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Lisa Machnig

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Stefanie Wally: Die Geschichte einer ganz besonderen Freundschaft

In ihrem Buch 'Akte Luftballon' erzählt Stefanie Wally ihre Geschichte einer deutsch-deutschen Freundschaft. Sie spielt in den 70er/80er Jahren in einem geteilten Deutschland und hält bis heute. Damit hat sie auch die Telekom für das Drehbuch zum neuen 5G Spot inspiriert. Sie hat uns mehr erzählt über ihre schon 43 Jahre anhaltende Freundschaft voller Magie und Kraft.

Stefanie Wally: Die Geschichte einer ganz besonderen Freundschaft

Stefanie Wally: Die Geschichte einer ganz besonderen Freundschaft ® Jan Russok

Sie haben die Geschichte einer ganz besonderen Freundschaft, die unser Spot erzählt, selber erlebt.  Und gemeinsam mit Ihrer Freundin ein Buch darüber geschrieben. Handy  und WhatsApp gabs damals noch nicht und nicht jeder Haushalt in der damaligen DDR hatte ein eigenes Telefon. Wie haben sie beide es geschafft, ihre Freundschaft über die Jahre und die Mauer hinweg aufrecht zu halten?

Diese Frage haben wir uns auch oft gestellt. Wir haben uns fast elf Jahre hauptsächlich Briefe geschrieben. Als Kinder schrieben wir uns meist zum Geburtstag und zu Weihnachten – da schickten wir uns auch von Anfang an Pakete. Und wir schrieben uns aus dem Urlaub; das war etwas Besonderes, weil wir die Länder nicht kannten, in die die jeweils andere fuhr. Wir träumten von einem Europa, das wir gerne einmal zusammen bereisen wollten. Ein Europa ohne Grenzen.

Als wir älter wurden, schrieben wir uns öfter. Lange Briefe über die Schule, die Eltern, erste Lieben und auch Politisches. Wir waren neugierig aufeinander. Wir waren interessiert am Leben der anderen. Deshalb schrieben wir sehr regelmäßig. Und auch unsere Mütter sorgten auch dafür, dass wir es nie vergaßen. Wir empfanden – obwohl wir uns nicht kannten – eine große Verbundenheit und Vertrautheit. Wir waren uns gegenseitig Schwestern, die sich alles anvertrauten. Der Luftballon wusste einfach, wohin er fliegen musste. Da hatten sich zwei Freundinnen fürs Leben gefunden. 

Irgendwann gab es dann das erste persönliche Treffen. Wie war das, wenn man sich nach so langer Brieffreundschaft plötzlich real im Hier und Jetzt trifft? Und  wie ging es dann weiter?

Es war ein aufregender Augenblick. Ich war mit der Schule in Berlin und wir machten an einem Tag einen Ausflug nach Ost-Berlin. Ich hatte beantragt, mich von der Klasse entfernen zu dürfen, um nach über zehn Jahren meine Brieffreundin Anke das erste Mal persönlich zu sehen. Das wurde mir gestattet, allerdings musste ich eine Mitschülerin mitnehmen. Wir waren aufgeregt, wir hatten auch Angst – ob die Vertrautheit sich auch beim Sehen halten würde. Auf dem Alexanderplatz fiel ich – ohne nachzudenken – meiner langjährigen Brieffreundin in die Arme und die ersten paar Sekunden konnte keine von uns beiden sprechen. Dann aber plapperten wir los und die Vertrautheit aus den Briefen war auch im Persönlichen da - auch als ich sie dann kurze Zeit später 1988 bei ihr zu Hause in der damaligen DDR besuchte. Dort eröffnete sie mir, dass sie den Beruf, den sie erlernen wollte, nur hätte erlernen dürfen, wenn sie den Kontakt ins westliche Ausland, also zu mir, abgebrochen hätte. Das hat sie nicht getan. Sie hat sich für die Freundschaft zu mir entschieden und damit auf ihre berufliche Zukunft verzichtet. Diesen Akt von Zivilcourage und Freundschaftsbeweis werde ich nie vergessen. Aber ich wurde auch in der Familie aufgenommen, als gehörte ich dazu. Nach der Wende trafen sich dann unsere Familien. Nicht nur wir beide sind miteinander verbunden, sondern auch unsere Familien, so ist es bis heute. Und wenn wir nach einer Weile der Ruhe wieder telefonieren oder uns sehen, müssen wir nie bei Null anfangen. Wir haben uns immer noch viel zu erzählen, viel zu sagen – und das nach 43 Jahren. 

Corona lässt um uns herum gerade wieder “Mauern” entstehen. Grenzen werden geschlossen und Abstand halten ist das Gebot der Stunde. Viele Menschen leiden darunter, dass sie ihre Freunde und Familie nicht wie gewohnt treffen können. Digitalisierung nimmt gerade jetzt einen besonderen Stellenwert ein, um Menschen zu verbinden. Welche Rolle spielt das gerade in ihrem Leben?

Es ist für mich als sozialer und politischer Mensch, dem Bindungen und Kommunikation sehr wichtig sind, schwierig mit anzusehen, wie zum einen in unserem Land wieder Mauern und Grenzen in den Köpfen der Menschen entstehen. Das besorgt mich. Und oft möchte ich meiner Generation sagen, vergesst doch nicht, wie viel Leid diese geteilte Welt damals für viele Menschen bedeutete. Und wir dürfen dieses Land nicht wieder der Spaltung, dem Hass und der Hetze preisgeben. 

Aber auch die Trennung durch Corona, das „Abstandhalten“ ist natürlich nicht einfach. Es ist gut, dass die Digitalisierung uns die Möglichkeit gibt, zumindest über diese Kanäle in Kontakt zu bleiben. Natürlich kann dies die persönliche Begegnung nicht ersetzen. Trotz allem können wir in der Lage sein, pyhsical Distancing einzuhalten ohne uns sozial zu distanzieren. Es gibt viele Möglichkeiten Kontakt zu halten. Meine Freundin und ich haben es elf Jahre geschafft, dann werden wir es gemeinsam auch durch diese Krise schaffen. Dazu gehören Gemeinsinn, Solidarität und das Schaffen-Wollen als Gesellschaft.

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