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Jim Moritz Würz

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DIGITAL X 2019: Gemeinsam für die Digitale Zukunft

Auf geht's in Runde zwei. Gestern bot die DIGITAL X bereits ein phantastisches Programm. Aber auch der zweite Tag steht dem im Nichts nach. Daher verpasst auf keinen Fall die heutigen Highlights und seid live mit #dabei.

Adel Al-Saleh hält die erste Keynote des Tages.

Adel Al-Saleh hält die erste Keynote des Tages. © Deutsche Telekom AG

Adel Al-Saleh: Let's power higher performance

„Das ist meine erste Digital X. Und ich bin beeindruckt. Es ist großartig zu sehen, dass hier 20.000 Leute zusammenkommen, die ihre Unternehmen digitalisieren und etwas bewegen wollen.“ Mit diesen Worten eröffnete T-Systems-Chef Adel Al-Saleh den zweiten Veranstaltungstag. Al-Saleh thematisierte in seinem Vortrag unter dem Motto "Let's power higher performance" die vier Grundpfeiler des T-Systems-Geschäftes – Konnektivität, Cloud, Sicherheit und Digitalisierung. 

Das Motto seines Auftritts: "Let's power higher performance". "Wir fragen uns bei T-Systems: Wie wird das eigene Geschäft mit Digitalisierung noch erfolgreicher? Wie holt man mit Edge Computing alles aus einem Campus Netz heraus? Und warum wird Datensouveränität in der Cloud zum neuen Treiber künftiger Cloud-Infrastrukturen?" Auch das Thema Blockchain Netzwerke und die neue Plattform für Blockchain-as-a-Service thematisierte Al-Saleh. Zudem kündigte er eine neue Partnerschaft für das Industrielle Internet der Dinge an – gemeinsam mit Siemens. Aber nicht nur deshalb sei heute ein großer Tag, so der T-Systems-Chef. „Ich stelle Ihnen allen heute zum ersten Mal die neue Positionierung unseres Unternehmens vor:  Ein Unternehmen, das Konnektivitäts-, IT- und digitale Lösungen mit Sicherheit vereint, um die Leistung der digitalen Wirtschaft zu optimieren und zu verbessern.“

Telekom Deutschland-Chef Dirk Wössner

Telekom Deutschland-Chef Dirk Wössner räumte mit Mythen rund um den Kommunikationsstandard 5G auf. © Deutsche Telekom AG

Dirk Wössner: 5G: Mythos oder Wirklichkeit

Zuerst ging Wössner auf die Entwicklung der Mobilfunk-Standards von UMTS bis 5G ein. "Der entscheidende Unterschied zwischen LTE und 5G ist nicht die Geschwindigkeit", so Wössner. "Es geht um Sicherheit. Die Möglichkeit, Dinge in Echtzeit zu tun durch eine sehr geringe Verzögerung. Und um eine deutlich größere Kapazität: Der Datenverbrauch steigt exponentiell. Künftig werden Millionen von Geräten im Netz sein. All das leistet nur 5G."

Der Vorwurf "macht doch erstmal LTE fertig, bevor ihr 5G anfangt", begegne ihm oft. "Dahinter steckt der berechtigte Wunsch, möglichst überall ein Netz zu haben. Doch LTE und 5G schließen sich nicht aus, im Gegenteil: Der 5G-Ausbau setzt auf LTE auf, wir bauen beides gleichzeitig aus."

Für eine möglichst flächendeckende Versorgung Deutschlands ist eine Kraftanstrengung nötig. "Allein die Deutsche Telekom errichtet pro Jahr bis zu 2.000 weitere Mobilfunkstandorte. In den rund 30 Jahren unseres Netzausbaus haben wir 30.000 Standorte aufgebaut. Daran sehen Sie, vor welch großen Herausforderungen wir in Deutschland stehen", so Wössner. 

