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Andreas Kadelke

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Es gibt manchmal Sätze, die springen einen an und spuken einem noch eine Weile im Kopf herum. Christoph Maire hat gestern so einen Satz gesagt. 

"Venture Capital ist ein extrem soziales Instrument", sagte der Gründer und Business Angel während der telegraphen_lounge zum Thema "Internet-Start-Ups - Gründen ja, wachsen nein?". Maires Begründung: Das Geld gibt Leuten die Chance, etwas aufzubauen. Ich muss zugeben, unter diesem Aspekt habe ich das Thema Wagnis-Kapital bisher noch nicht gesehen. Soll nicht heißen, dass dies der einzige Punkt ist - ums Geld verdienen geht es ganz am Rande sicher auch - aber nachdenken kann man schon darüber.

Doch das war beileibe nicht die einzige spannende Aussage während der Diskussion gestern. Neben Maire diskutierten die CDU-Bundestagsabgeordnete Nadine Schön, Mitglied im Ausschuss für Wirtschaft und Technologie, Steffen Kiedel, Finanzchef von 6wunderkinder, Fabian Heilemann, CEO von DailyDeal und Heilemann Ventures. Moderiert wurde das Ganze von Wolf-Christian Ulrich (ZDF log-in). Es ging um die Frage, warum nur im Ausland spektakuläre und vor allem wirtschaftlich extrem erfolgreiche Gründungen wie Facebook oder Google gelingen.

Deutschland, und hier speziell Berlin, habe eine sehr gute Gründerszene, sagte Nadine Schön. "Aber die Innovationskultur ist in Deutschland nicht so stark ausgeprägt wie in anderen Ländern."Fabian Heilemann glaubt, der Internet-Hype kurz nach der Jahrtausendwende habe viel kaputt gemacht. Seiner Ansicht nach gibt es aber durchaus neu gegründete Unternehmen jenseits der Nische. Er verwies auf die Samwer-Brüder, die unter anderem Jamba und Zalando gegründet haben. Zwar seien die Samwers keine Innovatoren, weil sie bereits existierende Geschäftsmodelle aufgegriffen hätten. Aber ihre Unternehmen hätten zum Teil eine "beachtliche Größe".

Ein Hemmnis für Start-Ups sieht Steffen Kiedel in mangelndem Nachwuchs und in Beschränkungen für Fachkräfte aus dem Ausland. Nicht immer sei ein Absolvent mit Uni-Abschluss das, was die Firma brauchen könne. Sein Vorschlag darum: "Ein brasilianischer Entwickler mit einem Abschluss, der hier nicht anerkannt wird, müsste zu uns kommen können."

Christophe Maire forderte eine "andere gesellschaftliche Stellung" für Gründer. "Der Gründer ist ein Held, aber er wird nicht so wahr genommen." Das sei beispielsweise in den USA ganz anders. Dort, aber auch in Israel oder in Großbritannien, habe sich zum Teil auch mit staatlicher Hilfe ein Ökosystem entwickelt, das Start-Ups unterstütze.

Nadine Schön wies darauf hin, dass es durchaus öffentliche Unterstützung für Start-Ups gebe, beispielsweise den High-Tech-Gründerfonds. "Aber wenn es in die Wachstumsphase geht, kann es nicht mehr Aufgabe des Staates sein zu finanzieren. Da muss dann privates Kapital ran", so Schön. An der Stelle nenne ich mal T-Venture als Beispiel, das ist das Venture Capital Unternehmen der Telekom. Zum T-Venture Beteiligungsportfolio gehören unter anderem 6Wunderkinder, 9flats oder auch myTaxi. Ein anderes Projekt, mit dem wir junge Start-Ups unterstützen, ist der Inkubator hub:raum, dessen Start Telekom-Chef René Obermann auf der Next bekannt gegeben hat.

Mein Eindruck von der gestrigen Veranstaltung: Das Thema ist sehr vielschichtig und die Diskussion noch lange nicht zu Ende. Wenn Ihr Euch selber ein Bild von der Diskussionsrunde machen wollt, empfehle ich Euch unser YouTube-Video.

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