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René Bresgen

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Hatespeech gegenüber Spitzensportlern

Spitzensportler sind extremen Formen von Hatespeech ausgesetzt. Die Telekom macht in einem emotionaler Video-Spot darauf aufmerksam und ruft dazu auf, nicht wegzusehen.

Auf dem Fußballfeld sind die Smartphones der Profispieler Thomas Müller, Leroy Sané und Leon Goretzka ausgeschaltet. Die Timelines ihrer Social Media Profile und die des Vereins sind nach den Spielen jedoch häufig mit Hasskommentaren gefüllt. Im Spot tragen die drei Profispieler einige solcher Posts vor. Die hasserfüllten Nachrichten und die Betroffenheit der Profis hinterlassen ein Gefühl der Fassungslosigkeit und Ohnmacht. Kein Mensch – egal, wie sehr er es gewohnt ist, in der Öffentlichkeit zu stehen – sollte derartige Respektlosigkeiten ertragen müssen. Die Initiative will Mut machen, gegen Hass im Netz aktiv zu werden.

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Hassnachrichten und Online-Beleidigungen gehören für viele Spitzensportler*innen zum Alltag. Das betrifft längst nicht nur Weltstars wie Müller und Co. Auch der Deutsche Tennismeister 2020 Benjamin Hassan muss sich wegen seiner libanesischen Wurzeln mit rassistisch motivierten Hasskommentaren auseinandersetzen. Der Profifußballerin Lena Triendl wird im Internet geraten, sie solle doch besser nackt spielen. Solche Aussagen sind keine Seltenheit, wie eine Umfrage des SWR unter weiblichen Profisportlerinnen zeigt: 39 Prozent der Befragten erleben demnach Sexismus in den sozialen Netzwerken, 19 Prozent Anfeindungen und Beschimpfungen.

Dr. Daniel Nölleke von der Sporthochschule Köln beschäftigt sich auf wissenschaftlicher Basis mit Hate Speech im Sport: „Profisportler*innen geraten durch Anfeindungen im Netz oft in einen Konflikt. Einerseits sind Hasskommentare eine große psychische Belastung. Besonders dann, wenn sich der Hass nicht auf die sportliche Leistung bezieht, sondern sexistische oder rassistische Dimensionen annimmt. Andererseits benötigen vor allem aufstrebende Sportler*innen die Öffentlichkeit für ihre Karriere. Für sie ist es praktisch unmöglich, sich dem zu entziehen.”

Läufer in Startposition

Auch im Spitzensport ist es wichtig, gegen Hate Speech aktiv zu werden. © Bildnachweis: Deutsche Telekom/GettyImages/PeopleImages

Wir überlassen den Hatern nicht das Feld

Wenn Menschen im Netz unter der Last des Hasses verstummen und sich aus dem Netz zurückziehen, nennt man das „Silencing”. Ihre Stimme im Netz geht verloren. Einer Studie der Universität Leipzig zufolge haben rund ein Viertel der Befragten Beleidigungen, Drohungen oder Hassreden im Netz erlebt, Tendenz steigend. Am häufigsten mit Hass konfrontiert werden jüngere Menschen.

Die Telekom ruft gemeinsam mit dem FC Bayern auf, dass Feld nicht den Hatern zu überlassen und sich aktiv zu wehren. Das Netz soll für alle ein Raum voller vielfältiger Möglichkeiten sein, indem wir respektvoll miteinander umgehen. Wer das nicht akzeptiert und sich nicht belehren lässt, muss mit juristischen Folgen rechnen, denn Hate Speech und Drohnachrichten sind strafbar. Unterstützung finden Betroffene zum Beispiel bei den Telekom-Partnern hatefree oder HateAid. Wer Zeug*in von Hate Speech wird, kann sich an die Meldestelle Respect wenden. Im Special „Gegen Hass im Netz“ findet ihr zudem zehn Tipps für digitale Zivilcourage.

Wie wichtig es ist, auch im Spitzensport gegen Hate Speech aktiv zu werden, weiß Dr. Nölleke: „Die Fans müssen sensibilisiert werden, was Hass im Netz für die Sportler*innen bedeutet. In der anonymen Masse vergessen viele, welche Kraft ihre Worte haben. Das gilt auch für Zeug*innen von Hasskommentaren. Gegenrede ist eine wichtige Interventionsmöglichkeit. Hater rudern oft zurück, wenn sie Kontra von anderen Fans bekommen.” 

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Gegen Hass im Netz

Die Telekom kämpft für ein Netz ohne Hass, in dem alle respektvoll miteinander umgehen.

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