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Dirk Becker

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Plötzlich digital: Schule in der Corona-Krise

Seit dem 16. März ist alles anders. Rund 8,3 Millionen Schüler in Deutschland haben aufgrund der Corona-Krise keinen oder nur sehr reduzierten Präsenzunterricht. Wie bleiben die Lehrer mit den Schülern in Kontakt? Wie wird der Lernstoff vermittelt? Wie helfen digitale Plattformen? Und wie die Angebote der Telekom? Das Beispiel der Grundschule „Am Sonnenberg“ in Unkel zeigt, dass der Weg zum digitalen Unterricht noch ein langer ist.  

Eine Schülerin und ein Schüler in einer WebEx-Konferenz mit Lehrerin Friederike M.

Eine Schülerin und ein Schüler in einer WebEx-Konferenz mit Lehrerin Friederike M.

Friederike M. unterrichtet eine dritte Klasse in der Grundschule „Am Sonnenberg“. Diese liegt in der kleinen rheinland-pfälzischen Stadt Unkel. Mit rund elf Klassen und 200 Schülern und Schülerinnen zählt die Schule eher zu den kleineren in Deutschland. Die 31Jahre alte Lehrerin vermisst den gewohnten Kontakt zu ihren Schülern. „Das kam für uns sehr plötzlich“, schildert sie ihre Gefühlslage, wenn sie an den 16. März zurückdenkt. An dem Tag wurde der Präsenzunterricht aufgrund der Corona-Krise bundesweit ausgesetzt. Seit einigen Wochen läuft dieser wieder. Allerdings in den meisten Grund-, Haupt-, Real-, und Gesamtschulen nur an einzelnen Tagen. Rund 8,3 Millionen Schüler sind davon betroffen. Und natürlich auch deren Eltern, die sich seitdem im Homeschooling probieren.

Telekom-Mitarbeiter hilft

In der Grundschule „Am Sonnenberg“ suchte man schnell nach Möglichkeiten, die erzwungene physische Distanz zu überbrücken. Und damit die Arbeit im 20-köpfigen Lehrerkollegium und mit den Schülern ein Stück weit aufrecht zu erhalten. Eine Lösung war schnell gefunden. Telekom-Mitarbeiter Gunar Porst vermittelte der Schule das kostenlose WebEx-Angebot, das der Bonner Kommunikationskonzern als Soforthilfe unmittelbar nach Beginn des Corona-Shutdowns ins Leben rief. Rund 40.000 von rund 685.000 Lehrern in Deutschland haben mittlerweile eine WebEx-Lizenz über die Telekom erworben.

Porst engagiert sich im Projekt IT@School, gibt Calliope-Kurse, organisiert gemeinsam mit seiner Kollegin Anna Seidel Medienkompetenzabende an der Schule „Am Sonnenberg“ und Schulen in der Umgebung. Zudem unterstützt er als Mitglied des Elternbeirats die Digitalisierung wo immer möglich. „Da mein Sohn die Schule besucht, war für mich klar, dass ich mich dort einbringe“, sagt der 42-Jährige. „Ich finde es klasse, wie Schulleitung und Lehrer WebEx einsetzen. Auch, wenn das den normalen Unterricht natürlich nicht ersetzen kann.“ 

WebEx hilft Lehrern und Schülern

Der Anfang ist aber gemacht. Zunächst organisierte das Kollegium seine Zusammenarbeit über WebEx. „Das war für die meisten von uns absolutes Neuland. Keiner von uns hatte jemals eine Konferenzplattform genutzt“, sagt Friederike M. „Da das Programm aber weitgehend selbsterklärend ist, haben wir es sehr schnell nutzen können.“ Die Schulleitung stellte es danach den Lehrern frei, die Lösung auch bei der Arbeit mit ihren Klassen einzusetzen. Das machen nicht alle. Aber Friederike M. Und sie ist begeistert. „Ich sehe die Schüler und interagiere mit ihnen – dank WebEx“, sagt sie. 

Seit den Osterferien findet in der dritten Jahrgangsstufe eine „virtuelle Unterrichtsstunde“ jeweils montags statt. Darin stellen die Schüler Fragen zu den aktuellen Lehrzeitplänen. Mittwochs gibt es eine zweite. Den so genannten „Erzählkreis“, in dem die Acht- bis Neunjährigen von ihrem Alltag berichten. Alles auf freiwilliger Basis. „Die Resonanz ist trotzdem sehr groß. Von meinen 20 Kindern sind sehr viele immer dabei."

Kein Ersatz für normalen Unterricht

Ersatz für „normale“ Schulstunden sei das nicht. Eher eine Übergangslösung. „Ich bin froh, dass wir die Möglichkeit haben. Ganz auf physischen Unterricht zu verzichten, kann und will ich mir nicht vorstellen.“ Die Politik könne die Verantwortung bei der Digitalisierung des Bildungssystems aber nicht auf die Schulen abschieben. „Da sind die Länder gefordert“, sagt Friederike M. „Wir brauchen einheitliche Vorgaben. Das fängt bei der Ausbildung der Lehrer an, geht über die Anpassung der Lehrpläne bis hin zur technischen Ausstattung der Schulen und Schüler mit den entsprechenden Internetanbindungen und Geräten.“ Ein langer Weg, der jetzt beschritten werden muss. Zum Wohl von Millionen Kindern und Eltern und für die Zukunft des Landes. 

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