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Vorsicht beim Teilen von Kinderfotos

So niedlich oder witzig Kinderfotos oft sind, das Teilen der Bilder in sozialen Medien, birgt Risiken wie Cybermobbing und Datenschutzverletzungen. Eltern sollten bedacht vorgehen und die Privatsphäre ihrer Kinder achten.

Mutter fotografiert ihr Kind mit dem Handy.

Heute süß. Morgen peinlich? Eltern sollten genau überlegen, ob und wo sie Bilder ihrer Kinder veröffentlichen. © iStock

Viele Eltern teilen Fotos und Videos ihrer Kinder in den sozialen Medien. Mit „Sharenting“ – einer Zusammensetzung aus „to share“ (teilen) und „parenting“ (Elternschaft) – gibt es sogar einen Begriff für dieses Verhalten. Meist geht es den Eltern darum, besondere Momente und Meilensteine ihrer Kinder mit Familie und Freunden zu teilen und zu feiern.

Doch dieses gut gemeinte Vorgehen, birgt Risiken. Die Kinder können zum Ziel von Cybermobbing oder Stalking werden. Zudem hinterlässt das Teilen von Inhalten digitale Spuren. So entsteht ohne Zustimmung des Kindes eine digitale Identität, die ihnen schaden kann, da sie jederzeit und von überall abrufbar ist und die Inhalte leicht veränderbar sind.

Die Krux mit der KI

Verschärft wird die Gefahr durch die zunehmende Verbreitung künstlicher Intelligenz (KI). Mit Hilfe von Gesichtserkennung können KI-Algorithmen Bilder von Kindern automatisch identifizieren und sammeln. Damit lassen sich Profile der Kinder erstellen, die für Werbezwecke oder gar zur Erstellung pornografischer Inhalte verwendet werden können.

Darüber hinaus sind KI-Systeme in der Lage, Eigenschaften und Vorlieben von Kindern anhand von Bildern und Texten zu erkennen und auszuwerten. Ein weiteres Risiko stellen Deepfakes dar, manipulative Inhalte, die mittels KI erzeugt werden.

Es ist wichtig, dass sich Eltern der Risiken bewusst sind und verantwortungsvoll handeln. Wer folgende Hinweise beherzigt, tut viel für die Sicherheit und Privatsphäre seiner Kinder.

  • Bewusst fotografieren
    Achten Sie schon bei der Aufnahme darauf, dass die Kinder nicht direkt erkennbar sind. 
  • Gesichter verdecken
    Nutzen sie gegebenenfalls Smileys, Unschärfe- und Mosaik-Effekte, um Gesichter unkenntlich zu machen.
  • Bedacht teilen
    Überlegen sie gut, welche Informationen und Bilder sie teilen und vor allem, mit wem. Bilder von leicht bekleideten oder gar nackten Kindern, wie witzig sie auch sein mögen, gehören keinesfalls ins Netz. 
  • Sicherheitseinstellungen nutzen
    Social-Media-Plattformen ermöglichen verschiedene Privatsphäre-Einstellungen. Stellen Sie sicher, dass nur vertrauenswürdige Personen Zugang zu den geteilten Inhalten haben.
  • Kinder einbinden
    Sofern ihre Kinder schon älter sind, sollten Sie mit ihnen über die Risiken des Internets sprechen und ihnen erklären, warum und welche Bilder von ihnen und ihren Geschwistern oder Freunden geteilt werden. Klären sie mit ihnen, ob sie damit einverstanden sind. Auch Kinder haben ein Persönlichkeitsrecht. 
  • Andere Eltern fragen
    Stellen Sie nie ungefragt Fotos online, auf denen andere Kinder zu sehen sind –Klassen- oder Gruppenbilder etwa. Für eine Veröffentlichung benötigen Sie die Erlaubnis der Eltern.

Durch ein verantwortungsvolles Verhalten ist es möglich, den Wunsch, kostbare Momente zu teilen, mit dem Bedürfnis zu vereinbaren, die Privatsphäre und Sicherheit der Kinder in der digitalen Welt zu schützen.
 

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