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Harald Lindlar

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Digitale Politik: Aktenberge in wertvolle Daten verwandeln

Die dritte Station unserer Gipfel Tour durch das Saarland fällt auf einen Sonntag. Und ich gebs gern zu, wir haben diesen Film schon vorher produziert. Ging auch nicht anders, denn Sonntags ist Ruhetag am heutigen Ziel unserer digitalen Rundreise: Das Rathaus in Illingen und sein quirliger Bürgermeister Armin König.

Illingen ist ein staatlich anerkannter Erholungsort etwa 20 Kilometer nördlich von Saarbrücken. Verschlafen ist der Ort aber keineswegs, dafür sorgt schon der Bürgermeister.  Er nennt sich „Mister Digitalo“ und investiert zielbewusst in Informationstechnik. Er tummelt sich in sozialen Netzwerken und setzt sich auf seinem Blog auch schon mal ganz persönlich mit der Weltpolitik auseinander, zum Beispiel mit der Wahl von Donald Trump zum amerikanischen Präsidenten. Kurzum: Seine 17000 Seelen Gemeinde hat Anschluss an die digitale Welt.

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„Sei kein Frosch, wähl den König“ – damit ging der ehemalige Journalist Armin König 1996 auf Stimmenfang. Seither sitzt er ununterbrochen auf dem Bürgermeisterstuhl. Bei unserer Ankunft empfängt uns nicht wie sonst bei solchen Terminen ein Pressesprecher, sondern der IT-Chef. Schließlich ist Digitalisierung seine Sache. Das zeigt schon, wie ernst es die Gemeinde mit der Informationstechnik nimmt. Eine seiner wichtigsten Amtshandlungen sei gewesen, die IT-Abteilung zur Stabsstelle zu machen, sagt König. IT ist für ihn Chefsache. Tatsächlich habe ich den Eindruck, der Mann ist immer drei Schritte voraus. Der Zukunftsplan für Illingen reicht bis 2030 – elf Jahre länger als seine laufende Amtszeit.

Integrationsfirma für Scannen und Archivieren gegründet

Ein riesiger Computerbildschirm beherrscht seinen Schreibtisch. Sonst liegt darauf fast nichts. Keine Ordner, Papiere, Sitzungsprotokolle, Baupläne oder was man in der Bürgermeisterei gewöhnlich so findet. Das Informationssystem für den Gemeinderat hat Illingen längst digitalisiert. „Ohne unseren digitalen Sitzungsdienst könnten wir unsere Arbeit heute kaum noch erledigen“, sagt König nicht ohne Stolz. Denn er war einer der ersten in seiner Region, die auf ein solches System für die elektronische Ratsarbeit umgestellt haben. Alle Unterlagen, die der Gemeinderat für seine Versammlungen benötigt, gibt es heute voll digital gescannt und archiviert auf dem Tablet-PC. Den haben sich die Ratsmitglieder von ihrem Sitzungsgeld abgespart. Das Engagement für die Digitalisierung ist hoch. Und vorbildlich: Für das Scannen und Archivieren haben die Illinger einen kommunalen Betrieb gegründet. Der Digitalisierungsservice Illingen (DSI) ist eine Integrationsfirma, in der behinderte und nicht behinderte Beschäftigte die unübersichtlichen Aktenberge in wertvolle Daten verwandeln.

Mein Zwischenfazit für den dritten Tag unserer Gipfel-Tour: Auch wenn es beim Nationalen IT Gipfel am Donnerstag wieder viele unterschiedliche Meinungen zur Geschwindigkeit des digitalen Fortschritts in Deutschland geben wird – das Land ist voller Engagement, Ideen und guter Beispiele. Tschüss bis morgen, dann schauen wir uns mal an, was die Digitalisierung in einem Krankenhaus macht.

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