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Deutsche Telekom erweitert Vorstand und will sich stärker regional und integriert aufstellen

Die Deutsche Telekom will sich künftig stärker regional und integriert aufstellen. "Aufsichtsrat und Vorstand haben heute einen bedeutenden Schritt hin zu einer neuen Telekom gemacht. Das Konzept von René Obermann bereitet den Kon­zern bestens auf die Chancen der Zukunft vor", sagte Aufsichtsratsvorsitzender Ulrich Lehner am Donnerstag. "Die Trennung zwischen Festnetz und Mobilfunk soll aufgehoben werden. Produktentwicklung, IT und Technik wollen wir künftig europaweit bündeln", betonte Vorstandschef René Obermann "Beim integrierten Vertrieb von Mobilfunk und Festnetz in Deutschland haben wir bereits bewiesen, dass wir Marktanteile gewinnen können, wenn wir zusammenrücken." Obermann betonte zugleich, dass es sich nicht um ein Personalabbauprogramm handele. Mit dem Sozialpartner sei man sich über die Eckpunkte für eine partnerschaftliche Umsetzung einig geworden.

Für die Ausarbeitung des Gesamtkonzeptes zeichnet ein Projektleiter verantwortlich. Thomas Dannenfeldt, T-Home-Bereichsvorstand Markt- und Qualitätsmanagement, wurde als Vorstandsbeauftragter für dieses Projekt benannt.

Aufbauend auf den Ergebnissen soll künftig der Vertrieb, das Marketing und der Kundenservice für das deutsche Mobilfunk- und Festnetzgeschäft in einem Vorstandsressort zusammengefasst werden. Produkte und Innovation, die IT und die Technik sollen künftig europaweit gesteuert werden und der Einkauf weltweit. Diese Funktion soll im Vorstand im neuen Ressort Operations (COO) gebündelt werden.

Als eine erste Maßnahme wurde am Donnerstag das Ressort eines Vorstands für Süd-Osteuropa beschlossen. Ab sofort wird Guido Kerkhoff (41), bisher Leiter des Bereichs Konzernrechnungswesen und -controlling, als Vorstands­mitglied dieses neue Ressort aufbauen. Er wird ab 1. Juli die Beteiligungen in dieser Region führen.

Der Aufsichtsrat stimmte am Donnerstag auch den weiteren personellen Vorschlägen von Obermann zu: Als neuen Finanzvorstand bestellte der Aufsichtsrat Timotheus Höttges (46) zum 1. März. Höttges hatte als Vorstand T-Home, Sales & Service über zwei Jahre das Breitbandgeschäft der Telekom zum Er­folg geführt und Entertain (IPTV) im Massenmarkt eingeführt. Zuvor war er verantwortlich für Vertrieb und Kundenservice der T-Mobile International in Europa.

Seinen Platz bei T-Home übernimmt zeitgleich Niek Jan van Damme (47), seit Anfang 2004 Geschäftsführer von T-Mobile Netherlands. Mitte des Jahres soll van Damme die Verantwortung für Vertrieb, Marketing und Service für Festnetz und Mobilfunk in Deutschland übernehmen. Zum gleichen Zeitpunkt soll Hamid Akhavan seine erweiterte Rolle als COO einnehmen. Er soll auch weiterhin im Vorstand für die Mobilfunkländer Großbritannien, Niederlande, Österreich, Polen und Tschechien zuständig bleiben.

"Wir haben starke Besetzungen für die Vorstandsressorts gefunden", unterstrich Aufsichtsratsvorsitzender Ulrich Lehner. "Tim Höttges hat in den vergangenen zwei Jahren nicht nur den Turnaround im Breitbandgeschäft in Deutschland geschafft, sondern auch den Service verbessert. Niek Jan van Damme und Guido Kerkhoff bringen ebenfalls hohe Kompetenz aus ihren vorherigen Aufgaben mit. Mit der Erweiterung der Querschnittsaufgaben für Hamid Akhavan wird der Konzern seine Wettbewerbsfähigkeit weiter verbessern."

Die beschlossene Führungsstruktur ist eine Weiterentwicklung des bisher erfolgreich eingeschlagenen Weges. Mit dem integrierten Vertrieb für Festnetz und Mobilfunk hat die Telekom in Deutschland und Ungarn bereits Erfolge verbucht. Auch die Koordinierung von Produktentwicklung, Netzen und IT-Systemen wurde bereits erfolgreich bei der T-Mobile International umgesetzt. Künftig werden zusätzlich auch weitere Funktionen – wie beispielsweise das Marketing, der Personal- und der Finanzbereich – übergreifend geführt.

"Mit den Maßnahmen können wir unsere Strategie noch besser umsetzen, um ein internationaler Marktführer für Produkte des vernetzten Lebens und Arbeitens zu werden", sagte Obermann. "Wir werden in den kommenden Wochen unter der Projektleitung von Thomas Dannenfeldt die nächsten Schritte sorgfältig ausarbeiten und unsere Gremien damit befassen sowie die Mitarbeiter informieren."

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