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Christine Becker

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Die einen trotzen dem Nordseewind und versorgen die abgelegensten Ecken der Republik. Die anderen sind als mobile Partygänger mitten im Geschehen. Die Rede ist von den rund 36.000 Mobilfunk-Standorten der Deutschen Telekom deutschlandweit. Dabei haben alle eines gemeinsam: Sie sorgen dafür, dass unsere Smartphones blitzschnell verbunden bleiben. Wir haben ein paar der ungewöhnlichsten Stationen zusammengestellt - selbstverständlich ohne Anspruch auf Vollständigkeit.


Der nördlichste Mast: Der Ellenbogen im Nordsee Paradies

Leuchtturm auf Sylt

Unterhalb von Ellenbogen steht der nördlichste Mast. © istock/Deutsche Telekom

Der nördlichste Mast steht unweit vom nördlichsten Punkt Deutschlands. Logo! Aber wo liegt der genau? Unterhalb von Ellenbogen. Ja, die Halbinsel heißt wirklich so und gehört zur Gemeinde List auf Sylt. Sylt ist mit seinen Stränden, Dünen und Leuchttürmen ein beliebtes Urlaubsziel. Kein Wunder, dass das Telekom-Netz Insulaner und jährlich über 750.000 Gäste zuverlässig versorgt. Und über Glasfaser ist die Telekom dort teilweise direkt bis ins Haus unterwegs. Habt ihr gewusst, dass List zum Zipfelbund gehört? Das ist ein Zusammenschluss der nördlichsten (List), westlichsten (Selfkant), südlichsten (Markt Oberstdorf) und östlichsten (Stadt Görlitz) Gemeinden Deutschlands. Wieder was gelernt!


Der kleinste Mast: Das Pilotprojekt "City-Mast"

Der „City-Mast“.

Der neue „City Mast“ unweit vom Brandenburger Tor. © Deutsche Telekom

In sensiblen Innenstadtlagen gelten hohe Anforderungen an neue Infrastruktur: Stadtbild, Denkmal- und Naturschutz müssen berücksichtigt werden. Nun sind aber gerade Orte wie z.B. das Brandenburger Tor gefragte Hotspots für Touristen aus aller Welt. Und auch Fanmeilen, Demonstrationen oder Silvesterpartys sorgen regelmäßig für großen Andrang. Um das Netz für solche Lastspitzen weiter zu optimieren, hat die Telekom unweit des Berliner Wahrzeichens einen innovativen Mobilfunkmast in Betrieb genommen: Der neue „City Mast“ ist nur zehn Meter hoch, erinnert an eine Straßenlaterne und fügt sich unauffällig ins Stadtbild ein. Gleichzeitig bietet er modernste 5G-Technologie mit hoher Kapazität. Klein, aber oho!


Die höchste Station: Zwischen Schneehasen und Pistengaudi

Die Zugspitze mit Antenne.

Der höchste Mobilfunkstandort funkt auf der Zugspitze. © iStock/Daniel Hanscom

Der höchste Mobilfunkstandort der Telekom befindet sich auf rund 2.900 Metern Höhe und funkt damit am höchsten Punkt Deutschlands, der Zugspitze. An dem Ort, von dem aus man nicht weniger als 400 Berggipfel aus vier verschiedenen Ländern sehen kann, bietet die Telekom auch Glasfaser an. Zum Beispiel für die Versorgung der Wetterstation oder für die Betriebsstelle in luftiger Höhe. So werden die zahlreichen Skifahrer und Touristen in der Bergwelt nicht nur mit optimalen Pistenverhältnissen vorsorgt, sondern auch mit schnellstem Internet und Mobilfunk.


Der mobilste Mast: Quadratisch, praktisch und schnell

Der Mobilfunk-Micro-Container

Der Mobilfunk-Micro-Container ist klein, leicht und flexibel. © Deutsche Telekom AG, Foto Norbert Itterman

Der nächste Mast ist Abenteurer, Partygänger und immer da, wo was los ist. Auf der Suche nach einer noch effizienteren Lösung für die Versorgung auf Festivals, Großevents und in Katastrophengebieten entstand die Idee zum kompakten Mobilfunk-Micro-Container. 2023 erfolgte der erste Praxistest im Live-Einsatz: Auf dem Nibirii-Festival in Düren mit über 30.000 Fans elektronischer Musik. Das Besondere an diesem Mast: Er ist deutlich kleiner, leichter und flexibler als bisherige. Die gesamte Mobilfunk-Sendetechnik passt in einen kompakten Micro-Container (Länge: 1,6 Meter, Breite: 2 Meter, Höhe: 2,6 Meter). So ist der mobile Mast platzsparend und lässt sich leicht transportieren. Er ist innerhalb von weniger als einer Stunde von einer Person aufgebaut – und direkt einsatzbereit. 


