Check von Covid-19-Zertifikaten: Weltgesundheitsorganisation beauftragt T-Systems
- WHO erleichtert 194 Mitgliedstaaten das Einführen digitaler Impfzertifikate
- Lösung ermöglicht Ländern Prüfung von elektronischen Nachweisen
- Gateway entspricht europäischer Datenschutzgrundverordnung
Die Weltgesundheitsorganisation WHO erleichtert ihren Mitgliedstaaten künftig das Einführen digitaler Impfzertifikate. Die WHO baut dazu ein sogenanntes Gateway auf. Es ermöglicht das Überprüfen von QR-Codes auf elektronischen Impfnachweisen über Ländergrenzen hinweg. Es soll nach COVID-19 als Standard-Verfahren für andere Impfungen wie Polio oder Gelbfieber dienen. Die WHO holt T-Systems als Industriepartner an Bord, um den Prüfdienst zu entwickeln.
Garret Mehl, Leiter für Digital Health und Innovation bei der WHO, sagte: „COVID-19 betrifft alle. Die Länder kommen daher nur gemeinsam aus der Pandemie. Fälschungssichere und digital überprüfbare Impfnachweise schaffen Vertrauen. Die WHO unterstützt die Mitgliedsstaaten daher beim Aufbau nationaler wie regionaler Vertrauens-Netzwerke und Prüftechnologie. Das Gateway-Angebot der WHO versteht sich auch als Brücke zwischen regionalen Systemen. Es kann auch als Teil künftiger Impfkampagnen und Patientenakten verwendet werden.“
Adel Al-Saleh, Mitglied im Vorstand der Deutschen Telekom und CEO von T-Systems, erklärte: „Corona hat die Welt im Griff. Digitalisierung hält sie am Laufen. Digitale Impfzertifikate wie das der EU sind hierfür der Schlüssel. Wir freuen uns, dass wir die WHO im Kampf gegen die Pandemie unterstützen können. Gesundheit ist ein strategisches Wachstumsfeld für T-Systems. Der gewonnene Auftrag unterstreicht unser Engagement in der Branche.“
Transparenz und Datenschutzgrundverordnung
Die WHO und T-Systems setzen beim Aufbau des Gateways auf Transparenz und Datenschutz. Die laufenden Arbeiten an der Software sind auf der Entwickler-Plattform Github öffentlich. Alle Programm-Codes sind für die Experten-Community dort einsehbar. Darüber hinaus entspricht das Gateway dem strengen Datenschutz der Europäischen Union, der Datenschutzgrundverordnung.
Das Gateway wird mit anderen Teilen des Systems zusammenarbeiten, die bereits von der WHO entwickelt wurden. Diese sind ebenfalls quelloffen und mit entsprechenden Urheberrechtslizenzen versehen. Ein Sicherheitsaudit mit Penetrationstests ist Teil der Entwicklung. Dieses gibt den einrichtenden Organisationen wertvolle Hinweise für den Aufbau der Lösung in Ländern und Regionen.
T-Systems Industrie-Partner in der Pandemie
Für T-Systems ist der WHO-Auftrag bekanntes Terrain. Das Unternehmen hatte bereits das EU-Gateway für Impfzertifikate (DCC, Digital Covid Certificate) entwickelt. Mehr als 60 Staaten sind daran heute angeschlossen.
Zuvor hatte T-Systems den European Federation Gateway Service (EFGS) aufgebaut. Der Dienst sorgt dafür, dass Corona-Tracing-Apps der Mitgliedstaaten grenzüberschreitend funktionieren.
Bei beiden EU-Projekten haben Telekom und SAP eng zusammengearbeitet. Die Unternehmen sind ebenfalls Industriepartner für die Corona-Warn-App der Bundesregierung. Mit inzwischen mehr als 43 Millionen Downloads gilt die deutsche App als eine der erfolgreichsten Tracing-Apps weltweit. Sie hat sich mit vielen Zusatzfunktionen etwa für Event-Check-ins oder universellem Zertifikatspeicher den Ruf des Schweizer Taschenmessers in der Pandemie erworben.
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