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Thilo Höllen

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Kooperationen mit regionalen Anbietern: Erfolgsmodell für Glasfaserausbau hat Konjunktur

Ein Beitrag von Thilo Höllen, Leiter Breitbandkooperationen Telekom.

Auch in München kooperiert die Telekom mit einem Stadtwerk

Auch in München kooperiert die Telekom mit einem Stadtwerk. © Deutsche Telekom

Immer mehr Stadtwerke und regionale Versorger setzen beim Glasfaserausbau auf die Zusammenarbeit mit der Telekom. So haben sich erst kürzlich die Stadtwerke München und ihre Telekommunikationstochter M-Net mit der Telekom auf eine Partnerschaft auf Basis des Telekom Fiber Plattform Modells geeinigt. Bedeutet: Die Partner haben sich auf eine langfristige Zusammenarbeit verständigt, in der Telekom auf das Glasfasernetz der M-net zugreifen wird. Die beiden Partner sorgen für die Erschließung aller Wohnungen mit Glasfaser. Vorteil für die Kunden: Sie erhalten eine Glasfaserdose in jeder Wohnung und eine große Anbieterauswahl. Denn sie können nicht nur zwischen Telekom oder M-Net-Angeboten entscheiden, sondern haben darüber hinaus auch die Möglichkeit, Telefon, Internet und TV-Angebote bei beispielsweise 1&1, Vodafone oder Telefónica zu buchen. Klingt fast zu schön, um wahr zu sein? Kooperationen von Stadtwerken oder regional geprägten Unternehmen mit der Telekom haben jedenfalls Konjunktur. Und werden gerade deshalb mit Argusaugen von Wettbewerbern der Telekom beobachtet. Ausbaupartnerschaften von Stadtwerken mit der Telekom machen derzeit künftig 1,5 Millionen Anschlüsse aus, davon sind bereits fast eine halbe Million aktuell verfügbar. Die Telekom ist damit das Unternehmen branchenweit, das die meisten FTTH-Ausbaupartnerschaften mit Stadtwerken zählt und so einen großen kooperativen Beitrag zum Glasfaserausbau in Deutschland leistet. 

Langfristige Partnerschaften mit Bestand

Dem Kabelverband VATM ist beispielsweise die Strategie der Telekom, Partnerschaften und Open Access vorzuleben, ein Dorn im Auge. Sie behaupten so frech wie ohne jegliche Grundlage, Stadtwerke würden von der marktmächtigen Telekom in Kooperationen gedrängt und darin anschließend massiv benachteiligt. Stimmt natürlich nicht. Richtig ist vielmehr, dass es enorme Vorteile durch die Zusammenarbeit für die Beteiligten gibt: In den Kooperationen bringen beide Partner ihre Stärken ein. So übernimmt die Telekom den Betrieb und die Entstörung der Infrastruktur, die regionalen Unternehmen verantworten den Netzausbau.

Zusammen mit Stadtwerken und regionalen Versorgern baut die Telekom FTTH aus.

Zusammen mit Stadtwerken und regionalen Versorgern baut die Telekom FTTH aus. © Deutsche Telekom

