Verantwortung

Susann Terheggen

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In die Tonne gekloppt

Wohin mit alter Dienstkleidung? Diese Frage hat sich auch Ruediger Adam gestellt. Und da er keine zufriedenstellende Antwort fand, entwickelte er einen intelligenten Sammelcontainer für Jeans und Arbeitstextilien. 35 davon gibt es bei uns schon – das Ziel ist, alle Telekom Standorte damit auszustatten.

Ruediger Adam vor einem magentafarbenen Hintergrund mit Illustration vom Recyling-Symbol und einem T-Shirt.

Ruediger Adam aus dem Bereich IoT hat einen intelligenten Textilcontainer für Arbeitskleidung entwickelt. © Deutsche Telekom

Was ist so schwierig daran, Arbeitskleidung zu recyceln? Es gibt doch genügend Textilcontainer an öffentlichen Orten.

Ruediger Adam: Da dürfen Textilien mit Telekom Logo aber nicht einfach reingeworfen werden. In der Vergangenheit mussten die Beschäftigten die Logos vorher entfernen. Dadurch gilt die Kleidung aber als beschädigt und ist nach aktuellen Abfallrichtlinien ein Fall für die Restmülltonne.


Und dann hast du dir überlegt: Das muss doch anders gehen, Naturressourcen zu erhalten?

Ruediger: Genau. Ich bin in meinem IoT Bereich auch mit dem Thema Nachhaltigkeit befasst und habe gemeinsam mit einem Team der Green Pioneers überlegt, wie man das Problem besser lösen und auch unser digitales Können dafür nutzen kann. Wir haben in den letzten Jahren ein Ökosystem aus Sammlung, Sortierung, Recycling und Neuproduktion aufgebaut. Im Zentrum stehen unsere intelligenten Sammelcontainer für Telekom Kleidung und Jeans - dabei konzentrieren uns zunächst aufs Material „Baumwolle“.

Was macht den Textil-Container denn so schlau?

Ruediger: IoT-Sensoren im Container senden den Füllstand in die Cloud. So weiß der Verwerter, wann es sich lohnt, sie zu leeren, und spart sich unnötige Anfahrten. Das ist ein schöner digitaler Nebeneffekt. Aber vor allem haben wir durch das Recycling im Jahr 2023 schon einen Textilberg von 88 Meter Höhe gesammelt und damit bislang 136 Millionen Liter Wasser und 315 Tonnen CO2 eingespart. 

Wo entsteht eigentlich dieser Spar-Effekt?

Ruediger: Ein weiterer Kooperationspartner recycelt die Kleidung zu Fasern, die dann wiederverwertet werden. Hier wird dann gespart. Denn um ein Kilogramm Baumwolle neu zu produzieren, sind allein 10.000 Liter Wasser nötig. Ein Kilogramm recycelte Baumwolle spart dagegen zwei Drittel des Wasserverbrauches und 15 Kilogramm CO2.

Wenn vor allem das Recycling von Kleidung mit Firmenbranding kompliziert ist, könnte euer Container doch ein Geschäftsmodell werden?

Ruediger: Absolut. Allein in Deutschland gibt es 6.000 Firmen, deren Beschäftigte Arbeitskleidung tragen. Diese Textilien könnten in einen internen Kreislauf gebracht werden.

Machen wir das auch?

Ruediger: Ja. Im LoveMagenta Shop wird zum Beispiel ab Mai 2024 die erste nachhaltige Jeans, die Fasern aus der Telekom-Sammlung enthält, zu kaufen sein. Im Fachjargon heißt das „Post Consumer Recycled Denim“. Tim Höttges wird übrigens auch eine zum Verkaufsstart bekommen. Und wer weiß: Vielleicht stecken darin Teile seiner alten Hosen? Er hat nämlich selbst schon mal fleißig den Container an der Zentrale in Bonn gefüttert.

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