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Thorben Stange

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Highspeed über den Wolken: auf dem Weg zum European Aviation Network

Wie kommt echtes Highspeed-Internet in die Flugzeuge über Europa? Mit der Hilfe von 300 Antennenstandorten und einem Satelliten. Das European Aviation Network (EAN) verbindet erstmals Satellitenkommunikation mit einem komplementären Bodennetz und sorgt so für echtes Highspeed-Internet über den Wolken. Spektakuläre Lagen, technische Herausforderungen, lustige Geschichten – wir sammeln die spannendsten Erlebnisse des Aufbaus der 300 Antennenstandorte.

Die Menschen hinter EAN

180321-Die European Aviation Network Story

21.3.2018 Nach all unseren Antennengeschichten und unserem Showcase auf dem Mobile World Congress in Barcelona möchte ich Euch eine letzte Geschichte vorstellen: „Die Menschen hinter den Antennen" :-). Der Aufbau der LTE-Komponente des European Aviation Network (EAN) hätte ohne die Kooperation und Unterstützung des Projektteams bei der Deutschen Funkturm GmbH (DFMG) nicht gelingen können.

Die DFMG hat die Installation der rund 300 LTE-Stationen in allen 28 Mitgliedstaaten der Europäischen Union sowie in der Schweiz und in Norwegen durchgeführt. Um das zu erreichen, musste das Team viele Hindernisse und Herausforderungen überwinden, wie Ihr in diesem Blog gesehen habt. Sie mussten Antennenstandorte finden, die frei von Hindernissen wie Gebäuden, Bergen usw. sind, sogenannte “free horizon spaces”. Außerdem musste das Team sicherstellen, dass die Installation jeder Anlage pünktlich und innerhalb des Budgets durchgeführt wurde und darüber hinaus auch noch zahlreiche Bedingungen von multinationalen Verträgen erfüllen. Am wichtigsten für den Erfolg des Projekts war jedoch die grenzüberschreitende Zusammenarbeit und Kommunikation. Die DFMG hat viele persönliche Kontakte hergestellt und gepflegt und darüber sichergestellt, dass der gesamte Prozess erfolgreich durchlaufen werden konnte.

Ein Projekt dieser Größenordnung, das sich über 30 Länder erstreckt, ist ein wirklich europäisches Projekt: EAN – gemacht von Europäern für Europäer.

Schnelles Internet im Flugzeug

Schnelles-Internet-Flugzeug


21.12.2017 Während LTE mit bis zu 500 km/h am Boden unterstützt werden kann, stellt sich für das EAN-Projekt eine wichtige Frage: Wie funktioniert das bei Geschwindigkeiten von bis zu 1200 km/h in der Luft? Was ist der Unterschied zwischen einer LTE-Komponente unseres europäischen Luftfahrtnetzes und dem normalem LTE? Um all diese Fragen zu beantworten, habe ich mir eine EAN-LTE-Antenne genauer angeschaut. Außerdem bekam ich spannende Einblicke in das Labor unseres Technologiepartners NOKIA in Stuttgart und konnte den Experten persönlich fragen. 

Also, für diejenigen unter Euch, die Dinge wie "Doppler-Effekt" aus dem Physikunterricht nie so richtig verstanden haben, oder sich nicht vorstellen können wie das mit EAN zusammenhängt: Schaut Euch das Video an und es wird Euch (endlich) einiges klar! :-)

 

Antenne mit Aussicht

Antenne-mit-Aussicht


24.11.2017 Säntis in der Schweiz ist der höchste der rund 300 Antennenstandorte, die das ergänzende EAN-Bodennetz bilden. Zusammen mit der Masthöhe von 123 Metern erreicht die Spitze der Antenne beeindruckende 2610 Meter über dem Meeresspiegel. Der Blick vom Gipfel und vor allem die für unseren Service so wichtige Konnektivität ist phänomenal! In Zusammenarbeit mit swisscom Broadcast wurden sämtliche für die Antenne benötigten Komponenten per Seilbahn hochgebracht und in dieser buchstäblich atemberaubenden Höhe an verschiedenen Positionen des Gebäudes und des Masts montiert. Die neue Antenne sorgt nun für eine effektive EAN-Abdeckung in einem Radius von 75 Kilometern. Somit ist nun auch an dieser Stelle der Himmel über Europa für echten Highspeed gewappnet!