Aber der Verband VATM kämpft bekanntermaßen gerne Kampagnen-Schlachten, damit Deutschland möglichst lange im Kabelnetz verharrt und der Glasfaserausbau verschleppt wird. Zum Glück gehen Kenner der Branche diesen Geschichten nicht mehr auf dem Leim. Vielmehr zeigt die zunehmende Anzahl an Partnerschaften der Telekom, dass man auf Augenhöhe miteinander verhandelt und schließlich zu tragfähigen Vereinbarungen kommt; nicht umsonst werden diese Kooperation meistens für die gesetzliche Maximaldauer von 30 Jahren geschlossen. Die steigende Anzahl von Kooperationen unter Telekommunikationsunternehmen ist im Glasfasermarkt jedenfalls ein allgemeiner Trend. Eine Studie des BREKO stellte dies ebenfalls zuletzt ebenfalls fest. Auch die Telekom kooperiert mit einer Reihe von BREKO-Mitgliedern. Gleichzeitig ist die Telekom seit einem Jahr Mitglied beim Bundesverband Glasfaseranschluss BUGLAS, in dem auch viele Stadtwerke vertreten sind und der sich insbesondere für FTTH-Ausbau in Kooperation stark macht. Bleibt festzuhalten: Auch wenn die Wettbewerberverbände VATM und BREKO gerne postulieren, dass insbesondere Partnerschaften mit der Telekom „schlechte Kooperationen“ für den Standort Deutschland sind, beurteilen Partnerunternehmen die Lage gänzlich anders und ziehen diese Trennlinie nicht. Statt Konfrontation setzt man eher auf Kooperation und stellt fest, dass Zusammenarbeit und Open-Access auf freiwilliger Basis gut funktionieren und allen von Nutzen sind. Der Wunsch, die Dynamik des Glasfasermarktes und zugleich neu entstandene Bereitschaft zu Kooperationen regulatorisch wieder einzuhegen, führt jedenfalls am Ziel vorbei, den Glasfaserausbau zu entbürokratisieren und zu beschleunigen. Forderungen nach Zwangsmitnutzungsrechten von Glasfaserinfrastruktur oder gar Zwangsabschaltung von Kupfernetzen bewirken jedenfalls das Gegenteil.

Warum kooperieren Stadtwerke mit der Telekom?

Befragt man Vertreter von Stadtwerken nach ihrer Motivation, sich mit der Telekom zusammenzutun, spielen immer wieder folgende Überlegungen eine Rolle:

  • Risikominimierung durch geteilte Verantwortung: Die Telekom sorgt dafür, dass Investitionen der Stadtwerke langfristig rentabel bleiben.
  • Nutzung bestehender Netzressourcen: Lokale Glasfasernetze der Stadtwerke können optimal genutzt und erweitert werden
  • Zugriff auf technologische Expertise: Als führender globaler Telekommunikationsanbieter bringt die Telekom umfassendes Wissen im Netzbetrieb und der Vermarktung ein, wovon Stadtwerke profitieren.
  • Höhere Auslastung durch Open Access: Netze werden auch für die Wholesale-Partner der Telekom geöffnet, wodurch zusätzliche Auslastung entsteht.

Stadtwerke und regionale Anbieter bleiben demnach durch die Partnerschaft mit der Telekom wettbewerbsfähig und profitieren von zahlreichen Vorteilen. Kooperationen sind grundsätzlich gut. Sie bringen den Glasfaserausbau in Deutschland voran und bieten den Verbraucher große Wahlfreiheit.

Jede Kooperation ist einzigartig

Kooperationen zwischen Netzanbietern gibt es viele. Bei der Telekom wissen wir: Jede von ihnen ist einzigartig. Deswegen werden bei jeder Partnerschaft die regionalen Gegebenheiten in Betracht gezogen, damit es für die Partner betriebswirtschaftlich sinnvoll ist. Dabei sind verschiedene Modelle möglich. Besonders häufig kommen die sogenannten Fiber-Plattformen vor. Hier bauen beispielsweise die Stadtwerke das passive Netz, die Telekom betreibt es dann aktiv. Es ist ebenfalls möglich, dass das Netz neben der Telekom von weiteren, lokalen Telekommunikationsanbieter betrieben wird. Dann spricht man von einer Fiber Plattform mit mehreren aktiven Netzbetreibern, wie dies jetzt beispielsweise in München der Fall ist. Wir und unsere Partner sind jedenfalls davon überzeugt: Glasfaserausbau ist Teamsport. Jeder dritte Glasfaseranschluss von der Telekom entsteht in Kooperationen. Dazu zählen auch unsere Joint Ventures Glasfaser Plus und Glasfaser Nordwest. Und jede Partnerschaft ist ein wichtiger Schritt hin zu mehr Teilhabe und damit ein gutes Signal für die Digitalisierung Deutschlands. 

Portrait Thilo Höllen, Leiter Breitbandkooperationen Telekom Deutschland

Thilo Höllen

Leiter Breitbandkooperationen Telekom Deutschland

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