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Andreas Middel

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Der digitale Digitalgipfel 2020

Es war der erste wirklich digitale „Digital-Gipfel“ der Bundesregierung – und möglicherweise auch der letzte dieser Art. Denn vor der Bundestagswahl im kommenden Jahr wird es wahrscheinlich kein weiteres Spitzentreffen in dieser Konstellation mehr geben. Und den Corona-Zeiten geschuldet, gab es diesmal auch keinen Austragungsort – Jena war vorgesehen, dann abgesagt, eine Hybrid-Veranstaltung kurz diskutiert  – und schließlich das Treffen dann in den virtuellen Raum verlegt – der digitale Digitalgipfel.

201201-Digitalgipfel

Gut drei Dutzend Podiumsdiskussionen, Vorträge, Gesprächsrunden waren auf die zwei Gipfeltage verteilt, von „Neue Geschäftsmodelle für eine zirkuläre Wirtschaft“ über „Mit CDR Werte verankern“ hin zu „Spielregeln für den Einsatz Künstlicher Intelligenz“. 

Digital nachhaltiger leben – unter dieser Überschrift firmierte der Gipfel, der nicht nur interessante Diskussionen lieferte, sondern auch konkrete Ergebnisse. Ein Jahr nach Gründung der großen europäischen Plattform Gaia X stellte Wirtschaftsminister Peter Altmaier die Initiative einer Automotive Alliance vor, an der neben Bosch, BMW oder SAP auch die Deutsche Telekom mitwirkt.

Krönender Abschluss, wenn auch diesmal ohne persönliche Anwesenheit – der Auftritt von Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU). Dazu war bei diesem Gipfel auch noch EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen geladen. 

Für die Kanzlerin wird sich nach der Corona-Pandemie zeigen, wo sich Europa dann im Vergleich zu Asien oder den USA in Sachen Digitalisierung wiederfindet. Für sie sei das Thema digitale Souveränität von besonderer Bedeutung, sagte sie unter Hinweis auf Gaia X, aber auch mit Verweis auf die deutsche Corona-Warn App. Es sei „eine ziemlich geniale Idee“ gewesen, hierbei auf eine Bluetooth-Lösung zu setzen.

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Die Deutsche Telekom hatte in der Bonner T-Gallery einen eigenen Konferenzraum eingerichtet, von dem aus sich die Teilnehmer zum Gipfel zuschalteten.

Zuvor betonte die Kommissionspräsidentin von der Leyen beim Gipfel erneut die Bedeutung der europäischen Green Deals, dass Digitalisierung und Klimaschutz eng miteinander verwoben werden müssen. Ein Punkt, den Claudia Nemat, Vorständin Technik und Innovation der Deutschen Telekom, im Gespräch mit Bundesverkehrsminister Andreas Scheuer (CSU) aufnahm. Der Ausbau digitaler Technologien trage zu einer Reduzierung des CO2-Ausstoßes bei, sagte sie, auch wenn derzeit zwei bis drei Prozent der weltweiten Treibhausemissionen im weitesten Sinne auf die digitale Wirtschaft zurückzuführen sei. Die Telekom beziehe in Deutschland heute schon zu 100 Prozent Strom aus erneuerbaren Energien. Den Co2-Fußabdruck minimieren und Ressourcen schonen – das sei ein Hauptanliegen der Telekom.

Mit mehreren tausend Teilnehmern hatte der Veranstalter – das Bundeswirtschaftsministerium – in diesem Jahr gerechnet. Mit entsprechenden Herausforderungen für die Organisatoren und auch die Teilnehmer. Wie intensiv den moderierten Gesprächsrunden von morgens  neun oder zehn Uhr bis in den Nachmittag hinein gefolgt wurde, ist trotz monatelanger Erfahrung in WebEx, Zoom- oder sonstigen Video-Konferenzen, kaum festzustellen. 

Die Deutsche Telekom hatte in der Bonner T-Gallery einen eigenen Konferenzraum eingerichtet, von dem aus sich die Teilnehmer zum Gipfel zuschalteten.

Marcus Isermann, Leiter Politische Interessenvertretung Regulierung und Bundesländer, bestätigte bei der Diskussion „Breitbandausbau in Deutschland – Bremsen lösen“ die Ziele der Telekom, verstärkt in den Glasfaserausbau zu investieren – zwei Millionen Haushalte sollen es vom kommenden Jahr an werden. Aber Gigabit-Anschlüsse bis ans Haus seien nur eine Seite des Ausbaus. Auf dem Gipfel vorgestellt wurde auch ein Leitfaden zu besseren Inhouse-Verkabelung. An ihm haben neben der Telekom viele aus der Branche und Verbände mitgewirkt.

Gegen 14 Uhr am 1. Dezember endete der erste und letzte rein virtuelle Digital-Gipfel dieser Bundesregierung. Nach dem Gipfel ist vor dem Gipfel – nur ist noch vollkommen unklar, wann und wo dieser stattfinden wird. Die Digitalisierung aber wird das Thema Nummer eins bleiben.

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