverlässig“, berichtet Baum. „Es gibt öfter mal Ausfälle. Die versuchen wir dann mit dem Mobilfunknetz zu kompensieren.“ 

Große Pläne mit Glasfaser

Keine Frage, dass sich der Flugplatz Hahnweide für die große Lösung entschieden und den größtmöglichen Glasfaseranschluss mit 1.000 Mbit/s beauftragt hat. Denn der Verein hat Großes vor: „Wir wünschen uns schon lange eine stabile Datenverbindung und Stromversorgung an den Segelflug-Startstellen, um auch eine elektrische Startwinde nutzen zu können. Das WLAN in unseren Räumlichkeiten und auf dem Gelände können wir zukünftig mit einer schnellen Datenverbindung versorgen,“ beschreibt Baum die Pläne. „So können wir die Wettbewerbe und Flugshows professioneller durchführen. Insbesondere wollen wir den Zahlungsverkehr elektronisch abwickeln. Bislang müssen Gäste und Crews immer Bargeld dabeihaben, falls das System wieder abstürzt. Auch das WLAN des angrenzenden Campingplatzes profitiert vom Glasfaseranschluss. Bei Flugveranstaltungen wird er von den Crews und Gästen genutzt.“ Die Teams kommen aus ganz Europa, sogar aus Australien und Japan haben schon Piloten an Segelflugwettbewerben teilgenommen. 

Bis das Flughafengelände ans Glasfasernetz angeschlossen werden kann, müssen in den kommenden Monaten rund zwei Kilometer Glasfaser aus Kirchheim verlegt werden. 

Glasfaser für Kirchheim unter Teck 

Im Eigenausbau hat die Telekom in Kirchheim unter Teck bereits rund 3.300 Haushalte in der Kernstadt sowie vier Gewerbegebiete mit Glasfaser erschlossen. „Den Flughafen hätten wir aber mit unserem Eigenausbau nicht erreichen können. Dafür liegt er zu weit außerhalb der Stadt. Dank des geförderten Ausbaus wird das jetzt möglich“, erklärt Sabine Wittlinger, Partnermanagerin der Telekom in der Region Stuttgart. „Mit dieser Fördermaßnahme binden wir außerdem sieben Schulen mit Glasfaser an, unter anderem das Uhlandgymnasium, die Freie Waldorfschule sowie die Grund- und Realschule in Freihof.“

Förderung von Bund und Land

Um die 438 Adressen im Rahmen der Fördermaßnahme an das Glasfasernetz anzuschließen, bringt das Unternehmen rund 170 Kilometer Glasfaserkabel in die Erde und errichtet 60 neue Verteiler. Damit können künftig 1.185 Haushalte und Gewerbe mit Bandbreiten bis 1 Gigabit pro Sekunde (Gbit/s) im Internet surfen. Bislang mussten sie mit weniger als 30 Megabit pro Sekunde auskommen.

Die Maßnahme wird vom Bund mit einer Förderquote von 50 Prozent und vom Land mit einer Förderquote von 40 Prozent unterstützt. Oberbürgermeister Dr. Pascal Bader konkretisiert die Förderbeträge: „Das Projekt zur Erschließung der weißen Flecken, Schulen und Gewerbegebiete mittels Glasfaser wird mit 5.270.541 Euro aus Mitteln des Bundes, mit 4.216.432 Euro aus Mitteln des Landes und mit 1.054.109 Euro aus Mitteln des Haushalts der Stadt Kirchheim unter Teck gefördert. Außerdem geht die Stadt Kirchheim unter Teck über die gesamte Fördersumme von 10.541.082 Euro zunächst in Vorleistung. Dies ist ein gemeinsames und klares Bekenntnis für eine zukunftsfähige Infrastruktur in unserer lebenswerten Stadt!“

Das neue Netz ist so leistungsstark, dass Arbeiten und Lernen zuhause, Video-Konferenzen, Gaming und Streamen gleichzeitig möglich sind. Nutzerinnen und Nutzer können flexibel auf die stetig wachsenden digitalen Anforderungen reagieren. Glasfaser ist robust gegenüber äußeren Einflüssen wie Wasser oder Strom. Sie spart außerdem Energie und schont das Klima – deutlich mehr als das bestehende Kupfernetz. Dabei steht das Netz der Telekom auch für andere Inhalteanbieter offen, die mit der Telekom eine Nutzungsvereinbarung geschlossen haben.

Abheben mit Glasfaser 

Auch die Segel- und Motorflugschule und der am Flugplatz ansässige Baden-Württembergische Luftfahrtverband (BWLV) erhalten einen Glasfaseranschluss. Geschäftsführer Klaus Hallmayer erklärt: „Die Verwaltung der Motorflugschule, aber insbesondere auch der Theorieunterricht zum Erwerb des Motoflugscheins werden dadurch vereinfacht.“ Die Flugschule verfügt über zehn Flugzeuge für die Pilotenausbildung. 

Die Zeit bis zum nächsten Segelflug-Wettbewerb vom 8. bis 16. Mai 2026 wird wie im Fluge vergehen. Der Verein erwartet rund 100 Flugzeuge mit ihren Crews. Viele Gäste aus dem Umland besuchen das Event im Rahmen der traditionellen Vatertagstour. „Da gibt es so viel zu sehen“, schwärmt Norman Baum, der seit 1992 passionierter Segelflieger ist und selbst an Wettbewerben teilgenommen hat. „In der Startphase der Wettbewerbe hebt alle 30 Sekunden ein Flugzeug ab. Nachdem die Piloten ihre Aufgabe absolviert haben, kehren sie meist innerhalb eines Zeitfensters von einer Stunde wieder zum Flugplatz zurück. Dabei freuen wir uns immer über Zuschauer, die die spannenden Anflüge und zahlreichen Landungen beobachten!“ Manuelles Listen führen, warten auf Datenübertragung und Probleme beim elektronischen Zahlungsverkehr sind dann Vergangenheit.

Breitbandausbau

Netze

Die Telekom investiert jedes Jahr mehrere Milliarden Euro in den Netzausbau. Informationen rund ums Netz.

FAQ