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Blog.Telekom

Klaus vom Hofe

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Eine Messe beflügelt

Das 3D-Bild eines Vogels gelangt in die virtuelle Welt - und als 3D-Ausdruck auch in die reale. Ein Handy ist im Eisblock eingefroren. Andere stehen den ganzen Messetag im Regen. Verrückter Mobile World Congress.

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Lasst ihr euch auch gern mal vom Zufall über eine Messe treiben? Ohne Plan und Ziel? Ich liebe das. Auch wenn es eine ganz schöne Latscherei sein kann und ich mehr als einmal feststelle, irgendwie im Kreis gelaufen zu sein. Mein einziges Ziel diesmal: nicht an 5G, Internet der Dinge und Künstlicher Intelligenz kleben bleiben, auch wenn das die Haupthemen des Mobile World Congress 2018 in Barcelona waren. Und auch wenn das ganz offensichtlich der Riesenhype ist. Immer wieder laufe ich an Trauben von Interessenten vorbei, gefesselt von Sensoren aller Formen und Größen und für alle möglichen Dinge und Messdaten. Vernetzung pur.

Aber darüber ist genug geschrieben worden, denke ich. Ich versuche, meinen Blick auf die kleinen, bunten Dinge des digitalen Lebens zu lenken. Und bleibe am Stand mit Spielzeugfiguren stehen. Die israelische Firma EyeCue Vision Technologies zeigt damit ihre App QIone. Diese scannt reale Dinge wie den Holzvogel ein und macht ein 3D-Bild davon. Das dauert vielleicht rund eine halbe Minute. Ein paar Fingertipps, und der Vogel erhält individuelle Farben oder Muster - und ab geht es auf den 3D-Drucker oder per Messenger an Freunde. Oder in virtuelle Welten, wenn der Nutzer ihn in Augmented Reality- oder Virtual Reality-Anwendungen einbauen will. Ich bin gespannt, wie 3D-Scans für jedermann unsere Kommunikation untereinander, beruflich wie privat, verändern wird.

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Wie einfach die App funktioniert, denke ich beim Weiterschlendern - und bleibe erneut an einem App-Stand stehen, ganz bunt mit lauter Emojis. Wieder etwas, das den Alltag einfacher macht. Autofahrer sprechen über ein spezielles Mikrofon ihre Nachrichten, die sie per Facebook Messenger, WhatsApp oder SMS versenden wollen. Sie behalten dabei die Hände am Steuer. Die App wandelt das in Text um, wartet weitere Sprachbefehle ab und schickt die Nachricht los, wie Lorraine Wang von kikaTech erklärt.

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Ich bin ein Fan robuster Handyhüllen – einfach, weil mir die Schwerkraft dauernd meine Geräte schrottet. Klar also, dass mich der mit viel Beige und Braun auf „Outdoor“ gemünzte Stand der britischen Bullitt-Gruppe anlockt. Das Unternehmen übernimmt für große Marken ganz anderer Branchen wie Caterpillar und Landrover das Produktdesign von Smartphones genauso wie Herstellung und Vertrieb. Etwas klobige Geräte, wie ich finde. Aber das gehört dazu. Praktisch eben, da robust und wasserdicht für bestimmte Tiefen und Dauer. Ein paar Schritte weiter treffe ich auf den südfranzösischen Anbieter Crosscall, der all das sehr geschickt in Szene setzt: ein eingeschaltetes Handy, eingeschlossen im langsam schmelzenden Eisblock. Außerdem im Portfolio: Ein Gerät, etwa für Surfer, das auf der Wasseroberfläche schwimmt und zudem noch eine herkömmliche Pfeife für Notfälle an sich trägt. Kann mir vorstellen, dass alle, die viel draußen aktiv sind, diese Handys dankbar annehmen.

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Schließlich treffe ich doch wieder auf Sensoren … eingearbeitet in ein Sportshirt von "AiQ" aus Taiwan. Es verarbeitet nicht nur physiologische Daten. Vielmehr zeichnet es Standorte und Körperbewegungen für eine Reihe denkbarer Anwendungen auf. Trainer von Sportlern können damit arbeiten, genauso wie Krankengymnasten, deren Patienten solche Kleidung tragen. Denkbar ist zudem, darüber Geräte allein mit Gesten zu steuern. Und: Senioren damit auszustatten und so zu registrieren, wann und wo jemand gestürzt ist. Ich lerne also wieder neue Beispiele für Vernetzungsmöglichkeiten kennen - und bin weiterhin gespannt, wie sich all das weiter entwickelt.

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