Der Deutschland-Chef plädierte außerdem für einen umfassenden Blick auf die Digitalisierung. "Wir schließen jedes Jahr zig Schulen direkt an unser Glasfasernetz an. Ein Gigabitanschluss ist aber nur dann wertvoll, wenn die Lerninhalte digital aufbereitet sind. Wenn Schüler passende Endgeräte nutzen können. Wenn Daten sicher übermittelt werden. Wenn Lehrer selbst Digitalkompetenz haben." An die Unternehmensvertreter gewandt, warb Wössner für das Verständnis, dass es für 5G ein umfassendes Ökosystem brauche. "Fangen Sie am besten direkt an. Digitalisieren Sie Ihre Prozesskette schon heute. 5G kommt on top auf Ihr digitales Geschäftsmodel, Konnektivität ist ein wichtiges Puzzlestück. Dafür sind wir als Telekom zuständig." 

Jakob Hager, Geschäftsführer und Gründer Masterpages.

Jakob Hager, Geschäftsführer und Gründer Masterpages. © Deutsche Telekom AG

Jakob Hager: Digitale Marketing Innovation: Das 72 Stunden Startup

Wie baut man ein Online-Startup auf, das nach nur 72 Stunden Geld verdient? Gute Frage! Die Antwort darauf präsentierte heute Jakob Hager, Unternehmer aus Österreich. Das 72-Stunden-Kunststück gelang ihm und einem seiner Freunde vor einigen Jahren. Was wie eine ordentliche Portion Glück klingt, hat für Hager Methode. "Wir wollten ausprobieren, was man alles schaffen kann, wenn man sich 72 Stunden voll auf ein Thema fokussiert." Als er sich mit seinem damaligen Geschäftspartner an einen Tisch setzte, hätten beide noch nicht einmal gewusst, welche Art Unternehmen sie gründen wollten, so der Österreicher. "Wir haben uns eine Nische ausgesucht und eine Marktrecherche gemacht – alles am ersten Tag." Das Ergebnis: Ein Videocoaching für Menschen, die lernen möchten, Trading Charts zu lesen. Anschließend hätten sie sich um eine Marketingkampagne auf Facebook gekümmert. "Wir haben Anzeigen für potentielle Kunden geschaltet." Mit einem Klick seien diese auf einer Landingpage gelandet. "Dort konnten sie dann unser Videocoaching buchen." Auf diese Weise generierten die Gründer schon am dritten Tag einen Umsatz von mehr als 200 Euro. Hagers Erfolgsfaktor Nummer eins: Finde eine schnelle, digitale Alternative zu deinem eigentlichen Wunschprodukt. Das, so Hager, mache es später einfacher, ebendieses Produkt zu vertreiben. Dazu eine eng definierte Zielgruppe, klarer Fokus auf Umsatz. Und: "Lieber unperfekt starten, als perfekt warten."

v.l.n.r.: Markus Keller, Julia Engenholf, Dr. Gerd Landsberg, Henriette Reker, Dirk Wössner

v.l.n.r.: Markus Keller, Julia Engenholf, Dr. Gerd Landsberg, Henriette Reker, Dirk Wössner © Deutsche Telekom AG

Digitale Stadt von morgen: Telekom und Bürgermeister im Dialog

Wie kann die Herausforderung der Digitalisierung in den Kommunen bewältigt werden? Wie wird der Netzausbau weitergehen? Und wie sieht die digitale Stadt der Zukunft aus? Diese Fragen diskutierte die Deutsche Telekom mit rund einhundert Bürgermeistern und kommunalen Entscheidungsträgern am Rande der Digital X.