Reif für die Insel

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10.11.2017 Für den Ausbau des europaweiten EAN-LTE-Netzes geht es für unsere Kollegen auf hohe See. Mehr als die Hälfte aller griechischen Antennenstandorte befindet sich nämlich auf den Inseln der Ägäis, die nur per Boot erreichbar sind. LKW, SUV, große Schiffe, kleine Boote – die Antennen nehmen einen langen Weg auf sich, um Schluss endlich Highspeed-Internet in die Flugzeuge über Europa zu bringen. Dies zeigt einmal mehr: Der Rollout des EAN-Bodennetzes der Telekom ist alles andere als alltäglich und erfordert viele helfende Hände und echtes Teamwork. Zum Beispiel mit den Kollegen unserer Tochtergesellschaft OTE und unseres Partners Nokia, die jede Herausforderung, die sich ihnen in den Weg stellte, mit Bravour meisterten und mittlerweile alle 21 griechischen Antennenstandorte fertig gestellt haben – und das alles zwei Wochen schneller als geplant!

EAN in Babypause

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Ein Storchenpaar hat sich das dortige Gitterwerk des Sendemastes auserkoren. Bis der Storchennachwuchs geschlüpft ist, wurden die Arbeiten pausiert. Family first!

06.10.2017 Der Rollout des EAN-Bodennetzes der Deutschen Telekom in Spanien kommt gut voran. Die meisten der 32 Antennenstandorte sind bereits fertiggestellt. Doch ein Antennenmast in Casas de Don Petro in der spanischen Provinz Extremadura hatte kurzfristig eine Babypause einlegen müssen. Ein Storchenpaar hat sich das dortige Gitterwerk des Sendemastes auserkoren, um nicht nur einen wunderbaren Blick Richtung portugiesische Grenze zu haben, sondern um seinen Nachwuchs auszubrüten. Eine besondere Überraschung, nicht nur für die Kleinen, sondern auch für die Sendemastaufsteller. Bis der Storchennachwuchs geschlüpft ist, wurden die Arbeiten pausiert. Family first!

Vom Hubschrauber ins Flugzeug …

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15.9.2017 Für den Aufbau der Antennen des European Aviation Networks ist vor allem eins wichtig: eine rundum freie Sicht, damit das Funksignal auf dem Weg zu den Flugzeugen 12.000 Meter über Europa nicht gestört werden kann. Deshalb bieten sich für die Antennenstandorte hohe Gebäude und Türme die möglichst frei stehen an – oder eben wie im Video zu sehen die Berggipfel der Alpen.

Wer schon mal in den Alpen Skifahren war, weiß wie schwierig der Aufstieg gen Gipfel sein kann. Wie also findet das Equipment für die EAN Antennen seinen Weg auf die Spitze? Je extremer der Standort liegt, desto schwieriger und anspruchsvoller ist die Anlieferung des Materials. Eine der extremsten Situationen ergab sich hierbei in der Schweiz am Monte Generoso. Der einzige Zufahrtsweg auf den Berg führt über einen nicht gepflasterten schmalen Felsgrad und ist definitiv zu gefährlich, zu kompliziert und zeitlich zu aufwendig für den Materialtransport. Die einfachste und effizienteste Lösung: das Material wird für den Aufbau der EAN-LTE Antenne per Helikopter zum Standort geflogen. Kurzfristigen Wetter Umschwüngen und einem verschobenen Start zum Trotz – der Monte Generoso funkt ab jetzt auch für das EAN.

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Die Antenne des EAN-Bodennetzes in Sogndal, Norwegen, arbeitet unter härtesten Bedingungen.

