Medien

Factsheet "Die eEtiquette"

  • Wissenswertes über die eEtiquette.
  • 101 Leitlinien für den digitalen Lifestyle.

"Die eEtiquette" sind Empfehlungen für den Umgang mit modernen Kommunikationskanälen wie SMS, E-Mail, Telefon, Soziale Netzwerke, Videokonferenzen, Blogs, Chats etc.

Die Ausgangssituation
Den Mitarbeitern des Creation Centers der Telekom Laboratories fiel bei mehreren Projekten auf, dass von Konsumentenseite aus häufig eine Unsicherheit bzw. Diskussionsbedarf bzgl. der "Dos und Don’ts" bei der Nutzung von neuen Kommunikationsmedien besteht. Und genau das war der Ausgangspunkt für die Entstehung der "eEtiquette".

Der Entstehungsprozess
In Workshops durchleuchteten verschiedene Teilnehmergruppen bestehend aus Kindern, Usern, Design-Studenten und Benimm-Experten ihren (Kommunikations-)Alltag auf Situationen, in denen sie unsicher waren oder sich über das Verhalten anderer wunderten. Auf diese Weise identifizierten sie die "Dos and Don’ts" im kommunikativen Miteinander.


  • Forschungszeitraum:
    Juli bis Dezember 2009
  • Workshops:

    - Street Lab:
    Dieser spielerische Workshop mit Kindern und Jugendlichen fand im Rahmen des vom Design Research Lab der T-Labs initiierten Straßenlabors in Berlin-Neukölln statt. Ziel war herauszufinden, nach welchen Regeln Kinder digitale Medien nutzen. Die Kinder haben zunächst Regeln gesammelt, die ihre Eltern ihnen im Zusammenhang mit der Nutzung von neuen Technologien gegeben. Im nächsten Schritt haben sie diese bestehende Regeln spielerisch gebrochen, anschließend selber neue erstellt und kreativ illustriert.
    - Lead-User Workshop:
    Erfahrene Nutzer von digitalen Kommunikationstools und sozialen Netzwerken wurden befragt, nach welchen Vorgaben bzw. Regeln sie mit digitalen Medien umgehen. Der kreative Workshop lieferte durch Methoden der Selbstbeobachtung ("cultural probes") Einsichten in den digitalen Alltag. Zudem stellten sie ihre persönlichen zehn goldenen Regeln zum Thema ‚my digital manners’ auf. Diese wurden anschließend gemeinsam diskutiert, ergänzt und sortiert. In einem insgesamt vierstufigen Prozess (Beobachten – Fragen – Vergleichen – Zusammenstellen) wurden so ungeschriebene Regeln identifiziert.
    - Critical Design Exploration:
    Gemeinsam mit dem Royal College of Art in London wurde ermittelt, was es mit Etiquetten und Manieren im Kontext zukünftiger Technologien auf sich hat. Die Masterstudenten kamen nach Berlin, um eine kreative Straßeninteraktion zum Thema "Etiquette im öffentlichen Raum" zu inszenieren. Entsprechend des Critical Design Ansatzes entwickelten die Studierenden diverse kritische Designstandpunkte zur Interaktion mit neuen Medien. Zudem fanden mehrere Diskussionen mit interdisziplinär ausgewählten Experten statt. Die kritische und konzeptionelle Auseinandersetzung hat zu wertvollen neuen Erkenntnissen und Visionen geführt und somit die Ergebnisse der anderen ethnographisch orientierten Workshops sinnvoll ergänzt.

Im Nachgang wurden die Ergebnisse der diversen Aktivitäten und Kontexte zusammengetragen, gefiltert und ausgewertet. Der Feinschliff erfolgte im engen Austausch mit Nutzern durch das multikulturelle Kernteam im Creation Center. So sind allmählich die 101 Leitlinien der eEtiquette entstanden.

  • Anzahl der Projektteilnehmer:
    11 Mitglieder des Creation Centers
    10 Kinder & Jugendliche
    18 Masterstudenten des RCA
    6 Fachexperten aus der Branche
    39 Digital Natives

Die Beteiligten (siehe auch Hintergrundtext "Die Macher")

  • Das Creation Center ist Teil der Telekom Laboratories – der zentralen Forschungs- und Entwicklungseinheit des Konzerns – und steht mit seinen fünf Mitarbeitern unter der Leitung von Raimund Schmolze. Das Creation Center war der Initiator und Entwickler der eEtiquette. Projektleiterin für die‚ 101 Leitlinien für die digitale Welt’ war Julia Leihener.
  • Das Design Research Lab der Telekom Laboratories wird seit 2005 geleitet von Prof. Dr. Gesche Joost. Für das Projekt der eEtiquette unterstützte Gesche Joost die methodische Basis, mit Hilfe derer die bisher ungeschriebenen Gesetze zur digitalen Kommunikation identifiziert und formuliert werden konnten.
  • Das Royal College of Art (RCA) in London ist eine der einflussreichsten Schulen für Kunst und Design. In die Entwicklung der eEtiquette waren 18 Masterstudenten des Design Interaction Departments RCA unter der Leitung von Prof. Anthony Dunne eingebunden.

Der wissenschaftliche Ansatz

  • Einer der wissenschaftlichen Ansätze war der des Design Researchs, bei dem die Arbeit mit sogenannten "Cultural Probes" (Methoden der Selbstbeobachtung) als Inspirationsgrundlage diente.
  • Das gesamte Projekt wurde außerdem nach dem Prinzip des iterativen Design Thinking – Recherche, Analyse/Synthese, Ideenfindung, Konzeption, Testing - durchgeführt.
  • Des Weiteren wurde vom Royal College of Art das sogenannte Critical Design praktiziert, welches Methoden und Werkzeuge des Designs nutzt, um gesellschaftliche Phänomene kritisch zu reflektieren und zur Diskussion zu stellen.

Die Veröffentlichungen (ab 13. Juli)

  • Die ‚101 Leitlinien für die digitale Welt’ können auf der Webseite www.eEtiquette.de nachgelesen werden
  • Sie sind dort auch als Buch erhältlich
  • Mitdiskutieren und kommentieren kann man das Projekt außerdem auf Facebook (facebook.com/eEtiquette) und bei Twitter (twitter.com/101eE)

Der Knigge-Aspekt
Die eEtiquette versteht sich nicht als der neue eKnigge mit strengen Benimmregeln. Ziel der digitalen Etiquette ist es vielmehr, ein Bewusstsein für den Umgang mit neuen Kommunikationsmedien zu schaffen und den Nutzern Empfehlungen zu geben. Auch Knigge hatte der Gesellschaft zu Anfang des 19. Jahrhunderts mit seinem Werk "Über den Umgang mit Menschen" schließlich eine Art Orientierung gegeben. Die Webseite www.eEtiquette.de ermöglicht den Dialog und lädt zur Diskussion über dieses Thema und die Empfehlungen ein.

Die Rolle der Telekom
Die Telekom, als einer der größten Anbieter im Telekommunikationsbereich, bietet ihren Kunden nicht nur neueste Kommunikationstechniken, die das alltägliche Leben beeinflussen. Sie ist sich auch der damit einhergehenden sozialen und gesellschaftlichen Auswirkungen bewusst und nimmt diese war.

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