Archiv

Archiv

Konzern

Mit Virtual Reality gegen Alltagsrassismus

Virtual Reality und die dazugehörigen Brillen sind „nur“ Gaming-Zubehör? Weit gefehlt! Die Anwendungsbereiche sind vielfältig. Auch beim Einsatz gegen Rassismus kann Virtual Reality unterstützen.

210915-virtual-reality

Mit Virtual Reality gegen Alltagsrassismus

In neue Welten eintauchen und alles um sich herum ausblenden - Virtual Reality, kurz VR, macht es möglich. Bei dieser Technik wird eine am Computer geschaffene Wirklichkeit kreiert. Den meisten von uns ist VR durch die dazugehörigen Brillen ein Begriff, die in den letzten Jahren immer mehr an Bekanntheit gewinnen.

Die Anwendungsfelder von VR sind vielfältig und gehen weit über die Welt der Online-Spiele hinaus. So wird VR heute beispielsweise in der Architektur, der Medizin, der Kunst oder der Bildung eingesetzt. Auch bei gesellschaftlichen Themen wie Rassismus oder der Vermittlung demokratischer Werte kommt VR zum Einsatz.

Die große Stärke dieser Technologie liegt in der so genannten Immersion, also dem vollständigen Eintauchen in eine virtuelle Welt. Hierdurch kann ein Perspektivwechsel möglich werden, der auch Alltagsphänomene erlebbar macht. Und auch viele Experten sind sich einig: VR hat großes Potenzial, um Verständnis und Empathie zu fördern. Die Gesellschaft für Informatik hat dies in einer aktuellen Studie bestätigt.

Mehr Empathie durch Perspektivwechsel 

Im Folgenden stellen wir beispielhaft zwei Projekte vor, die sich die Empathie fördernden Eigenschaften von VR zu Nutze machen, um gezielt gegen Alltagsrassismus vorzugehen.

VielRespektZentrum und die Antirassismus-Brille

Mit dem Projekt „VRZ360 - Die Antirassismus-Brille“ bietet das VielRespektZentrum in Essen - ein Kooperationspartner der Deutschen Telekom im Kampf gegen Hass im Netz – an, mit Hilfe der VR-Technologie rassistische Situationen selbst zu erleben. Mittels einer VR-Brille werden Alltagssituationen simuliert, die voll von strukturellem Rassismus und rassistischen Äußerungen sind. Teilnehmende erleben in der Ich-Perspektive, wie es sich anfühlt diskriminiert und ausgegrenzt zu werden. Das Ziel: Durch emotionales Erleben Alltagsrassismus frühzeitig erkennen und schneller eingreifen zu können. 

Das Projekt AugenBLICK mal!

Ein weiteres Beispiel ist das Projekt „AugenBLICK mal!“, das sich für Diversity und Anti-Diskriminierung einsetzt. Im Workshop-Format erfahren die Teilnehmenden mithilfe der VR-Technologie, wie es ist, die Rolle einer anderen Person anzunehmen und rassistische Situationen im Alltag zu erleben. Im Anschluss bleiben die Teilnehmenden im virtuellen Raum und besprechen mit dafür geschulten Moderator*innen die erlebten Szenen. So entsteht ein besseres Verständnis für Diskriminierung, Alltagsrassismus und unbewusste Vorurteile – auch die eigenen Denkmuster werden hinterfragt. 

Mit VR zu mehr Zivilcourage anregen

Kein Mensch ist frei von Vorurteilen. Sie beeinflussen uns in unserer Wahrnehmung, Bewertung und unserem Handeln. Gerade im Alltag passiert das häufig unbewusst. Dabei können sie bei bestimmten Gruppen viel Leid auslösen, weil Bewertungen aufgrund von Vorurteilen oft eng mit Diskriminierung und Ausgrenzung verknüpft sind. Die gute Nachricht: Vorurteilen kann man entgegenwirken, zum Beispiel indem man die Perspektive wechselt. Genau hierin liegt ein große Potenzial von VR. Durch das persönliche Einfühlen in andere Menschen und andere Lebenssituationen hilft sie, Vorurteile und Ängste aufzulösen. Das schafft Empathie und sensibilisiert dazu selbst aktiv zu werden und mehr Zivilcourage zu zeigen - in der analogen Welt und im Netz.

Digital Crime, Folge 3 – Hass im Gaming

Hass im Gaming – Wenn der Spaß aufhört

Hass findet seinen Weg auch in die Welt der Online-Spiele. Auch im eSports kommt es zu Ausgrenzung und Diskriminierung. Zu spüren bekommen das vor allem Minderheiten. 

FAQ