

Das „Internet der Dinge“ bringt auch Pizza
Heute schon eine Pizza bestellt? Dann habt Ihr sie vielleicht dank M2M erhalten. M2M ist die Abkürzung für Machine-to-Machine-Kommunikation und meint die eigenständige Kommunikation von Maschinen miteinander, ohne dass Menschen eingreifen. Ein gebräuchliches Schlagwort hierfür ist auch „Internet der Dinge“. Klingt nicht nach Pizza? Ist es aber.
Der Online-Lieferservice Lieferheld nutzt eine M2M-Lösung, um kleine Restaurants und Lieferdienste an seine Plattform anzuschließen, die weder Internetanschluss noch E-Mail haben. Für diese Fälle setzt Lieferheld die „Lieferheld Express Box“ ein, eine M2M-Lösung, mit der die Restaurants Online-Bestellungen auch ohne PC und Internet annehmen können.
Die Box ist mit einer Telekom SIM-Karte und einem integrierten Thermodrucker ausgestattet. Sobald ein Lieferdienst das Gerät an den Strom anschließt und einschaltet, bucht es sich automatisch auf der M2M-Plattform der Telekom ein. Im Online-Portal und der Smartphone-App von Lieferheld erscheint das Angebot des Partner-Restaurants nun mit der Kennzeichnung "Express". Bestellt ein Kunde bei diesem Partner, werden die Auftragsdaten per Mobilfunk an die Express Box übertragen. Das Gerät druckt die Bestellung in Sekunden aus und piept, bis der Lieferdienst den Vorgang bestätigt. Ein Mitarbeiter gibt die voraussichtliche Bearbeitungsdauer des Auftrags ein und die Box verschickt eine Bestellbestätigung per SMS, E-Mail oder Nachricht auf der Lieferheld-Webseite.
Das Markforschungsunternehmen Forrester Research erwartet, dass die weltweiten Umsätze mit M2M in den kommenden Jahren stark steigen – von heute rund 4,2 Milliarden Dollar auf rund 17 Milliarden Dollar im Jahr 2016. Sicher nicht allein mit Online-Pizza. Aber M2M kann ja auch viel mehr als Pizza. Zum Beispiel im Falle eines Autounfalls Hilfe holen. Ab 2015 sollen alle neu zugelassenen Neuwagen mit dieser eCall genannten automatischen Notruffunktion ausgestattet sein.
M2M kommt in vielen Bereichen des Lebens zum Einsatz:
- Im Gesundheitswesen zum Beispiel zur Überwachung von Herzschrittmachern.
- Bei Paketdiensten in den so genannten Handscannern, auf denen Kunden den Empfang des Pakets unterschreiben.
- In der Energiewirtschaft zum Auslesen von Verbrauchsdaten für Strom, Gas und Wasser (so genannte Smart Meter).
- Bei Speditionen zur besseren Auslastung der Lastwagen und zur Senkung der Betriebskosten.
Die Liste ließe sich noch lange fortsetzen. Und die Zahl der Anwendungsmöglichkeiten wird in Zukunft noch enorm ansteigen. Wer sich intensiver mit dem Thema auseinandersetzen will, findet in unserer digitalen Medienmappe über M2M Kommunikation umfangreiche Infos. Und in diesem YouTube-Video von DREISECHSNULL.tv wird M2M schematisch sehr anschaulich und einfach erklärt.