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Lufttaxis: Bald mit der Drohne ins Büro

Video-Interview mit Daniel Wiegand, CEO Lilium.

Wiegand

Wo und wann werden Lufttaxis als erstes den Alltag erobern?

Daniel Wiegand: Also wir gehen davon aus, dass wir als allererstes in der großen Stadt oder in mehreren großen Städten operieren werden, weil einfach dort die Nachfrage von Kunden groß genug ist, sodass sich so ein Launch lohnt. Von dort aus wird das System sich dann schrittweise in Richtung kleinere Städte ausweiten. Diese großen Städte, die können eigentlich überall auf der Welt sein. Wir haben Anfragen wirklich rund um den Globus, von allen Kontinenten. Auch wenn wir in Deutschland sehr oft sagen, wir werden da nicht die ersten sein, weil die Regularien nicht da sind oder so - wir haben in der Luftfahrt tatsächlich dieselben Regularien in Deutschland wie in Europa, wie den USA, wie in Brasilien, das heißt, wir haben beste Chancen auch da ganz vorne mit dabei zu sein.

Und wenn Sie noch eine Prognose abgeben wann ungefähr?  

Daniel Wiegand: Also wir bei Lilium werden deutlich vor 2025 auf dem Markt sein. Genaues können wir momentan noch nicht sagen.

Das klingt spannend. Werden wir in Zukunft dann in Deutschland oder auch woanders Lufttaxis bestellen und gar kein eigenes Auto mehr haben?

Daniel Wiegand: Vielleicht werden wir kein eigenes Auto mehr haben, weil es einen Autoservice gibt, einen On Demand Fahrzeug-Service, aber wir werden auch Lufttaxen bestellen und wahrscheinlich, irgendwann in 15 Jahren vielleicht, werden diese Lufttaxen 30, 40 Prozent des Automobilverkehrs dann übernehmen.

Und werden dann unsere Städte lebenswerter, wenn sich der Verkehr in die Luft verlagert?

Daniel Wiegand: Absolut ja, wenn wir das richtig machen. Also ich glaube nicht daran, dass wir einfach den ganzen Verkehr in die Luft bringen können und dann sagen, jetzt haben wir es besser gemacht, dann haben wir eigentlich das gleiche erreicht, wie vorher. Sondern wir müssen uns sehr smart überlegen, welchen Verkehr wollen wir am Boden haben und welchen in der Luft.

Zum Beispiel Transitverkehr sollte nicht am Boden durch die Stadt gehen, sondern den können wir in die Luft bringen, dann ist der Passagier schneller und ich habe keine nervenden Abgase und Lärm und Verstopfung in der Stadt. Aber ich sage jetzt mal, den Brötchenkauf am Sonntagmorgen, den sollte man lieber mit dem Auto machen.

Ein Lufttaxi macht Spaß, tausende erzeugen unter Umständen Chaos. Wie soll das funktionieren?

Daniel Wiegand: Es kommt auf die Phase an, wo wir drin sind. Am Anfang funktioniert es einfach mit heutiger Luftraumverkehrsmanagement-Technologie, wie wir sie jetzt schon seit Jahren nutzen. Damit können wir sicher mehrere Tausend Flugzeuge auf dem Markt unterbringen. Wenn wir jetzt noch mehr Flugzeuge haben werden in der Zukunft, dann brauchen wir digitales Luftraum-Management und da sind wir - aber auch viele andere Firmen - derzeit in Committees und auch mit den Regulatoren in Gesprächen, um genau diesen Standard anzuschaffen.

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