"Niemand schafft es alleine, Kommunen zu digitalisieren", sagte Henriette Reker, Oberbürgermeisterin der Stadt Köln. Dirk Wössner sicherte Unterstützung zu: "Grundlage für die die digitale Stadt sind sichere und schnelle Netze. Wir investieren in Deutschland jedes Jahr über fünf Milliarden Euro in die digitale Infrastruktur, damit Industrie und Kommunen die besten Chancen haben. Die Telekom ist ein verlässlicher Partner." In der Paneldiskussion offenbarten sich die größten Herausforderungen: Bürgerpartizipation erhöhe die Komplexität von Digitalisierungsvorhaben, IoT-Projekte werden zu selten realisiert, in den Kommunen fehlten Fachkräfte für digitale Themen. Im Rahmen der "CoCreation"-Initiative macht es sich die Telekom zur Aufgabe, Lösungen zu finden. Vor allem in den Bereichen Verkehr, Entsorgung, Nachhaltigkeit und Sicherheit erschließt die Digitalisierung neue Potentiale. Den Austausch mit Kommunen will die Telekom in Zukunft intensivieren.

Jimmy Wales, Co-Founder Wikipedia

Jimmy Wales, Co-Founder Wikipedia. © Deutsche Telekom AG

Jimmy Wales: „What’s next in tech? Thrive in a “Wiki” Future”

2001 ging Wikipedia online. Inzwischen ist es die fünft wichtigste Internetseite weltweit. Die Inhalte werden in 288 Sprachen angeboten. So gut wie jeder nutzt das Portal als Recherchequelle oder teilt dort sein eigenes Wissen. Das Spannende: Wikipedia hat ein ganz anderes Geschäftsmodell als fast alle anderen Unternehmen. Es ist für die Nutzer kostenlos, verdient aber auch kein Geld durch Werbeanzeigen. „Wir überzeugen mit Glaubwürdigkeit und einer großen Wissens-Community“, erklärte Co-Gründer Jimmy Wales den Unternehmenserfolg. Aber wie kommt man auf so eine geniale Idee? Seine Antwort: „Ausprobieren und Scheitern, und zwar einige Male“. Wichtig ist aber, daraus zu lernen und das Scheitern jedes Mal schneller zu erkennen. Über die Zukunft der Unternehmen sagte er abschließend: „Die nächste Milliarde Onlinenutzer geht in den nächsten 10 Jahren online. Eine super spannende Zeit. Aber niemand kann vorhersagen, ob es heutige Top-Unternehmen wie facebook dann noch geben wird. Eine Kleinigkeit kann alles ändern.“ Daher riet er: „Binden Sie Ihr Ego nicht an ein bestimmtes Geschäft.“

Claudia Nemat spricht auf Panel über den digitalen Zustand Deutschlands und Europas.

Claudia Nemat spricht auf Panel über den digitalen Zustand Deutschlands und Europas. © Deutsche Telekom AG

Re-Invent Europe: Aufbruch in eine selbstbestimmte digitale Zukunft

Wie ist es um den digitalen Zustand Deutschlands bestellt? "Insgesamt können wir mehr digitalen `Wumms´ gebrauchen“, brachte es Claudia Nemat in der Panel-Diskussion auf den Punkt. Um zukunftsfähig zu bleiben, sei vor allem der sorgsame Umgang mit Daten von Bedeutung. "Datensouveränität" laute das Stichwort.

Astrid Meier, Chefredakteurin Xing News, führte durch die Diskussion. Sie fragte auch nach der Rolle, die Europa zwischen den wachsenden Digitalmächten China und USA einnehmen könnte. Der Politiker Alexander Graf Lambsdorff war überzeugt: "Wir brauchen einen digitalen europäischen Binnenmarkt". Auch nationalstaatliche Bedenken sollten dem gemeinschaftlichen, paneuropäischem Nutzen nicht im Wege stehen, z. B. beim Kaufrecht. Marc Hansen, Digitalminister in Luxemburg, ergänzte: "Wir müssen uns nicht verstecken. Wir dürfen nicht immer nur über Krisen reden, sondern müssen auch die vielen Chancen aufzeigen". Mit einem Pilotprojekt für grenzüberschreitendes, autonomes Fahren im Dreiländereck, nannte Hansen ein Beispiel für erfolgreiche europäische Zusammenarbeit. StartUp-Gründer Henrik Büning unterstützte die These, selbstbewusster aufzutreten. Auch der ständige Vergleich mit den wirtschaftlich hoch bewerteten "Unicorns" aus den USA und China sei nicht förderlich. "Wir brauchen in erster Linie nachhaltige Geschäftsmodelle", forderte er.