Extreme Bedingungen

25.8.2017 Zwei europäische Regionen verlangten dem EAN-Team eine besonders sorgfältige Vorausplanung ab, da dort jeweils nur in einem sehr kurzen Zeitfenster im Jahr überhaupt Installationsarbeiten möglich sind: die Alpen und der hohe Norden Europas. In Norwegen zum Beispiel befindet sich ein EAN-Standort in der Nähe der Stadt Sogndal auf über 1400 Metern Höhe, wo der Schneefall bis in den Mai oder Juni anhalten kann. Hier muss das Equipment zum Teil mit Schneeraupen zur Anlage gefahren werden. Der Winter in Finnland oder Nordschweden ist ähnlich kalt und schneereich, durch das anspruchsvollere geographische Profil, geprägt durch viele Berge, kommt in Norwegen jedoch ein weiterer Faktor hinzu: Eiskalter Wind! Das Team hat deshalb wohlüberlegt alle Arbeiten an diesem Standort auf die Sommermonate gelegt – Schnee gab es trotzdem inklusive J. Übrigens macht das Bild einen interessanten Fakt deutlich: Die Outdoortechnik des EAN-Bodennetzes trotz auch den härtesten Witterungsbedingungen. Selbst extreme Temperaturen von -40 °C bis +55 °C sind in der Regel für die Technik kein Problem.

Highspeed-über-den-Wolken

In ganz Europa stehen die LTE-Antennen des European Aviation Network.

300 LTE-Antennen in ganz Europa

16.8.2017: Zum Einstieg erstmal eine trockene Karte – aber sie zeigt eindrucksvoll, wie die 300 LTE- Antennen des  European Aviation Networks über ganz Europa verteilt sind. Über 3.000 km liegen jeweils zwischen der östlichsten Antenne in Bukarest in Rumänien und der westlichsten in Rio Maior in Portugal, und zwischen der nördlichsten Antenne in Duved (Schweden) und der südlichsten in Iraklio in Griechenland.

Schweden? Portugal? Hier betreibt die Deutsche Telekom doch gar keine Mobilfunknetze? Um dieses völlig neue Telekommunikationsnetz speziell für Flugzeuge zu realisieren, haben Telekom und Inmarsat mit vielen weiteren Partnern europaweit zusammengearbeitet. Aber wozu wird ein zusätzliches Netz auf dem Boden benötigt, wenn in Flugzeugen doch heute schon via Satellit gesurft werden kann?

Der europäische Luftraum ist einer der dichtesten der Welt, das heißt viele Passagiere befinden sich auf einem sehr begrenzten Raum. Wenn alle Passagiere gleichzeitig über Satellitenverbindungen Videos streamen oder Emails schicken wollen, wird die Bandbreite, die pro Nutzer zur Verfügung steht, immer kleiner. Die Kapazität pro Satellit ist begrenzt und neue Satelliten in den Weltraum zu bringen aufwendig und teuer. Die Nachfrage nach Datenvolumen steigt aber nicht nur auf dem Boden, sondern auch in der Luft. Bedeutet: „Netzausbau“ für zusätzliche Kapazitäten muss auch für den europäischen Luftraum betrieben werden. Und hier kommt die Bodenkomponente des neuen European Aviation Networks ins Spiel. Die bekannte LTE-Technik wird für die speziellen Bedürfnisse im Luftverkehr angepasst und eigens dafür entwickelte Antennen aufgebaut. EAN kombiniert also das Beste aus zwei Welten: gemeinsam liefern die bereits vorhandene Satellitentechnik und das speziell „frisierte“ LTE-Netz nie da gewesene Bandbreiten über den Wolken.

Ein zusätzlicher Vorteil des neuen, komplementären Bodennetzes: wenn die Nachfrage nach Datenverkehr in einem bestimmten Luftraum steigt, kann mit überschaubarem Aufwand im EAN-LTE Netz nachgesteuert werden. Entweder werden Antennen anders ausgerichtet und somit der Luftraum optimaler ausgestrahlt, oder zusätzliche Antennen aufgebaut.

Wie das mit neuer Technik so ist, der Aufbau hat manchmal so seine Tücken und Herausforderungen. Von eben diesen werden wir in diesem Artikel in den nächsten Wochen berichten, seid gespannt.

 

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