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hatefree: Juristische Unterstützung bei digitaler Gewalt

Beleidigungen, Drohungen oder sexuelle Belästigung sind im Internet an der Tagesordnung. hatefree bietet Opfern digitaler Gewalt juristische Hilfe – ohne viel Aufwand und ohne Kostenrisiko. Wie das funktioniert, erklärt die Co-Gründerin der Rechtshilfe Dr. Sara Siakala. 

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hatefree bietet Opfern digitaler Gewalt juristische Hilfe. © hatefree

Hass im Internet ist für die Opfer psychisch oft sehr belastend. Die Gefahren von digitaler Gewalt gehen aber über das individuelle Leid weit hinaus. Wie Studien belegen, hat Hass im Netz bereits ein demokratie-gefährdendes Ausmaß angenommen. Um dieser Entwicklung entgegenzuwirken, gründeten die Menschenrechtsexpertin Dr. Sara Siakala und der auf ziviles Äußerungsrecht spezialisierte Rechtsanwalt Markus Hampel hatefree. Das gemeinnützige Unternehmen bietet Betroffenen von digitaler Gewalt spezialisierte juristische Hilfe – ohne viel Aufwand und Kostenrisiko. 

„Wir wollen mit hatefree einen Beitrag dazu leisten, dass Betroffene besser geschützt und Täter mit rechtsstaatlichen Mitteln zur Verantwortung gezogen werden. Unser Team besteht aus Rechtsanwälten, Menschenrechtsexperten und Wirtschaftswissenschaftlern. Mit ihrer Hilfe bewirken wir, dass Täter den Hass unterlassen, Kommentare löschen und bei einer schwerwiegenden Rechtsverletzung den Opfern eine Geldentschädigung zahlen”, erklärt Dr. Sara Siakala. 

Ich bin Opfer digitaler Gewalt – was kann ich tun?

Das Angebot richtet sich an private Opfer von Beleidigung, Bedrohung, übler Nachrede, Verletzung des Rechts am eigenen Bild und Verletzung des Intimbereichs durch Bildaufnahmen (Übersicht möglicher Rechtsverletzungen). Über ein Meldeformular können Betroffene im ersten Schritt Details zum Vorfall eingeben. Um später rechtlich gegen jemanden vorgehen zu können, ist es wichtig, unmittelbar rechtssichere Nachweise zu sichern. Das bedeutet: Hasskommentare oder Nachrichten sollten als Screenshot gespeichert werden. Auf der hatefree-Website ist zusammengefasst, worauf dabei zu achten ist. 

Nach Abschluss einer dreistufigen juristischen Prüfung nimmt das hatefree-Team Kontakt zu der betroffenen Person auf, erklärt Dr. Sara Siakala. „Welcher Ansatz im jeweils spezifischen Fall am sinnvollsten ist, entscheiden wir dann in Absprache mit der betroffenen Person. Wir prüfen außerdem proaktiv, ob jemand eine psychosoziale Begleitung wünscht. Bei Bedarf vermitteln wir entsprechende Kontakte.”

Juristischer Support ist auch psychologischer Support

hatefree-Gründerin Dr. Sara Siakala leistet Aufklärungsarbeit.

hatefree-Gründerin Dr. Sara Siakala leistet Aufklärungsarbeit. © hatefree/ Alexander Scharf

Bei hatefree arbeiten Rechtsanwält*innen, Menschenrechtsexpert*innen und Wirtschaftswissenschaftler*innen eng zusammen. Keine andere gemeinnützige Beratungsstelle in Deutschland ist befugt, Rechtsprüfung, Rechtsberatung und Rechtsdurchsetzung anzubieten. Durch ihre besondere Team-Expertise konnten Dr. Sara Siakala und ihre Kolleginnen und Kollegen bereits zahlreiche Unterlassungsansprüche, Löschungen und Geldentschädigungen durchsetzen. Ein solcher Erfolg ist für die Opfer digitaler Gewalt auch aus psychologischer Sicht wichtig.

“Ein juristischer Erfolg bei digitaler Gewalt führt dazu, dass betroffene Personen emotional stabilisiert werden. Außerdem bin ich überzeugt, dass Menschen, die (zivil-)rechtliche Verteidigungsmöglichkeiten kennen, sich digitaler Gewalt nicht schutzlos ausgeliefert fühlen. Das stärkt das Vertrauen in unseren Rechtsstaat und die Demokratie”, sagt Dr. Sara Siakala.

Wie finanziert sich hatefree?

Aktuell finanziert sich das gemeinnützige Hilfsangebot ausschließlich über Spenden, Förderungen von Stiftungen und Teilbeträgen erfolgreich durchgesetzter Geldentschädigungen. Damit das Team seiner Arbeit auch zukünftig nachgehen kann, wäre aus Sicht der hatefree-Gründerin eine staatliche Unterstützung sinnvoll. „Umso mehr freut es uns, seit diesem Jahr Partnerorganisation von der ‘Gegen Hass im Netz’-Initiative der Deutschen Telekom zu sein. Dadurch wird unser Engagement noch bekannter.” Angesichts ihres Erfolgs und der weiterhin steigenden Zahl von Hass-Kommentaren im Netz, freut sich das Team über jede Hilfe.


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