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Konzern

Über 200 Prozent Rendite mit der T-Aktie

Zum 25. Mal jährt sich am 18. November der erste Börsengang der Deutschen Telekom und anlässlich dieses Jubiläums häufen sich Medienanfragen zur Entwicklung der Aktien in der jüngsten Vergangenheit.

Aktie des ersten Börsengangs der Deutschen Telekom.

Der erste Börsengangs der Deutschen Telekom jährt sich zum 25. Mal.

Bei den Berichten über die T-Aktie wird oftmals stereotyp auf den Kursrückgang der Aktie von ihrem Allzeit-Hoch am 6. März 2000 bei 103,50 Euro verwiesen. Häufig steht dabei die Aussage im Raum, dass die Aktie Anleger*innen der ersten Stunde Verluste beschert oder bestenfalls einen kleinen Kursgewinn gebracht habe. 

Betrachtet man die Gesamt-Rendite aus der Sicht von Privatanleger*innen seit dem 18. November 1996 ist das schlicht falsch. Um das einmal etwas zu sortieren, ein Blick auf zwei wichtige Fakten.

Fakt 1

Die Anleger*innen der ersten Stunde haben in der Gesamt-Bilanz beileibe keinen Verlust gemacht. Wie hat sich ein Invest in die T-Aktie seit dem 18. November 1996 entwickelt, insbesondere im Verhältnis zum Dax?

Oft wird die Kursentwicklung der T-Aktie mit der Entwicklung des Dax verglichen. Das führt zwangsläufig zu dramatisch falschen Ergebnissen. 

Für einen Vergleich zwischen der Wertentwicklung der T-Aktie und dem Dax ist es wichtig, die gleiche Grundlage herzustellen. Der Dax ist ein sogenannter Performance-Index, das heißt zusätzlich zur Entwicklung des jeweiligen Aktienkurses der inzwischen 40 Dax-Unternehmen sind auch die ausgezahlten Dividenden sowie beispielsweise die Verwertung von Bezugsrechten für neue Aktien aus Kapitalerhöhungen zu berücksichtigen. Dabei wird unterstellt, dass ausgezahlte Dividenden zum nächstmöglichen Zeitpunkt wieder in Aktien des jeweiligen Dax-Unternehmens investiert werden. Weil die Entwicklung des Dax sich aus Kursgewinnen und Dividendenzahlungen etc. zusammensetzt, wird das auch als Total Shareholder Return bezeichnet.

Der Unterschied zwischen reiner Kursentwicklung und Total Shareholder Return klingt zunächst einmal nach einem Nach-Komma-Stellen-Thema – es macht aber über die Zeit einen gravierenden Unterschied.

So stand der Dax-Kursindex, der allein auf der Entwicklung der Aktienkurse beruht, am 18. November 1996 bei 2.240 Punkten. Am 8. November 2021 lag er dann bei 6.785 Punkten. Das heißt, die 40 Aktien im Dax hatten insgesamt ein Plus der Aktienkurse von rund 200 Prozent erzielt.

In der Öffentlichkeit wird für die Vergleiche aber regelmäßig der Dax Performance-Index herangezogen. Er verzeichnete einen mehr als doppelt so hohen Anstieg wie der reine Kurs-Index von 2.780 auf zuletzt 16.064 Punkte. Das ist ein Plus von rund 478 Prozent. 

Für einen validen Vergleich aus Sicht von Privatanleger*innen darf man sich also bei der T-Aktie nicht allein auf die Betrachtung der Kursentwicklung beschränken und die dem Dax unkommentiert gegenüberstellen. Vielmehr sind unter anderem die über die Jahre gezahlten Dividenden und die an Privatanleger*innen ausgegebenen Treue-Aktien (1999 im Verhältnis 1 Treue-Aktie zu 10 beim ersten Börsengang erworbenen Aktien) mit in die Kalkulation einzubeziehen. Dann errechnet sich – für bis zu 300 Aktien, die Privatanleger*innen 1996 vergünstigt beziehen konnten – eine Rendite von rund 210 Prozent auf das vor 25 Jahren in T-Aktien angelegte Kapital. Das eingesetzte Kapital der Anleger*innen der ersten Stunde hat sich also seit November 1996 mehr als verdreifacht. 

Fakt 2

Über die vergangenen Jahre hat sich ein Investment in die Aktie der Deutschen Telekom – gemessen am Total Shareholder Return – sehr positiv entwickelt und hat insbesondere den Index der europäischen Telekommunikationswerte Stoxx Telcos deutlich übertroffen. 

Vergleich auf Basis Total Shareholder Return (Stand 8.11.2021)

T-Aktie

Dax

Stoxx-Telcos

1 Jahr

25 Prozent

28 Prozent

20 Prozent

3 Jahre

31 Prozent

40 Prozent

5 Prozent

5 Jahre

44 Prozent

56 Prozent

2 Prozent

10 Jahre

196 Prozent

169 Prozent

47 Prozent

Die wichtigsten Fragen und Antworten zum ersten Börsengang im Überblick 

Wie viele Aktien wurden damals ausgegeben?

Insgesamt 713,7 Millionen Stück, davon 690 Millionen Aktien an Privatanleger*innen und institutionelle Anleger*innen sowie 23,7 Millionen Aktien an Mitarbeitende.

Wie hoch war der Emissionspreis?

Der offizielle Ausgabepreis betrug 28,50 DM, umgerechnet 14,57 Euro. Für Privatanleger*innen und Mitarbeitende wurde ein reduzierter Ausgabepreis angesetzt von 28 DM (umgerechnet 14,32 Euro).

Wie viele Anleger*innen haben damals T-Aktien erworben?

Insgesamt rund 1,9 Millionen Privatanleger*innen in Deutschland haben damals T-Aktien erworben, auf sie entfielen rund 43 Prozent des Angebotes. Institutionelle Anleger*innen wie Banken und Versicherungen weltweit erwarben damals rund 57 Prozent der angebotenen Aktien. Von den berechtigten Telekom-Mitarbeitenden beteiligten sich rund 64 Prozent am ersten Börsengang. Das waren damals rund 156.000 Beschäftigte in Deutschland.

Gab es sonst noch Vorteile für Privatanleger*innen?

Ja, Privatanleger*innen konnten für bis zu 300 erworbene Anteilsscheine Treue-Aktien erhalten. Wenn diese ihre Aktien bis zum Stichtag 30. September 1999 ununterbrochen gehalten haben, gab es für jeweils 10 Anteilsscheine unentgeltlich eine Treue-Aktie dazu.

Wie hoch war der Emissionserlös?

Der gesamte Emissionserlös aus dem Börsengang einschließlich des sogenannten Greenshoe betrug rund 10,0 Milliarden Euro.

Wem ist das Geld zugeflossen?

Entsprechend dem sogenannten Börsenvorrang, der mit dem Bund als vorherigem Alleineigentümer vereinbart war, ist das Kapital aus diesem ersten Börsengang der Deutschen Telekom zugeflossen. Das war auch beim zweiten Börsengang im Jahr 1999 der Fall. Der Erlös aus der dritten Transaktion im Jahr 2000 hingegen floss der KfW und damit mittelbar dem Bund zu.

Die Telekom Akltie zum Börsengang 1996.

Die Telekom Aktie

Hier finden Sie Informationen zur Kursentwicklung, Dividende und Historie der Telekom Aktie.

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