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Was ist Populismus und wann wird er problematisch?

Wir oder die, gut oder böse, dafür oder dagegen. Die Welt kann so einfach sein. Wirklich? Das ist zumindest die Grundhaltung des Populismus. Dessen Vertreter*innen sind überzeugt, den „wahren“ Volkswillen zu verteidigen, der in ihren Augen von Eliten unterdrückt wird. In der populistischen Rhetorik spielt neben einer einfachen, plakativen Wortwahl, die Betonung der Zugehörigkeit zur Gruppe eine besondere Rolle. Um ein Gemeinschaftsgefühl zu erzeugen, wird die eigene Gruppe als die einzig wahre dargestellt. Andere Gruppen werden abgewertet und ausgegrenzt.

Populistische Gesprächsstrategien: Erkennen und Kontern

Populistische Gesprächsstrategien: Erkennen und Kontern

Stimmungsmache gegen teilweise gar nicht reale Feindbilder ist eines der wichtigsten Stilmittel im Populismus. In Online-Diskussionen schwingt ständig die Frage "Bist Du für uns oder gegen uns?" mit. Ängste und Emotionen werden geschürt, Widerspruch wird als Verrat gewertet. Diskussionen auf der Basis von Fakten werden fast unmöglich. So spielt Populismus eine wichtige Rolle, um Hass anzuheizen und die Gesellschaft zu spalten.

Populismus erkennen und Diskussionen konstruktiver werden lassen!

Auch in den Kommentarspalten vieler Online-Netzwerke wird häufig Populismus als Stilmittel verwendet. Aber woran erkenne ich einen populistischen Kommentar? Und wie kann ich darauf reagieren, ohne selbst in die Populismus-Falle zu tappen?

Populistische Kommentare folgen fast immer einem Muster. Wenn man die häufigsten kennt, ist es leicht einen populistischen von einem sachlichen Kommentar zu unterscheiden. Und es fällt leichter, darauf konstruktiv zu reagieren. Hier die häufigsten:

Tabu-Brecher*innen

„Wenn sich keiner traut, dann sage ich es…“ – so fangen häufig Kommentare an, die ihre Autor*innen zu „Tabu-Brecher*innen“ stilisieren wollen. Ein unsachlicher Kommentar wird unter dem Vorwand gepostet, dass alle so denken und nur nicht mutig genug sind, es zu schreiben.

Eine gute Möglichkeit damit umzugehen ist, die Strategie, die dahintersteckt offen zu legen, zum Beispiel: „Du glaubst, dass viele Menschen so denken wie du, sich aber nicht trauen was zu sagen. Ich bin sicher, dass nur wenige Menschen deiner Meinung sind.“

Sehr ähnlich funktioniert auch die Opferrhetorik. Dabei posten Verfasser*innen beleidigende oder ausgrenzende Kommentare, um sich dann bei Gegenkommentaren als Leittragende darzustellen, deren Meinungsfreiheit eingeschränkt wird. Meist zu erkennen ist die Opferrhetorik an Halbsätzen wie: „Das wird man ja wohl noch sagen dürfen.“

1001 anderes Thema

Kennt ihr das aus den sozialen Medien? Ein Beitrag dreht sich um ein Thema – die Antworten aber um völlig andere. Die Verfasser*innen springen von Corona-Impfungen zu Altersarmut, zu Europa und zum Klimawandel. Wie und auf was soll man da noch reagieren?

Das Wichtigste bei dieser Strategie: Nicht verzetteln! Stattdessen besser einen Aspekt rausgreifen, auf den man eingehen möchte: „Das sind ganz schön viele Themen, die du hier ansprichst. Ich antworte mal zum Thema Klimawandel: …“

Eine ähnliche Strategie, um die Diskussion vom eigentlichen Thema abzulenken ist Whataboutism. Wie der Name schon sagt, wird er meist mit der Formulierung eingeleitet „Aber was ist eigentlich mit…“.

Panikmache

Probleme, die unlösbar erscheinen, ignorieren! So funktioniert die Argumentation bei der „Panikmache“. Und wenn sie nicht unlösbar sind, dann kann man sie trotzdem so darstellen. Denn das dient als Begründung, um sich dem Problem nicht zu stellen, sondern genau das Gegenteil zu tun - solange es möglich ist.

Gegen Panikmache hilft Aufklärung: „Du scheinst dich mit dem Thema viel auseinanderzusetzen, aber wirkst hoffnungslos. Studien zeigen, dass man sehr wohl was verändern kann. Zum Beispiel diese hier: ….“. Oder aber Positionierung: „Ich bin anderer Meinung: ich finde, dass …“

Nicht jede Reaktion passt zu einem selbst. Kreativität ist ausdrücklich erlaubt! Aber es ist in unser aller Verantwortung uns für konstruktivere Dialoge zu engagieren und populistische Kommentare nicht unkommentiert stehen zu lassen – weder im Netz noch in der analogen Welt. Traut Euch und probiert es aus! Digitale Zivilcourage kann man lernen.

280668_Hass im Netz - nachdenkliche Emotionen

Hinter Gittern für Hass im Netz!?

Das Netz ist kein rechtsfreier Raum. Was offline eine Straftat ist, ist es online auch. Diese Information ist nicht neu. Trotzdem hält es Hater*innen nicht davon ab, beleidigende, diskriminierende oder verletzende Kommentare zu schreiben.

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