Der prickelndste Mobilfunkstandort: Schneller als der Korken knallt

Symbolbild mit Helm und Sektfalsche.

1000. Ort in Deutschland mit 5G: die Rotkäppchen-Mumm Gruppe. © Deutsche Telekom

Eltville am Rhein ist der 1000. Ort in Deutschland, in dem man 5G mit Höchstgeschwindigkeit erleben kann. Dafür hat die Telekom einen neuen Mobilfunkstandort mit Antennen auf dem besonders leistungsstarken 3,6 Gigahertz (GHz) Frequenzband in Betrieb genommen. Die neue 5G-Basisstation befindet sich im Herzen der Stadt auf dem rund 30.000 Quadratmeter großen Sektkellerei-Gelände der Rotkäppchen-Mumm Gruppe – direkt am Rhein. In Rekordzeit – drei Monate früher als geplant – ging der neue Standort in Betrieb. So konnte die Versorgungslücke in einem wichtigen Bereich der Stadt geschlossen werden: Von den neuen Mobilfunk-Antennen profitieren sowohl das Werksgelände und das Eltviller Stadtzentrum als auch das Rheinufer und der Schiffsverkehr.


Die Antenne, die den Himmel versorgt: Mobilfunk im Flugzeug

Der Typenturm FMT2 in Siegen.

Der Typenturm FMT2 in Siegen sendet Signale in den Himmel. © DFMG

Der Vorteil von European Aviation Network (EAN) liegt auf der Hand: Flugpassagiere können auch über den Wolken flüssig im Internet surfen. Wie das funktioniert? Das Tochterunternehmen Deutsche Funkturm hat in ganz Europa 300 Funktürme angemietet, über die Mobilfunkantennen Signale in den Himmel senden. In Deutschland sind es 25 eigene Türme, über die der ganze Luftraum versorgt wird. Etwa alle 150 Kilometer steht so ein Turm. Einer davon ist der sogenannte Typenturm FMT2 in Siegen. Daneben verrichtet der Turm aber natürlich auch verschiedene andere Dienste: Rundfunk (digitales Radio), Mobilfunk direkt am Turm (und als Knotenpunkt für zahlreiche Mobilfunkmasten in der Umgebung), Behördenfunk, Amateurfunk, Funkrufdienste z.B. für Rettungsdienste und eben EAN, dem Mobilfunk für Flugzeuge.


Der präziseste Funkstandort: Auf den Zentimeter genau

Antennen auf Gebäude.

Precise Positioning bietet fast Zentimeter genaue Satelliten-Daten. © DFMG

Von autonomen Fahrzeugen über Drohnensteuerung bis hin zum Roboter-Einsatz - immer dann, wenn das im Alltag bewährte GPS mit einer Genauigkeit von drei bis fünf Metern nicht mehr ausreicht, kommt diese Lösung zum Zug: Die Rede ist von Precise Positioning. Mit Hilfe eines Netzes von Antennenstandorten lassen sich die Satelliten-Daten auf eine Genauigkeit von bis zu zehn Zentimetern korrigieren. Einer dieser Standorte ist an der Zentrale der Telekom Deutschland am Landgrabenweg in Bonn. Fun Fact: Anders als beim klassischen Mobilfunk können die Antennen für Precise Positioning nicht an Masten angebracht werden, weil diese für eine genaue Ortsbestimmung zu sehr schwanken. Daher sind die Antennen immer an Gebäuden angebracht. 


Der tierischste Mast: Der Mobilfunkmast in Verl 

Mobilfunkmast von oben mit Nest.

Die Störche fühlen sich wohl: der Mobilfunkmast in Verl. © WDR

Wem schonmal die Wohnung gekündigt wurde, kann nachempfinden, wie sich das Weißstorch-Paar gefühlt haben muss. Ihr Horst auf dem Mobilfunkmast in Verl wurde Ende 2024 entfernt - eine Zwangsräumung sozusagen. Die Störche hatten sich nämlich ein denkbar ungünstiges Zuhause ausgesucht: Einen 30 Meter hohen Mobilfunkmast. Drei Jahre lang wurden die "Mast-Besetzer" geduldet. Aber dauerhaft war das kein geeignetes Zuhause für eine junge Familie und bot sowohl für die Mast-Statik als auch für vorbeilaufende Passanten ein gewisses Risiko.  Doch nachdem das Nest entfernt wurde, kehrten die Bewohner kurzerhand wieder zurück. Sollten die unerwünschten Untermieter bleiben, werde man sie zunächst dulden: In absehbarer Zeit wird dann ein erneuter Versuch der "Kündigung" unternommen. 


