

Mobilfunk könnte Autofahren sicherer machen
In Zukunft fahren möglicherweise nicht mehr wir die Autos, sondern die Autos uns. Dieses „autonome Fahren“ ist zur Zeit in aller Munde, ein Trendthema in den Medien und auf Messen.
Auf Schaubildern sehen die Fahrzeuginsassen dabei alle ziemlich entspannt aus und schauen auf ihr Smartphone oder Tablet, während das Auto fährt. Dabei nutzen sie wohl die Mobilfunktechnik LTE, die schon heute für schnellen Datentransfer sorgt. Sie wird aber auch in Zukunft das Mittel der Wahl sein. Nur für die Fahrzeuginsassen? Wohlmöglich auch für die Autos, zum Wohle der Sicherheit.
Gemeinsam mit Technologiekonzern Huawei und der Deutschen Telekom testen Audi, Toyota und weitere Autohersteller gerade auf der Autobahn A9 bei Ingolstadt, wie gut sich diese Mobilfunktechnologie dazu eignet. Dabei verwenden sie eine Evolutionsstufe, die sich LTE-Vehicular nennt – kurz LTE-V.
Von außen betrachtet, fahren dabei ganz gewöhnliche Autos über den bayerischen Teil der Autobahn. Ungewöhnlich sind vielleicht die vielen Antennen auf ihren Dächern. Im Fahrzeuginneren fast ein Bild, wie wir uns das autonome Fahren vorstellen. Auf der Rückbank schauen die Insassen mehr oder weniger entspannt auf, okay, Laptops mit Messungs-Software. Und diese Geräte sind mit vielen Kabeln verbunden, die zu den Antennen auf dem Dach und zu spezieller Technik im Kofferraum führen. Dafür sind Teile der Rückbank herausgebaut worden – so lassen sich die Kabelstränge besser verlegen.
Die Entwickler messen Reaktionszeiten, Signalstärken und andere Werte, die ihnen die Antwort auf ihre Fragen geben. Sollten diese Tests positiv ausfallen, könnte diese LTE-V Technologie tatsächlich Bestandteil des nächsten weltweiten Kommunikationsstandards 5G werden. Warum das gut wäre? Nun, diese 5. Generation soll die Kommunikation für das ganze Internet der Dinge regeln. Dazu gehören Autos, aber auch Fahrräder oder vielleicht Sensoren in unserer Kleidung. Man könnte also sagen, dass dann zukünftig mit 5G alle Verkehrsteilnehmer miteinander vernetzt sind. Das wäre die ideale Voraussetzung dafür, den Straßenverkehr wirklich für alle sicherer zu machen. Das Auto weiß dann, dass hinter dem Bus an der Haltestelle ein Fußgänger über die Straße laufen wird. Und zwar noch bevor ein Autofahrer das mit eigenen Augen sehen könnte. Genauso könnte noch vor dem Abbiegen in eine andere Straße auf Fahrradfahrer hingewiesen werden, die der Fahrer bislang übersehen hat, oder auf die das autonom fahrende Vehikel Rücksicht nehmen muss.
Solange LTE-V noch in der Erprobungsphase ist, bleibt das alles allerdings Zukunftsmusik. Dennoch ist es wichtig, früh Erkenntnisse zu sammeln. Denn die machen uns heute schlauer, damit morgen unser Leben bequemer und gleichzeitig sicherer werden kann.
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