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Telemedizin-Projekt geht in die heiße Phase

Beim Aufbau von Deutschlands größtem Telemedizin-Projekt "CCS Telehealth Ostsachsen" ist die Hälfte der technischen und medizinischen Vorbereitungen erfolgreich abgeschlossen. Die Geschäftsführerin der Carus Consilium Sachsen (CCS) GmbH, Sabine Rößing, betonte beim 5. Nationalen Telemedizin-Kongresses in Berlin, das EU-weit einmalige Projekt könne "Bergfest" feiern.

Laut Rößing sind viele Grundlagen für den Erfolg des Vorhabens gelegt. So haben an den beteiligten Kliniken die medizinischen Teams ihre Zusammenarbeit begonnen. Auch die Auswahl von Patienten für die Pilotphase ist angelaufen.

Michael Hübschen, Programmleiter Telemedizin bei der Telekom Healthcare Solutions (DTHS), die die technische Infrastruktur verantwortet, zog ebenfalls eine positive Zwischenbilanz: "Wir liegen wir absolut im Zeitplan." So wurde unter anderem bei allen beteiligten Kliniken und Ärzten der Bedarf an Hard- und Softwarekomponenten ausgeschrieben und teilweise beschafft. Dazu zählen telemedizinische Arbeitsplätze, hochleistungsfähige Server und Scanner für Gewebeproben wie auch Tablets und IP-Telefone für die Patienten.

Virtueller Runder Tisch für alle medizinischen Bereiche Jetzt können der Aufbau der Plattform und die aufwändigen Programmierungsarbeiten in die heiße Phase gehen. "Noch vor Weihnachten beginnen interne Tests der Basisversion", kündigte Hübschen an. Im Mai beginnt die Pilotphase, ab Juli 2015 soll "Telehealth Ostsachsen" mit drei Beispielanwendungen etwa zur Herzinsuffizienz, zur Schlaganfall-Nachsorge und zu Gewebe-Untersuchungen online gehen.

Übergeordnetes Ziel des Vorhabens ist die Verbesserung einer wohnortnahen medizinische Versorgung auch in den ländlichen Regionen. Die Carus Consilium Sachsen GmbH und die Telekom bauen dafür in der Region Ostsachsen eine offene, barrierefreie und interdisziplinäre IT-Plattform auf. Es wird ein virtueller Runder Tisch, an dem Patienten, Ärzte, Kassen, Kliniken und andere medizinische Dienstleister interdisziplinär, online zusammenarbeiten können. Dank eigens geschaffener, standardisierter Software und sicherer Daten-Routen können die Akteure der Region miteinander verbunden werden.

Insellösungen keine Strategie für die Zukunft mehr Mit seinen großräumigen universellen IT-Lösungen hat das Projekt selbst im europäischen Maßstab Modellcharakter und wird von der EU und dem Freistaat mit knapp zehn Millionen Euro unterstützt. "Wir demonstrieren, dass flächendeckende IT-Lösungen in der Medizin für die Zukunft möglich sind", sagte Telekom-Programmleiter Hübschen. Bisherige Pilotprojekte zur Telemedizin sind meist zeitlich befristete, regional begrenzte und fachlich eng definierte Insellösungen. Die universell einsetzbare Plattform von CCS und Telekom in Ostsachen sei dagegen auf unterschiedliche Projektszenarien übertragbar und für potentielle Anbieter telemedizinischer Leistungen würden die technischen und wirtschaftlichen Risiken, die der Aufbau eines eigenen Netzwerkes mit sich bringt, deutlich reduziert.

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