Claudia Nemat sprach sich in ihrem Schlusswort dafür aus, die Digitalisierung leidenschaftlich anzugehen und rief zu mehr Aufbruchstimmung auf: "Wir brauchen den Sputnik-Moment des Digitalen." Die Diskussionsteilnehmer pflichteten ihr bei. Digitalisierung dürfe nicht wie in China mit Überwachung einher gehen, sondern müsse "the european way" erfolgen und auf freiheitlichen Werten basieren.

Aya Jaff, Programmiererin und Gründerin

Aya Jaff, Programmiererin und Gründerin

Aya Jaff: How to become a digital pioneer

Aya Jaff ist Programmiererin und Gründerin. Im kommenden Jahr erscheint ihr erstes Buch. Sie arbeitete bereits im Silicon Valley, in Dublin und Madrid. Dazu studiert sie Sinologie und Ökonomie und hat auch außerhalb der Tech-Branche schon Berufserfahrung gesammelt. Sie lebt das, was in ihrer Generation oft vorkommt – Zick-Zack-Lebensläufe. Und, sie macht sich stark für den Klimaschutz. „Denn schließlich ist unsere Generation auch diejenige, die für den Planeten kämpft“, so Jaff. Besonders im Tech-Bereich werde extrem viel Energie verbraucht, erklärte sie in ihrem Vortrag. So könnten Datenzentren bis 2030 rund acht Prozent des weltweiten Energiekonsums ausmachen. „Das sind Probleme, über die wir reden müssen.“ Aya Jaff ist davon überzeugt, dass das nicht mit Ansätzen aus dem Tech-Bereich alleine geht. Nicht immer mehr Apps seien die Lösung. Vielmehr müssten Ideen aus verschiedenen Branchen kombiniert werden. „Mein Lebensentwurf ist dafür von Vorteil. Ich kann mir unterschiedliche Branchen anschauen, mit Wissenschaftlern sprechen und letztlich verschiedene Lösungen kombinieren.“ Erst vor Kurzem habe sie von der Idee gehört, DNS-Material als Speichermedium zu nutzen. Diese Idee zeige: „Wir brauchen eine engere Zusammenarbeit von Wirtschaft und Wissenschaft.“ 

Sumi Chumpuree-Reyntjes, Sales Director D-A-CH, twitch

Sumi Chumpuree-Reyntjes, Sales Director D-A-CH, twitch © Deutsche Telekom AG

Sumi Chumpuree-Reyntjes: Twitch - das neue Fernsehen?

"Wer von euch kennt eigentlich twitch?" fragte Sumi Chumpuree-Reyntjes zu Beginn ihres Vortrages. Nur wenige hoben die Hand. Der 2007 gestartete Live-Streaming-Service erlangte vor allem durch Gaming-Videos Bekanntheit, sogenannten Let’s Plays. twitch sei "die Zukunft des Fernsehens", sagt Chumpuree-Reyntjes. Und dabei eigentlich gar nicht so neu. Denn Herzstück sei das durch einen "Streamer" – so heißen die Content Creators auf twitch – moderierte Medienerlebnis. "Es ist genauso, wie es Bob Ross damals tat. Er malte und redete dabei mit seinem Publikum", erklärt die twitch-Mitarbeiterin. Der einzige Unterschied sei, dass es damals keinen Rückkanal gegeben habe. Auf twitch sei Feedback geben einfach und passiere per Chatfunktion. "twitch zu schauen hat Lagerfeuercharakter", beschreibt Chumpuree-Reyntjes den Live-Streaming-Dienst. Mittlerweile würden nicht nur Spiele, sondern auch Fernsehsendungen oder Sportevents gesendet.
Auch Telekom hat twitch inzwischen als Partner für StreamOn gewonnen.
 

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