Ministerpräsident: "Wegweisendes Telemedizin-Projekt"
Reiner Haselhoff, Ministerpräsident von Sachsen-Anhalt, hat ein Telemedizin-Projekt der Wohnungswirtschaft gelobt, an dem auch die Telekom beteiligt ist. Der Landeschef erklärt, was ihn begeistert.
Der Ministerpräsident als Schirmherr. Das Projekt "Wohnen mit Telemedizin" in Halle ist Ihnen offensichtlich sehr wichtig. Warum?
Die Telemedizin ist für die Landesregierung ein wichtiges Zukunftsfeld, weil sie ein zunehmend wichtigerer Baustein einer flächendeckenden medizinischen Versorgung und einer sektorenübergreifenden und regional vernetzten Gesundheitsversorgung ist. Sie eröffnet neue Möglichkeiten und Chancen, die für eine bessere Patientenversorgung genutzt werden kann. Und dieses Projekt markiert für mich zweifellos eine wichtige Facette bei der Bewältigung und Gestaltung des demografischen Wandels. Wir alle wissen, dass dieser demografische Wandel unser Land in besonderer Weise vor Herausforderungen stellt. Ich würde mich freuen, wenn es uns gelänge, weitere Projekte dieser Art anzustoßen.
Was erwarten Sie von der Telemedizin konkret?
Ich wünsche mir, dass Telemedizin alle Möglichkeiten der modernen Kommunikationstechnik und Digitalisierung nutzt, um die Lebensqualität der Menschen lange zu erhalten. Telemedizinangebote kommen dabei sicher vor allem älteren und in ihrer Mobilität eingeschränkten Menschen zugute. Sie können dabei helfen, dass Menschen im Alter und bei Pflegebedarf solange wie möglich selbstbestimmt in der eigenen Häuslichkeit leben können.
Das Thema Telemedizin ruft aber auch Skeptiker auf den Plan. Sie fürchten um die persönliche Beziehung von Patient und Arzt...
Ich weiß, deshalb sage ich auch hier ganz klar: Telemedizin kann und soll nicht den Arzt ersetzen, aber sie wird helfen, die Pflegeversorgung, insbesondere auf dem Land, erheblich zu verbessern. Ein solcher TeleMed-Punkt wie er in Halle eingerichtet wird, ist dafür ein sehr gutes Beispiel, ja, es ist wegweisend.
Sie haben diese Projekt in Halle bei der Pressekonferenz kürzlich gar als bisher einzigartig gelobt, was macht Sie da so sicher?
Es sind vor allem zwei Gründe: So ist es ist hier gelungen, ein engmaschiges Netzwerk zu knüpfen und eine gut aufgestellte Mannschaft aufs Feld zu führen. Beteiligt sind Wohnungswirtschaft, Wissenschaft, Technik, Krankenhäuser, Medizinrechtler, Finanzdienstleister, Kassenärztliche Vereinigung, Krankenkassen und Telekommunikationsunternehmen. Diese Aufzählung macht mir immer wieder Freude. Dieses Team wird nach der Machbarkeitsstudie, die in den vergangenen Wochen und Monaten erarbeitet wurde, jetzt die Ärmel hochkrempeln und in die Umsetzung gehen. Alle spielen eng und vertrauensvoll zusammen. Das Land Sachsen-Anhalt wird das Projekt mit den Ministerien für Arbeit, Soziales und Integration sowie Wirtschaft, Wissenschaft und Digitalisierung dabei unterstützen.
Sie sprachen von zwei Gründen?
Der zweite Grund ist die technische Plattform, die hier von Telekom Healthcare Solutions aufgebaut wird. Sie ermöglich es, den Kreis der Nutzer auf der Basis von technischen Standards mit relativ geringem Aufwand zu erweitern. Das ist wichtig, schließlich suchen wir Lösungen, die landesweit funktionieren. Ich wiederhole mich gerne: Die Telemedizin hat das Potenzial, bei den großen Herausforderungen wie dem demografischen Wandel oder der Zunahme chronischer und komplexer Erkrankungen zu unterstützen. Digitale Lösungen bieten auch die Chancen, den stationären und ambulanten Bereich stärker zu verzahnen und die Versorgung zu verbessern.
Sachsen-Anhalt will Vorreiter bei Telemedizin sein
Beim „Wohnen 4.0“ soll Telemedizin eine wichtige Rolle spielen. Die Telekom liefert in Halle an der Saale eine technische Plattform für alle Mitstreiter aus der Gesundheitsbranche.