Der längste Mast: Der Berliner Fernsehturm

Der Berliner Fernsehturm

Der Berliner „Telespargel" bringt es auf 368 Meter. © istock

Da die Zugspitze die Rubrik “Der höchste Standort” einnimmt, schicken wir den Berliner Fernsehturm als “längsten Mast” ins Rennen. Und lang ist er mit seinen 368 Metern in der Tat. 1969 noch als Prestige-Objekt der DDR-Führung fertiggestellt, wurde 1990 kurzfristig erwogen, ihn abzureißen. Doch nach einer Modernisierung wandelte er sich in der Folgezeit zum Symbol für Gesamtberlin. Der intern als „Fernmeldeturm 32“ bezeichnete Berliner „Telespargel“ ist in Sachen Telekommunikation stets auf dem neuesten Stand geblieben. So hat die Telekom vor vier Jahren Restaurant und Plattform mit 5G-Mobilfunk ausgestattet. So können die Besucher Fotos und Videos ruckizucki zu Freunden oder Familie auf dem Erdboden schicken. Warum dafür eine eigenständige 5G-Technik erforderlich ist? Weil die Antennen, die den Mobilfunk in die Stadt bringen, zu tief liegen, um den Turm schnell und stabil zu versorgen. 


Der unauffälligste Antennenstandort: Schloss Burg

Schlos Burg

Die Mehrband-Anlage auf Schloss Burg unter der Dachhaut des Bergfrieds. © Deutsche Telekom

Ostermarkt, Ritterspiele oder Adventsbasar - Schloss Burg lockt jährlich mehr als 300.000 Besucher und rund 100 Hochzeitspaare an, die sich hier das Ja-Wort geben. Die Gäste wollen ihre Fotos und Videos natürlich schnell auf Instagram und Co. teilen. Das war bis 2020 nicht so einfach. Die damalige 2G-Sendeantenne war zwar sehr pittoresk im Fahnenmast versteckt, surfen war damit aber praktisch unmöglich. Die jetzige Antennenanlage ist dagegen gar nicht mehr zu sehen. Der Clou: Die Mehrband-Anlage mit sieben eingebauten elektrischen Antennen wurde unter der Dachhaut des Bergfrieds montiert. Damit erfüllt die Telekom die strengen Auflagen des Denkmalschutzes. Und weil der Turm mit 32 Metern Höhe die Umgebung exzellent abdeckt, bietet die Anlage auch unterm Dach genug Sende- und Empfangsleistung.


Der umweltfreundlichste Mobilfunkstandort: Mobilfunk ohne Steckdose

Mobilfunkmast in Mönsheim

Größtenteils autark betrieben: Mobilfunkmast in Mönsheim im Nordschwarzwald. © Deutsche Telekom

In Mönsheim im Nordschwarzwald steht seit 2022 einer der ersten Mobilfunkmasten, die größtenteils autark betrieben werden. 50 Solarmodule mit einer Gesamtfläche von rund 100 Quadratmetern fangen das Sonnenlicht ein, um den Mobilfunkstandort mit Strom zu versorgen. Von den Photovoltaik-Modulen führen Kabel in den Technikschrank der Anlage. Die Hard- und Software darin binden die Antennen an und laden die Batterien der Anlage. Neben dem Mast steht aber noch ein großer, hellgrüner Tank für Flüssiggas. Der Grund: Nicht jeden Tag scheint  von früh bis spät die Sonne. Dann springt die Gasanlage ein und versorgt die Technik weiter mit Strom. Mit diesem Generator läuft die Anlage so zuverlässig, als ob sie konventionell ans Stromnetz angeschlossen wäre – allerdings deutlich klimafreundlicher.


Der erste geförderte Mast aus dem Bundesprogramm 

Aufbau Mobilfunkmast.

Der erste Mobilfunkmast aus dem Bundesförderprogramm. © DFMG

Im November 2023 wird der erste Mobilfunkmast aus dem Bundesförderprogramm zur Schließung von Funklöchern in der Bayerischen Marktgemeinde Lam im Landkreis Cham aufgebaut. Anfang 2021 hatte der Bund die Mobilfunkinfrastrukturgesellschaft (MIG) gegründet, um vor allem die Versorgung in ländlichen Gebieten zu fördern.  Diesen Mast hat die Deutsche Funkturm GmbH, kurz DFMG, für die MIG gebaut und auch andere Anbieter nutzen ihn. Aber die Telekom hatte als erste ihre Antennen am Mast 😉.

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