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Sogar in der Großstadt Stuttgart gibt es weiße Flecken. Einer davon ist Rotenberg, idyllisch in Höhenlage auf dem Württemberg gelegen und umgeben von Weinbergen. Bekannt ist der Ort wegen der Grabkapelle, die König Wilhelm I. von Württemberg für seine verstorbene Ehefrau Katharina Pawlowna hatte errichten lassen. Auch er selbst und die gemeinsame Tochter Marie Friederike Charlotte von Württemberg sind dort bestattet. Das Mausoleum ist eines der touristischen Highlights in Stuttgart, gepaart mit der fantastischen Aussicht. Die besondere Lage hatte bislang für die Bürger und Gewerbe von Rotenberg jedoch einen Nachteil: Sie mussten beim Surfen im Internet mit sehr geringen Bandbreiten auskommen. So hatte ein Restaurant in unmittelbarer Nähe zur Grabkapelle bislang noch nicht einmal einen Festnetzanschluss. Mit dem Spatenstich für den geförderten Glasfaserausbau wird sich das jetzt ändern.

Die Tiefbauarbeiten haben direkt am Pfarr- und Gemeindehaus begonnen, das ebenfalls einen Glasfaseranschluss erhält. 

„Auf dem Rotenberg starten wir jetzt mit der Umsetzung für 406 Haushalte und Gewerbe“, erklärt Marcel Cieslarzyk, Leiter der Telekom Technik Niederlassung Südwest. „Mit unserem Eigenausbau können wir in Stuttgart bereits jedem dritten Haushalt und Unternehmen einen Glasfaseranschluss anbieten. In 2025 ist die Telekom in sieben Ausbaugebieten aktiv. Dennoch gibt es auch in urbanen Gebieten Haushalte, die wir nicht eigenwirtschaftlich erschließen können.“ 

Die Stadt hatte deshalb Fördergelder beantragt, um für die noch unterversorgten Haushalte, Bildungsreinrichtungen und Krankenhäuser Glasfaseranschlüsse bereitzustellen. Die Telekom hatte sich an den Ausschreibungen für den geförderten Glasfaserausbau in der Landeshauptstadt beteiligt. Nach der Bewilligung durch Bund und Land konnte die Stadt Stuttgart den Ausbau an die Deutsche Telekom vergeben. 

Oberbürgermeister Dr. Frank Nopper: „Glasfasernetze ebnen den Weg in die digitale Zukunft. Es ist gut und wichtig, dass die Landeshauptstadt Stuttgart mit Unterstützung von Bund und Land dort, wo es wie hier in unserem Stadtteil Rotenberg wegen Hanglagen, Weinbergen und Stäffele keine privatwirtschaftlichen Ausbauperspektiven gibt, die Initiative zum Glasfaserausbau ergreift.“

Anschlüsse für insgesamt 3.790 Haushalte, 30 Bildungseinrichtungen und drei Krankenhäuser

Im Rahmen zweier Förderverfahren mit einem Gesamtvolumen von 3,4 beziehungsweise 1,4 Millionen Euro können im gesamten Stadtgebiet insgesamt 3.790 Hausanschlüsse in 826 Gebäuden hergestellt sowie 30 Bildungseinrichtungen und drei Krankenhäuser mit Glasfaser erschlossen werden. Die Maßnahmen werden jeweils zu 50 Prozent durch den Bund und zu 40 Prozent durch das Land Baden-Württemberg finanziert. Die restlichen 10 Prozent trägt die Stadt Stuttgart selbst. 

Minister Thomas Strobl hob die Bedeutung des flächendeckenden Breitbandausbaus hervor: „Der heutige Spatenstich in Stuttgart-Rotenberg hat eine besondere Symbolkraft. Er zeigt, dass auch in einer Metropole mit starker Wirtschaft und hohem eigenwirtschaftlichem Ausbau die öffentliche Förderung unverzichtbar bleibt, um wirklich alle Menschen zu erreichen. Gerade in topografisch schwierigen Gebieten wie hier wäre ein Glasfaserausbau ohne Unterstützung von Bund, Land und der Stadt Stuttgart nicht zustande gekommen. Deshalb ist dieser Termin nicht nur der Beginn eines Bauprojekts, sondern ein Bekenntnis zur flächendeckenden Versorgung: Schnelles Internet soll kein Privileg für zentrale Lagen sein, sondern Standard für alle Bürgerinnen und Bürger – in Rotenberg genauso wie im Herzen der Landeshauptstadt.“

Für den geförderten Ausbau in Stuttgart bringt die Telekom in den kommenden Monaten über 125 Kilometer Glasfaserkabel in die Erde und errichtet 69 neue Netzverteiler. Dabei steht das Netz der Telekom auch für andere Inhalteanbieter offen, die mit der Telekom eine Nutzungsvereinbarung geschlossen haben.

Stuttgart mit besonderer Bedeutung für die Region

Marcel Cieslarzyk ergänzt: „Über die Landeshauptstadt und die Region Stuttgart hinaus hat sich die Telekom an fast allen Ausschreibungen im Land beteiligt. Zudem stehen wir als Partner und Betreiber für kommunal gebaute Netze zur Verfügung.“ 

Hans-Jürgen Bahde, Breitbandbeauftragter der Region und Geschäftsführer der Gigabit Region Stuttgart GmbH (GRS) erklärt: „Aufgrund ihrer Größe hat die Stadt Stuttgart ein besonderes Gewicht für den Ausbaufortschritt in der gesamten Region. Wir begrüßen es deshalb sehr, dass unser Vertragspartner Deutsche Telekom neben dem umfangreichen eigenwirtschaftlichen Ausbau in der Landeshauptstadt auch im geförderten Ausbau weitere Haushalte erschließt. So kommen wir der flächendeckenden Glasfaserversorgung in der Landeshauptstadt und der Region wieder ein gutes Stück näher. Zudem leistet die Telekom auch in den Kommunen der Region einen wichtigen Beitrag im geförderten Ausbau.“ 

Hohes Tempo für die Höhenlage

An dem Spatenstich in Rotenberg nahmen auch zahlreiche Bürgerinnen und Bürger teil. Die Vorfreude auf hohe Datenraten ist groß. Mit den neuen Glasfaseranschlüssen können sie künftig mit Bandbreiten bis zwei Gigabit pro Sekunde (Gbit/s) im Internet surfen. Bislang mussten sie mit weniger als 30 Megabit pro Sekunde auskommen. Das neue Netz ist so leistungsstark, dass Arbeiten und Lernen zuhause, Video-Konferenzen, Gaming und Streamen gleichzeitig möglich sind.

Bis es soweit ist, ist allerdings noch ein wenig Geduld gefragt: „Wir sind startklar“, erklärt Marius Hihn, Projektleiter der Telekom für den Glasfaserausbau in Stuttgart. „Die Tiefbauarbeiten starten bereits im September. Während der Weinlese halten wir uns in sensiblen Bereichen zurück. Bis Mitte des kommenden Jahres wollen wir den Ausbau in Rotenberg abschließen. Wenn uns das Wetter keinen Strich durch die Rechnung macht, können die ersten Kundinnen und Kunden in Rotenberg ihren Anschluss noch in diesem Jahr nutzen.“ Die Erschließung von Rotenberg ist die größte Einzelmaßnahme im Rahmen der Ausschreibung. Um den Ortsteil zu erschließen, wird die Telekom rund 37 Kilometer Glasfaserkabel verlegen und sieben neue Netzverteiler errichten. 

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