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Klaus vom Hofe

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Grüner Mobilfunk: Studentinnen geben Empfehlungen

20 Studentinnen haben fünf Monate an einem Konzept für nachhaltige und effiziente Mobilfunkstandorte getüftelt. Jetzt haben sie der Telekom ihre Empfehlungen gegeben. Alle sind Stipendiatinnen des Programmes „Femtec“. Dieses fördert zusammen mit Unternehmen wie der Telekom weiblichen Nachwuchs aus Mathematik, Informationstechnologie, Naturwissenschaft und Technik (MINT). Laura Kuper war dabei. Im Interview berichtet die Energietechnik-Studentin, was sie erlebt hat und was ihr wichtig ist. Unsere Fotoshow zeigt die Highlights der Abschlusspräsentation.    

Du warst mit anderen Studentinnen direkt vor Ort an Mobilfunkstationen der Telekom-Tochter T-Mobile Polska in Polen. Wie war das für dich?

Laura: Das hat mich sehr beeindruckt. Die Fachleute in Warschau haben uns alle Türen geöffnet. Sie nahmen uns mit zu Mobilfunkstationen, zwei Stunden südlich von der Hauptstadt. Dort konnten wir uns ein gutes Bild machen. Sie zeigten uns, wie die Stationen schon mit Solaranlagen ausgestattet sind und welche Möglichkeiten es gibt: Photovoltaik an der Antenne, auf dem Dach der Basisstation, am Boden … Und wie so eine Station überhaupt funktioniert. Es hat mich sehr angesprochen, wie enthusiastisch und begeistert die Techniker ihren Job machen und dabei sehr humorvoll. Wir haben viel gelacht. Und natürlich haben wir viel mitgenommen für unsere weitere Arbeit an dem Thema. 

Ihr habt euch aufgeteilt. Ein Team untersuchte passende Batterien oder Akkus für die in Europa unter verschiedenen Bedingungen arbeitenden Mobilfunkstationen der Telekom. Du gehörtest zu der Gruppe, die einige Standorte besucht hat, um mit dem Wissen an der nachhaltigen Energieversorgung zu arbeiten. Wie ging es für euch weiter? 

Laura: Wir haben ein Konzept entwickelt für ein „Baukastensystem“. Also anwendbar für Antennen in windigen und sonnigen Bergen Griechenlands genau wie im Flachland in Polen. Für alle war von Beginn an klar, dass dabei Künstliche Intelligenz eine Rolle spielt, also ein smartes System, das zwischen Komponenten jeder Station vermittelt und Entscheidungen trifft: Wann kommt der Strom direkt aus der Photovoltaik, wann aus dem Netz, wann aus der Batterie. Dazu betrachteten wir die "Konsumenten", also die Antenne und die Kühlung, genau wie die Versorgung: Wann ist zuviel Strom da und wann zu wenig …  

Da spielen sicherlich jede Menge Daten eine Rolle, etwa wieviel Energie erwartungsgemäß produziert und verbraucht wird. 

Laura: Genau. Das reicht von Wetterdaten bis hin zur Prognose, wieviele Menschen in der Mobilfunkzelle aktiv sind. Und dann muss das verknüpfte System die richtigen Entscheidungen fällen können. Da haben wir zunächst geschaut, was es in der Forschung und Praxis schon gibt und was wir alles in unser Konzept einbinden können. Es war hilfreich, dass in unseren Team Persönlichkeiten aus Maschinenbau, Informatik, Data Science und Energietechnik zusammenkamen.

Laura Kuper, Kalyani Mahakalkar und Zahroh Khumayr.

Vor Ort in Polen: Laura Kuper, Kalyani Mahakalkar und Zahroh Khumayr.

Ihr habt das alles neben eurem Studium gemacht … 

Laura: ... was nicht so leicht war. Gerade anfangs. Wir mussten uns erst zusammenfinden. Es war sehr arbeitsintensiv. Für mich drehte sich viel darum, wie ich das Projekt balanciere. Ich musste lernen, mir Grenzen zu setzen, etwa bei der Rollenverteilung. Aber ich habe in den Monaten dazugelernt, wie ich mich selbst koordiniere, gemeinsam mit den anderen Strukturen aufzubauen, wie wir die ersten Schritte als Team gehen. Und dann setzte plötzlich ein „Flow“ ein. Alles hat gepasst, und wir haben uns sehr gut ergänzt. Das war eine tolle Erfahrung, so, wie auch das ganze Programm. Ich habe viele Menschen kennengelernt, dazu noch dieser spannende Auslandseinsatz. Und ich habe erneut erkannt: Nur wenn die Zusammenarbeit klappt, macht mir die Arbeit Spaß. 

Du studierst Energietechnik als eine Disziplin des Maschinenbaus in Aachen. Da liegt Dir das Thema „nachhaltige Mobilfunkstationen“ sicher nahe. Was hat dein Interesse an der Technik geweckt?  

Laura: (lacht) Von Anfang an? 

Ja, bitte. 

Laura: Ich habe zum Beispiel immer gern Mathe gemacht. Es fing auch schon an mit Spielzeug, etwa einem Baukasten für ein Kettenkarussell mit Motor. Meine Eltern haben mich durch ihre eigenen Hintergründe im technisch-mathematische-naturwissenschaftlichen Bereich unterstützt, aber nie in eine Richtung gedrängt. Hätte ich etwas Nichttechnisches machen wollen, wäre das auch in Ordnung gewesen. Später merkte ich, dass ich den Dingen auf den Grund gehen möchte. Dabei interessierten mich schon immer thermodynamische Prozesse, also zum Beispiel, warum Bläschen aufsteigen, wenn Wasser siedet. Im Maschinenbau geht es auch darum, wie Wärme in Strom umgewandelt wird, etwa durch Turbinen. Das Themenangebot im Bereich der erneuerbaren Energien reicht von Windenergie über Solarthermie bis zu Geothermie. Mich interessiert, wie ich Technologien zusammenbringe, etwa um Energie auszutauschen. In meiner Masterarbeit beschäftige ich mich mit Energiesystemen in der Lebensmittelindustrie. Konkret: Wie sich mit Wärme, die bei der Kühlung entsteht, heizen lässt.   

Was motiviert dich besonders? 

Laura: Die Möglichkeit, etwas im Sinne der Nachhaltigkeit zu verändern. Dabei bedeutet Nachhaltigkeit für mich aber noch mehr: ein nachhaltiges menschliches Miteinander, nachhaltige Kontakte, aus denen ich etwas mitnehmen kann, ein respektvoller Umgang und guter fachlicher Austausch. Und das führt mich wieder zu diesem Punkt: Aus der guten Zusammenarbeit mit anderen ziehe ich die meiste Energie.

Magenta Windturbine

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Sarah Malakrah

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Wie in der Zukunft smarte, energieautonome Mobilfunkstandorte aussehen könnten: 28 MINT-Stipendiatinnen entwickelten in nur fünf Monaten eine patentreife Lösung. 

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