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Andreas Schmidt

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Telekom Netze in Europa wachsen zusammen

Europa als Platine

Wer sich 2015 in Europa bewegt, der kann die alten Ländergrenzen oft nur noch erahnen. Das war bis zur Umsetzung des Schengener Abkommens vor fast genau 20 Jahren noch ganz anders.

Ich erinnere mich gut, dass an der deutsch-niederländischen Grenze gern mal das Fahndungsbuch gewälzt wurde, obwohl wir nur Käse kaufen wollten.

Heute werden Europas Grenzen noch ein bisschen durchlässiger. Die Telekom startet beim Mobile World Congress in Barcelona ihr pan-europäisches Netz. Zum ersten Mal schließen drei europäische Telekom Töchter ihre Netze teilweise zusammen, um auf einer Plattform länderübergreifende Dienste für ihre Kunden anbieten zu können.

Den Anfang in diesem Europa-Netz macht ein Geschäftskunden-Service für virtuelle private Netze. Das so genannten „Cloud VPN“ kann ab sofort von Telekom Kunden in Kroatien, Ungarn und der Slowakei genutzt werden. Nun gibt es solche Lösungen zwar schon länger. Aber auf der neuen Plattform reduziert sich die Bereitstellungszeit erheblich: von rund 30 Tagen – auf 15 Minuten. Schon im Laufe dieses Jahres kommen erste Produkte für Privatkunden dazu: etwa ein Videospiel-Angebot aus der Cloud mit extrem kurzen Latenz-, also Reaktionszeiten, wie sie bislang nicht möglich waren; oder ein Dienst, mit dem sich die Nutzer Fernsehsendungen empfehlen und bewerten lassen können – in Echtzeit, während des laufenden Programms, und auf allen Geräten. Viele weitere Dienste sollen folgen (mehr Infos dazu gibt es in unserer Medienmappe).

Das beantwortet auch die Frage, die Andreas hier im Blog unserem Chef, Tim Höttges, gestellt hat: Und was hat der Kunde davon? Zum Beispiel: deutlich einfacheren und vor allem schnelleren Zugang zu neuen und zunehmend konvergenten Produkten und Diensten – wie den gerade genannten; außerdem mehr Flexibilität bei der Buchung – wenn man vorübergehend mehr Bandbreite benötigt, etwa in der Ferienwohnung während des Sommerurlaubs. Schließlich werden Installation und Wartung insgesamt einfacher und günstiger, weil mehr Intelligenz von der Hardware in die Software wandert und nicht mehr für jeden Produktwechsel ein Techniker rausfahren muss.

Davor steht ein Umbau – wahrscheinlich der größte, den die Branche je gesehen hat. Denn die Basis für das pan-europäische Netz ist die Umstellung aller bisherigen Anschlüsse auf IP-Technologie. Gemeinsame Plattformen funktionieren eben nur, wenn die Geräte auch eine gemeinsame Sprache sprechen – das Internet-Protokoll. Bis 2018 soll diese Transformation in zehn europäischen Telekom Ländern abgeschlossen sein: Dafür investiert die Telekom rund sechs Milliarden Euro und stellt bis zu 100.000 Anschlüsse pro Woche um. Acht Millionen Anschlüsse in Europa sprechen schon heute IP.

Dass es bei einem so gewaltigen Umbau auch einmal zu vorübergehenden Störungen kommen kann, ist leicht nachvollziehbar. Ingo Hofacker, verantwortlich für die IP-Umstellung in Deutschland, hat dazu im Interview ausführlich Stellung genommen. Er erläutert, was die Telekom tut, um betroffenen Kunden schnell zu helfen – und auch, warum es aus rechtlichen Gründen notwendig ist, einige alte Verträge vor der Umstellung zu kündigen.

Verlieren, auch das hat Tim Höttges bei der jüngsten Bilanz-PK noch einmal betont, will die Telekom keinen einzigen Kunden. Im Gegenteil: Möglichst alle sollen in den Genuss kommen, schon bald die Vorteile einer vereinten Infrastruktur zu erleben – in einem Europa ohne Netz-Grenzen.

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